Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
und küsste ihn dankbar auf die Wange, weil er die Kinder beschäftigt hatte, während ihre Mütter kochten und sauber machten.

3
    WARDWICK

    In aller Form ergangene Einladungen ab-zulehnen ist unhöflich und kann in der Zukunft zu dauerhaftem Schaden führen.

    Nachdem ich fertig gegessen hatte, ging ich nach oben, um nach meinem Gast zu sehen. Eine der Zofen hatte mir gesagt, sie habe Suppe und Brot nach oben gebracht, aber Tisala habe geschlafen.
    Das Zimmer des Burgherrn in Hurog hätte im Vergleich mit jedem Zimmer, das ich je gesehen hatte, gut abgeschnitten, die königlichen Gemächer in Estian eingeschlossen. Es war ein Geschenk der Zwerge gewesen, die sich eingeschlichen hatten, als ich in Iftahar gewesen war, um mit meinem Onkel zu sprechen.
    Das Holz war ein exotisches Hartholz aus dem Süden, mit auffälliger Maserung und satter Farbe.
    Die Zwerge hatten die komplizierte Maserung genutzt und an den seltsamsten Stellen phantastische Formen eingeschnitzt. Der Verputz an den Wänden hatte weiche Muster, die von pulverisierten Edelsteinen glitzerten. Hoch droben ließen Oberlichter Sonne durch schmale Streifen von dickem, klarem Kristall herein. All dieser Luxus wirkte ausgesprochen seltsam in dem ansonsten kargen Stil von Hurog, und ich hatte mich noch nicht so recht daran gewöhnen können.
    »Ihr lebt nicht schlecht für einen armen Barbaren aus dem Norden«, stellte Tisala mit heiserer Stimme fest.
    Ihre Augen waren geschlossen gewesen, als ich ins Zimmer kam, aber sie war nun wach.
    Ich machte eine umfassende Geste und sagte: »Ein Geschenk von den Zwergen.«
    Plötzlich grinste sie. »Rettet einmal ein Volk vor dem Aussterben, und Ihr müsst für immer damit leben. Ich habe ein paar Banditen umgebracht und das Bewusstsein verloren - ich hatte nicht erwartet, im Luxus aufzuwachen. Es unterscheidet sich ein wenig von meiner Vorstellung von Hurog.« Das Grinsen verschwand so schnell wieder, wie es gekommen war
    - die purpurne Prellung musste wehtun, die auf ihrem Gesicht entstanden war, seit ich sie zum letzten Mal gesehen hatte.
    »Einer meiner Leute hat Euch gefunden«, sagte ich. »Wir haben Euch heute Früh hierhergebracht.
    Irgendwo müsste es Suppe und Brot geben, falls Ihr Hunger habt.«
    Sie ignorierte mein Angebot und betrachtete ihre nicht verbundene Hand, die erheblich besser aussah als noch zuvor. Staunen trat in ihren Blick. »Erst heute Morgen?«
    »Oreg ist ein guter Heiler«, sagte ich. »Ihr seid an den richtigen Ort gekommen - Eure Hand hatte schon angefangen zu verfaulen. Jeder andere hätte sie abgeschnitten.«
    Sie schwieg eine Weile und bewegte langsam die Finger. Immer noch mit dem Blick auf die Hand sagte sie: »Es tut mir so leid, dass ich einfach hier aufge-taucht bin, aber ich wusste nicht, wohin ich sonst hätte gehen können.«
    »Mein Haus ist Euer Haus«, sagte ich, und ich meinte es vollkommen ernst.
    »Er wird nach mir suchen«, sagte sie, »denn er glaubt, ich sei der Schlüssel zu zwei Dingen, die er unbedingt haben will.«
    »Jakoven?«, fragte ich.
    Sie nickte und sah mich an. »Er glaubt, ich kenne die Namen der Adligen, die Alizon helfen.«
    »Und, tut Ihr das?«, fragte ich.
    »Nicht alle, aber genug, um vielen zu schaden, die nichts weiter tun, als einen Mann vor ungesetzlicher, ungerechtfertigter Verfolgung schützen - zumindest so lange ungesetzlich, bis Jakoven Alizon zum Verräter erklärt.«
    Der Halbbruder des Königs war vor beinahe einem Jahr verschwunden, etwa zur gleichen Zeit, als das königliche Heer unerwartet seinen Landsitz umstellt hatte. Alizon hatte nicht viel mehr als die Kleidung retten können, die er am Leib trug - und viele Verbündete, die bereit waren, ihn zu verstecken. Der König hatte keine Anklage erhoben, sondern erklärt, er ziehe es vor zu warten, bis sein Halbbruder sich persönlich verteidigen könne.
    Tisala setzte sich hin. Sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht, aber sie hob das Kinn, um jeder Spur von Mitleid zuvorzukommen. »Ich brauchte ein Versteck, bis ich mich wieder erholt habe. Es tut mir leid, wenn ich Euch in Gefahr gebracht habe - aber ich glaube nicht, dass er mich jemals hier vermuten würde.«
    »König Jakoven mag mich ohnehin nicht besonders, und ich mag ihn auch nicht«, sagte ich trocken.
    »Ihr seid hier willkommen, so lange Ihr wollt - es wird mein Verhältnis zum Hochkönig nicht ändern.«
    »Ich komme nicht mit leeren Händen«, sagte sie.
    »Das Zweite, was Jakoven von mir will, ist eine Möglichkeit,

Weitere Kostenlose Bücher