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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Busby
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quietschend eine Tür. Eine Dienstmagd winkte sie hinein. Sie war klein, dünn, hatte eine fahle Haut und fröhliche grüne Augen. Sie funkelten, während sie sie der Reihe nach betrachtete.
    »Willkommen in der Festung der Trunkenheit«, sagte sie mit melodischer Stimme.
    Sie betraten einen langen Saal und entdeckten mit Metkrügen und herrlichen Schlemmereien beladene Tische. Es gab Schwanenbraten, Wildschweinköpfe, Pasteten, Torten und Obst. Um die Tische waren Leute versammelt, die helle Kleidung trugen, fröhlich feierten, aßen und zu wilder Musik tanzten.

    »Einer von euch muss bleiben«, sagte die Dienstmagd. Sie sah plötzlich wie eine Lady aus, die prächtige Kleidung trug und ihr langes rotes Haar mit Silber verflochten hatte. »Er muss essen und trinken und fröhlich feiern, bis die anderen zurückkehren. Wenner dann immer noch steht, könnt ihr ihn mitnehmen. Aber wenn er fällt, weil er zu viel Met getrunken hat, muss er bleiben. Und dann wird es keine sieben geben, um die Brücke zu überqueren, die ins Land Britannien führt.«
    Sie sahen sich an. Sir Bertram hüstelte entschuldigend.
    »Äh ... nun ja ... sieht ganz so aus, als wäre das meine Aufgabe. Der Ritter, der das meiste Bier verträgt und so ... Ich werde mein Bestes geben.«
    Er drehte sich zu Max um und sah ihn feierlich an.
    »Sorge dafür, dass du mit Olivia zurückkommst, Max. Ich weiß, dass du das kannst.« Er klopfte ihm auf den Rücken, salutierte vor Artus und ließ sich von der Lady zu den Tischen führen.
    Sogleich fand sich der Rest von ihnen außerhalb der Festung auf dem langen, sich durch die Anderswelt schlängelnden Pfad wieder. Als Max zum Himmel sah, bemerkte er, dass es schon Mittag geworden war.
    So hell die Sonne auch über ihnen schien, es war dennoch unmöglich, weiter als ein paar hundert Meter zu sehen. Nicht etwa, dass Nebel aufgezogen wäre. Es lag vielmehr daran, dass sie ihr Augenmerk nur schwer in die Ferne richten konnten. Ihr Blick schweifte ständigumher, ohne festhalten zu können, was er sah. Daher erschrak Max ziemlich, als sich plötzlich vor ihnen eine Gruppe von Leuten befand. Sie schien aus dem Nichts gekommen zu sein. Die Gestalten waren groß, trugen lange, wallende Kleider und hatten allesamt langes, glänzendes Haar, das ihnen bis auf die Hüften fiel.
    »Die Neun Jungfrauen«, sagte Artus und lächelte. »Ich frage mich, wessen Prüfung das wohl ist.«
    Die Jungfrauen sahen ihn an. Sie lächelten einfältig, zogen einen Schmollmund und fuhren sich mit ihren lilienweißen Händen durchs Haar. Wegen seiner großen Gestalt, seiner dunklen Haare und seines guten Aussehens hatten sie nur Augen für den König. Artus hatte große Mühe, ihr Lächeln nicht zu erwidern. Er nahm die Hand von Excaliburs Griff, wo sie seit dem Betreten der Anderswelt gelegen hatte, und hielt sie ihnen hin.
    »Moment mal«, sagte Max. »Das ist, glaube ich, keine so gute Idee.«
    Aber Artus ging wie in Trance los. Er schien gar nicht zu hören, was Max sagte.
    »Nun«, sagte Grimm, der seinen Kopf heraussteckte und die Lage überblickte. »Ich denke, das wird meine Aufgabe sein.«
    Er schlüpfte aus Max’ Tunika, huschte durch das Gras auf die Jungfrauen zu und biss sie in die Knöchel.
    Wie ein kleiner Wirbelwind aus Zähnen und Krallen jagte er um sie herum. Sogleich fingen die Frauen an zu schreien, ihre Röcke hochzuziehen und hüpfend und springend herumzulaufen. Und plötzlich sahen sie überhaupt nicht mehr so schön und verlockend aus. Grimm scheuchte sie den Weg entlang, bis sie einen niedrigen, ziemlich flachen Felsen erreichten. Alle neun Frauen kletterten hinauf und standen dann dort vor Wut zischend.Die Ratte kreiste um den Felsen und zeigte jeder, die herunterzukommen versuchte, die Zähne.

    König Artus klatschte in die Hände und verbeugte sich vor Grimm.
    »Ich denke, wir sind jetzt quitt«, sagte er und schien ein bisschen rot zu werden. »Ich befürchte, ich hätte mich fast zum Affen gemacht.«
    Grimm grinste. »Nun, ich denke, wir vergeben dir. Glücklicherweise sind schöne Jungfrauen überhaupt nicht mein Ding. Außer natürlich ihre hübschen dicken Knöchel«, fügte er hinzu, als eine den Fuß auf den Boden zu setzen versuchte. Sie kreischte und zog ihn schnell wieder zurück.
    »Also los, zieht weiter«, sagte Grimm zu den anderen. »Ich halte sie hier in Schach, bis ihr wieder da seid. Aber beeilt euch. Es sieht so aus, als wäre es schon Nachmittag.«
    Max sah zur Sonne hoch. Grimm hatte

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