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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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von Menogue entfernt sind, dass Aethervon mich in Ruhe lässt.«
    Später sprach ich mit Oreg über den Traum und hoffte, dass er mir sagen könnte, wie viel Macht Jakoven aus einem halben Becher von Tychis’ Blut beziehen könnte.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er schließlich. »Du musst verstehen, dass ich Farsons Fluch nie gesehen habe - ich spürte nur seine Schaffung und die Störung, die er bewirkte. Es ist so lange her. Nach so vielen Jahren vergeht die Erinnerung, und bei mir läuft so etwas eher noch schneller ab, weil ich nie zurückblicken und sehen wollte, wie lange ich schon versklavt war. Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob etwas tatsächlich geschehen ist oder sich die Leute nur eine Geschichte bei einem Krug Bier erzählt haben, ohne sich viel um die Wahrheit zu scheren.«
    »Das ist auch gleich«, sagte ich und rieb Feders Nase, als ich neben ihr herging. »Wir müssen Kellen nach Hurog bringen, müssten Shavig veranlassen, ihn zu unterstützen, und ihn dann an einen sichereren Ort schaffen. Wir können nicht riskieren, dass jemand auszieht, um den Fluch oder das Blut zu vernichten …« Ich zögerte. »Ich würde den Fluch finden«, sagte ich - und schon als ich es aussprach, konnte ich beinahe spüren, wie er mich rief. »Wenn ich ihn zerstören könnte … oder Tychis’ Blut weg-gießen …«
    »Sei nicht dumm«, fauchte Oreg. »Selbst ich konnte nicht in diesen Teil des Asyls gelangen. Du würdest dich nur als Jakovens Gast wiederfinden - und diesmal würde er dich nicht mehr unterschätzen.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Also hoffen wir, dass Jakoven nicht so viel Macht hat, wie es aussieht.«
    Ich kannte den Stallmeister, den er hatte zu sich holen lassen. Er war ein guter Mann. Ich hoffte, dass er schnell sterben würde, aber ich erwartete es nicht wirklich. Ich würde es Garranon nicht sagen. Er konnte nichts tun, um dem armen Mann zu helfen, und würde sich nur schuldig fühlen. Ebenso wie ich mich schuldig fühlte. Aber ich konnte es nicht wagen, zurückzukehren.
    Ein Jagdhorn blies drei klare Töne, und ich zog Feders Sattelgurt fester und schwang mich wieder in den Sattel. Es hatte noch etwas an dem Traum gegeben, das mich beunruhigte. Ich rang damit, während Feder über die flache Landschaft trabte.
    Als wir wieder zum Schritt übergingen, blieb ich im Sattel. Die Tage im Asyl hatten mir meine Ausdauer genommen. Ich würde mich auf Feder verlassen müssen.
    Zufällig fand ich mich neben Garranon wieder. Er lief neben seinem Pferd her, in einiger Entfernung von den anderen. Wir zogen ein paar Meilen schweigend weiter, Feder so zufrieden, ihren Schritt Garranons Pferd anpassen zu können, wie ich es war, mit ihm zu schweigen.
    Aber offensichtlich wirkte das auf mich beruhigender als auf ihn, denn er sagte schließlich zornig:
    »Habt Ihr keine Angst, Euch ebenfalls damit anzustecken?«
    Verblüfft fragte ich mich, ob ich eingedöst war und einen Teil des Gesprächs verpasst hatte, oder ob meine Erschöpfung mich begriffsstutzig machte.
    »Womit anstecken?«, fragte ich.
    »Mit dem Wunsch, mit Männern statt mit Frauen zu schlafen«, grollte er mit großer Bitterkeit.
    Verblüfft starrte ich auf seinen Kopf hinab. Dann räusperte ich mich und sagte: »Nein.«
    Meine Antwort schien ihn zu verstören, und er ging ein wenig schneller weiter. Gehorsam bewegte sich Feder ebenfalls schneller. Trotz Garranons of-fensichtlichem Bedürfnis, mich abzuschütteln, hielt ich sie nicht auf, denn nun erkannte ich, worin sein Problem bestand.
    »Mein Onkel hat nicht deshalb etwas gegen Euch, weil Ihr mit dem König geschlafen habt«, erklärte ich. »Er lehnt Euch ab, weil Ihr das Dekret des Königs überbrachtet, während ich unter seinem Schutz stand, und er nichts dagegen tun konnte. Tosten geht es ganz ähnlich. Die anderen«, ich wies mit dem Kinn auf die Blaue Garde, »mögen Euch wahrscheinlich deshalb nicht, weil Ihr ein Oransteiner seid. Aber es kann selbstverständlich auch sein, dass sie Homo-sexualität für ansteckend halten.«
    Garranon wandte sich kurz ab, dann entspannte er sich und lachte.
    »Was mich selbst angeht«, fuhr ich fort, »habe ich eine Frau im Kopf, und es ist mir vollkommen egal, in welchem Bett Ihr Eure Zeit verbringt.«
    Er blickte auf, als wolle er etwas sagen, überlegte es sich aber noch einmal, als er mich genauer ansah.
    »Ich habe Leute auf dem Scheiterhaufen gesehen, die gesunder wirkten als Ihr.«
    »So sagt man mir.« Ich hatte seit meiner Rückkehr aus dem

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