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Drachenzauber

Drachenzauber

Titel: Drachenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
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machen.«
    »Nein«, sagte ich mit fester Stimme, obwohl mein Onkel nickte. »Es gibt keine Sklaven in Hurog. So wahr ich der Hurogmeten bin, der Hüter dieses Landes, gibt es hier keine Sklaven. Alle, die nach Hurog kommen, sind frei, in Frieden hier zu leben. Hurog ist eine Zuflucht für alle.« Ich brauchte eine ganze Weile, um das herauszubringen, da ich kein besonders schneller Redner war.
    Mein Onkel erkannte das Lied, das ich zitierte, eine der bekannteren Sagas über meinen Helden, den Hurogmeten Seleg. Dabei war es nicht einmal Seleg gewesen, der die Tradition der Zuflucht vor der Sklaverei begonnen hatte, sondern ein früherer Hurogmeten, der Leute gebraucht hatte, die ihm halfen, das Land zu bebauen. Aber Seleg hatte sie wiederbe-lebt. Die beiden anderen Männer, die keine Hurogs waren, starrten mich an, als hätte ein Ochse plötzlich angefangen zu sprechen.
    »Ward, das ist nur eine Geschichte«, sagte Duraugh vorsichtig. Er wollte herausfinden, dachte ich, wie er mich überreden konnte.
    Ich lächelte. »Mutter hat mir gesagt, ich solle wie Seleg sein.« Ich konnte die Verzweiflung in den Augen meines Onkels deutlich erkennen.
    Jeder, der auf Hurog-Land lebte, kannte die Geschichten, und es gab hier niemanden, der den alten Seleg nicht verehrte. Sobald sie sich erinnerten, wie stolz Seleg darauf gewesen war, dass Hurog Flücht-lingen Zuflucht bot, würden sie alle auf meiner Seite stehen, ob mein Onkel zustimmte oder nicht, und das wusste er. Landislaw würde ohne seine Sklavin nach Hause zurückkehren müssen. Armer Landislaw.
    Duraugh starrte mich mit finsterer Miene an.
    »Meine Herren, lasst mir ein wenig Zeit, um mit Ward zu sprechen …«
    »Sollte eingesperrt werden …«, murmelte Landislaw.
    Mein Onkel hob die Stimme. »Ich bin sicher, Ihr und Eure Gefolgsleute seid sehr müde. Ich werde ein paar Männer der Blauen Garde an dem Abflusstunnel stationieren, damit Ihr alle Euch ausruhen könnt.
    Nach einem guten Essen und ein wenig Schlaf werdet Ihr Euch besser fühlen. Ward, du solltest dich umziehen. Ich werde bald nachkommen, um mit dir über etwas zu sprechen, das geschehen ist, nachdem du heute Früh ausgeritten bist.«
    Oreg schrie plötzlich auf, und ich konnte nicht vermeiden, dass ich zusammenzuckte.
    Garranon erstarrte, einen seltsamen, lauschenden Ausdruck auf seinen Zügen. »Was war das? Dieses Geräusch. Als stürbe jemand …« Seine Stimme verklang, als ihm klar wurde, dass sonst niemand reagierte.
    »Ein Gespenst«, sagte ich lässig. »Ich gehe und ziehe mich um.« Ich verbeugte mich vor allen und sprang die Treppe hinauf, wie es zu meiner Rolle als Idiot passte. Sobald alle gegangen waren, wollte ich zurückkehren und nach Oreg sehen.
    In meinem Zimmer wartete Axiel auf mich.
    Stumm half er mir, mich auszuziehen und zu waschen. Er machte nicht einmal mehr eine Bemerkung über die neuen, von Oreg genähten Kleidungsstücke, die auf dem Bett bereitlagen, sodass ich sie beim Essen tragen konnte. Ich würde mit Oreg über diese Dinge reden müssen. Es störte mich nicht, dass Axiel etwas über das ›Familiengespenst‹ wusste, aber es wäre nicht angemessen, wenn es zu einem Thema für die Klatschmäuler würde.
    Meine Zimmertür ging auf, gerade als Axiel die Schnüre an meinem linken Arm zurechtzog - der rechte war bereits fertig.
    »Könnte ich einen Augenblick mit dir allein sprechen?«, fragte mein Onkel.
    Ich nickte. Axiel beendet die Verschnürung und verbeugte sich kurz. »Ich bin in meinem Quartier, wenn Ihr mich braucht.«
    Duraugh wartete, bis der Diener gegangen war, dann begann er auf und ab zu gehen. »Aus dem Mund von Kindern und …« Seine Stimme verklang, bevor er ›Narren‹ hinzufügen konnte. »Woher hast du deinen Sinn für Recht und Unrecht, Ward? Sicher nicht von Fen. So gern ich ihn hatte, er war wie unser Vater, und der hätte sich krank gelacht, wenn jemand ihn daran erinnert hätte, dass Hurog eine Zuflucht sein sollte.«
    Ich blieb stehen, wo ich war, und folgte seinem Hin und Her mit dem Kopf - was besonders dumm aussah. Ich hörte auf, als ich mich daran erinnerte, dass ich ihm die Wahrheit sagen wollte.
    Er blieb mitten im Schritt stehen, als wären es nur meine Bewegungen gewesen, die ihn antrieben. »Ich bin hierhergekommen, um dir zu widersprechen.
    Wenn diese Geschichte öffentlich wird, werden alle geflohenen Sklaven in den Fünf Königreichen hierher kommen. Man wird bei Hof über uns lachen.
    Aber das wäre dir egal, oder?« Er klang nicht,

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