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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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schloss mich abends den Würfelspielen und bei Tag den rüpelhaf-ten Liedern an. Der General, dessen Name Lawin lautete, band mich schließlich nur noch bei Nacht.
    Ich stellte mich nicht dumm, wie ich es früher einmal getan hatte, aber ich unternahm auch keine Anstrengung, Philosophie und Kampfstrategien zu diskutieren.
    Garranon blieb für sich, wie ein Mann, der einen Freund verraten hatte. Ich hätte ihm gesagt, er solle sich keine Sorgen machen, aber es hätte einen seltsamen Eindruck gemacht, wenn ich mit ihm gesprochen hätte. Ich wusste, ihm war nicht viel anderes übrig geblieben; Jakoven sah es gern, wenn andere sich wanden. Tatsächlich war ich nicht unbedingt Garranons Freund; Männer in seiner Position konnten sich nicht erlauben, Freunde zu haben. Aber ich mochte ihn und hatte ihn immer gemocht.
    Am Abend des dritten Tages setzte er sich neben mich. Er kniff die Augen zusammen und beobachtete zwei Männer, die rasch und geschickt ein Zelt auf-stellten.
    »Es tut mir so leid, Ward«, sagte er so leise, dass nur ich es hören konnte.
    »Schon gut«, erwiderte ich. »Ich weiß, wessen Entscheidung es war.«
    Wir saßen noch eine Weile in überraschend kameradschaftlichem Schweigen da.
    »Er kann sich nicht entscheiden, was er mit mir machen soll«, berichtete Garranon mit bitterer Heiterkeit. Ein anderer hätte vielleicht geglaubt, die Bemerkung komme völlig überraschend.
    »Jakoven?«
    »Jadeauge ist sein neuer Favorit.«
    Ich nickte. »Stört Euch das?«
    Garranon lachte. »Nicht, wenn er mich gehen lie-
    ße. Wusstet Ihr, dass ich einen Sohn habe?« Er fuhr fort, ohne auf mein Nicken zu warten. »Er ist drei, und ich habe ihn nur zweimal gesehen. Wenn ich bitte, auf meine Ländereien zurückkehren zu dürfen, sagt Jakoven immer, dass er nicht ohne mich auskommt.«
    »Jakoven bestraft Euch immer noch dafür, dass Ihr Euch Haverness angeschlossen habt, als er die Vorsag aus Oranstein vertrieb?« Das war nicht wirklich eine Frage.
    Er zuckte die Achseln. »Ich weiß nicht, was er tut.« Er stützte den Kopf auf die Knie. »Ich bin mir nicht vollkommen sicher, ob er es selbst weiß.«
    Da war ich anderer Ansicht. Ich glaubte, der König wusste genau, was er Garranon antat, aber ich sprach es nicht aus.
    Wir saßen schweigend da, bis es Zeit war zu schlafen. Ich hoffte, dass ich ihm ebenso helfen konnte wie er mir, die Panik in Schach zu halten. Oreg war in der Nähe, aber ich konnte keinen Ausweg aus dieser Sache sehen, der nicht zu einem Krieg zwischen Hurog und dem König geführt hätte. Vielleicht würde mein Onkel besser mit der Situation zurechtkommen.
    Es wurde schwieriger, meine joviale Haltung wahren, als wir näher nach Estian kamen. Am letzten Morgen der Reise legte General Lawin mir eiserne Handschellen an.
    »Tut mir leid«, sagte er halb entschuldigend und reichte mir einen Wasserschlauch.
    Da er mir ebenfalls leidtat, nahm ich sein Friedensangebot an und trank. Dann gab ich ihm den Schlauch zurück, und er nahm ihn vorsichtig entgegen.
    Er sah mir in die Augen und sagte: »Es tut mir sehr leid. Ich muss meine Pflicht tun.«
    Fremde Magie, besudelt und widerlich, brannte in mir, und ich erkannte, dass er nicht nur über die Handschellen gesprochen hatte.
    »Das Wasser«, sagte ich heiser. »Etwas im Wasser.« Etwas mehr als die Kräuter, die meine Mutter so geliebt hatte.
    Zwei Wachen mit gesenktem Blick und finsteren Mienen … ich blinzelte, und an ihrer Stelle standen zwei Feuerdämonen, die meine Handschellen mit ihren Klauenhänden packten. Ich wirbelte herum, und die Dämonen flogen vor mir weg und sackten gebrochen zu Boden.
    Der Schmerz des magischen Elixiers ließ meine Arme zittern. Schweiß lief mir in die Augen und verzerrte meinen Blick, bis alles, was ich sah, verschwommen und rot gefärbt war.
    Jemand rief: »Wir brauchen Hilfe!«
    »Ich helfe bereits!«, sagte ein Ungeheuer mit glühenden Jadeaugen. »Wenn ich diese Schranke nicht aufrechterhalte, wird sein magischer Hüter im Wald uns alle vernichten. Deshalb musste ich warten bis jetzt, am Tag, wenn er am schwächsten ist. Geht und kämpft gegen ihn.«
    Sie kamen mit Keulen und Schwertern, und ich warf sie in den Ozean, der irgendwo hinter ihnen klaffte. Nach den ersten paar waren die Dämonen jedoch bereit, und ihre Waffen fanden ihre Ziele.
    »Ich dachte, der König wollte ihn lebendig«, rief jemand harsch. Einen Augenblick lang wusste ich, dass das Garranon war, aber dann verlor ich auch dieses Verständnis.
    Es war

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