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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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theatralisch die Hände. »Die Wette ist ungeschehen.«
    Er dachte daran zu widersprechen und öffnete sogar zweimal den Mund, um etwas zu sagen. Aber am Ende beschränkte er sich auf: »Ja, Sire.«
    Nachdem sie sich um Lucky gekümmert hatte, wandte Stala ihre Aufmerksamkeit mir zu. »Ward, du bist nicht mal ins Schwitzen geraten.«
    Ich verzog nachdenklich das Gesicht, kam aber zu dem Schluss, dass es wirklich zu viel wäre, wenn ich jetzt an meiner Achsel schnupperte, und beschränkte mich darauf zu nicken.
    »Wenn alle hier fertig sind, werden wir beide es versuchen, ja?«
    Ich lächelte und nickte. Selbst wenn mich niemand zuvor für dumm gehalten hätte, hätte dieses Lächeln alles klar gemacht. Niemand konnte Stala besiegen.
    Wie Lucky fragte ich mich, wie viel sie wusste. Ahnte sie zum Beispiel, dass ich Ilander bewusst in die Falle gelockt hatte? Hatte sie vor, mich bei dem Kampf dafür zu bestrafen?

    Als ich die Treppe zur Burg hinaufhinkte, schwitzte ich genug, dass es sogar Stala zufrieden gestellt hatte. Jede Bewegung tat mir weh, aber das war zu erwarten gewesen. Stala war groß für eine Frau, und mehr als dreißig Jahre des Kämpfens hatten ihr Muskeln verliehen. Ich war stärker, schneller und hatte eine längere Reichweite als sie, aber Stala kämpfte ohne alle Regeln. Bei diesen Übungszweikämpfen zählte es nur zu gewinnen, und sie gewann gern.
    Vorsichtig rieb ich mir das linke Auge und entfernte ein paar Sandkörner. Ich konnte keine schmutzigen Tricks anwenden, ohne mich zu verraten, aber ich lernte sie trotzdem alle.
    Als ich die Tür öffnete, wartete Oreg schon, ein Grinsen auf den Lippen. Ich verzieh ihm, sobald ich den Zuber mit heißem Wasser sah. Sofort zog ich die unangenehm feuchte Kleidung aus und stieg ins Wasser. Die Wanne war für meinen Vater gebaut worden - seine einzige Hinterlassenschaft außer Axiel, die ich mir angeeignet hatte -, also passte ich hinein. Ich seufzte, als die Hitze die Steifheit aus meinen schmerzenden Muskeln zog.
    »Muss ich dir dafür danken oder Axiel?«, fragte ich und griff nach einem Stück Seife.
    »Axiel hat das Wasser geschleppt, aber ich habe es wieder aufgeheizt.«
    »Danke«, sagte ich, zog den Kopf unter Wasser und blieb dort eine Weile. Aber der Makel dessen, was ich an diesem Morgen getan hatte, klebte immer noch an mir. Oh, es war keine Schande, gegen meine Tante zu verlieren. Alle verloren, wenn sie gegen Stala kämpften - aber die meisten brachten sie nicht einmal dazu, für ihren Sieg zu arbeiten. Was mich beunruhigte, war der Kampf mit Ilander.
    Ich kam wieder hoch, um Luft zu schnappen.
    »Ich habe dich kämpfen sehen«, sagte Oreg, setzte sich auf meinen Hocker und ließ ihn auf zwei Beine kippen, ohne die Füße auf den Boden zu setzen.
    Meine Fähigkeit, Magie zu spüren, war eher vage, und Oreg durchtränkte jeden Bereich, in dem er sich aufhielt, mit so viel davon, dass es mir schwerfiel zu sagen, wann er keinen Zauber wirkte. Es fühlte sich genau so an wie die Magie von Hurog, und ich fragte mich manchmal, ob er selbst die Magie war, die ich hier stets spüren konnte, oder ob er sie nur gebrauchte.
    Oreg setzte Magie erheblich öfter ein als die meisten Zauberer, die ich kannte - selbst als die guten bei Hof. Ich wusste allerdings nicht, ob er tatsächlich mächtiger war, weniger diskret oder einfach nur versuchte, mich zu beeindrucken.
    »Du meinst, als meine Tante mir beinahe die Gedärme herausgerissen hätte?«
    »Nein.« Er lächelte die Wand hinter mir an. »Als du diesen neuen Mann zum Narren gehalten hast.
    Ilandei? Nein, das ist ein tallvenischer Name, und er kommt aus Avinhelle. Ilander.«
    Mein Vater war tot. Mein Onkel kümmerte sich als gewissenhafter Regent so gut um die Angelegenheiten von Hurog, als ginge es um seinen eigenen Besitz - vielleicht sogar besser. In den letzten drei Tagen hatte er den größten Teil seiner Zeit mit dem Versuch verbracht, das Land zurückzuerobern, welches das Salz genommen hatte. Er ließ Muschelbruch vom Meer in Wagen herbringen und leitete persönlich seine Ausbreitung auf dem Feld an. Es würde nicht funktionieren. Mein Ahne Seleg hatte etwas Ähnliches versucht, als es zum ersten Mal zu einem Salzeinbruch gekommen war, aber es hatte nicht funktioniert. Ich hatte es in seinem Tagebuch gelesen.
    Ich hätte Duraugh drei Tage Arbeit ersparen können. Aber ein Idiot wäre wohl kaum imstande gewesen, das kaum leserliche Gekritzel zu entziffern, das auf einem staubigen Regal in der

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