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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schreibtisch. »Und Sie haben ihn auch nicht suchen lassen?«
    »Nein — warum? Er hat nichts davon gesagt?«
    »Was hat er überhaupt gesagt.«
    Hotic atmete schnaufend, als würde eine alte Lok Dampf ablassen. »Er sagte, daß ihr kommen würdet und daß alles in Ordnung gehen würde. Das ist es.«
    »Mehr also nicht?«
    »Nein. Nicht wann er zurückkommen würde oder so. Er war sehr still, finde ich.«
    »Leider.«
    Suko stellte die nächste Frage. »Er hat auch nicht darüber gesprochen, was er in diesem Kloster suchte?«
    »Nichts.«
    »Hat es einen Namen?«
    »Es heißt Kirche oder Kloster der schweigenden Münder. Ich weiß, es ist nicht gut, aber das stimmt eben. Die Leute oder die Mönche haben es verlassen, bitte sehr. Deshalb ist dort Ruhe. Aber die Mönche haben schon immer wenig gesprochen.«
    »Glauben Sie an Vampire, Hotic?« fragte ich ihn.
    Seine Gesichtszüge erstarrten. Er glotzte mich an, atmete scharf und bekreuzigte sich. »Nehmen Sie so etwas nicht in den Mund. Damit spaßt man nicht.«
    »Sie glauben daran?«
    Er wollte nicht so recht mit der Sprache heraus und hob die Schultern.
    »Sagen wir so. Ich habe sie noch nicht gesehen, wenn Sie verstehen. Aber ich kenne jemand, der hat sie schon erlebt.«
    »Und wer?«
    »Ein Mann aus dem Dorf hier. Ein Arbeiter, der im Wald immer Holz geschlagen hat.«
    »Wo hat er sie gesehen? Am Kloster?«
    Hotic bekam einen starren Blick. »Aber da sind doch die Mönche und nicht die Vampire.«
    »Schließt das eine das andere aus?« fragte Suko.
    »Für mich ja.«
    Suko lächelte.
    »Aber Marek ist zum Kloster hochgefahren. Oder liege ich da falsch?«
    Hotic kaute auf seiner dicken Lippe. »Gesagt hat er es. Er wollte sich dort umschauen.«
    »Und Vampire jagen!«
    Sukos Bemerkung gefiel dem Mann nicht.
    Er schloß sekundenlang die Augen. »Davon hat er nichts gesagt. Er erklärte mir nur, daß zwei Ausländer kommen würden und ich mit euch reden sollte, wenn er nicht da ist. Er sagte, daß die Regierung euch unterstützt und…«
    »Kennen Sie eigentlich Mareks zweiten Namen, den man ihm gegeben hat?«
    »Nein, wie? Hat er einen?«
    »Aber sicher. Man nennt ihn den Pfähler. Frantisek Marek ist Vampirjäger. Schon jahrelang ist erden Blutsaugern dicht auf den Fersen. Wenn er weiß, daß es diese Bestien in seiner Nähe gibt, kennt er keine Ruhe, mein Lieber.«
    »Das kann ich nicht glauben. Ich habe noch keine Vampire gesehen. Viele sprechen davon, doch…«
    »Es gibt sie!« flüsterte ich. »Und gerade in Ihrem Land, Hotic. Ich habe sie schon öfter gesehen, mein Freund auch. Wir haben die verdammte Brut gejagt, und ich habe weiterhin den Eindruck, daß Frantisek Marek diesmal in ihre Falle gegangen ist.«
    Hotic hob beide Arme, bevor er anfing zu lamentieren. »Das kann doch nicht sein. Das Kloster ist ein guter Ort. Es steht leer, die Mönche sind…«
    »Weil es leersteht, ist es ein idealer Unterschlupf für die Blutsauger. Ich sage Ihnen etwas: Die Vampire haben sich organisiert, sie besitzen inzwischen einen Anführer.«
    »Wie Dracula damals?«
    »Richtig, sogar Dracula II. So nennt er sich. Behalten Sie den Namen. Dracula II.«
    Hotic gab keine Antwort. Er zog nur einige Male die Nase hoch. Sein Blick irrtezum Fenster. Dahinter zeichnete sich kein Blutsauger ab, nur das düstere Grau des naßkalten Tages. Er rieb seine Handflächen gegeneinander. »Was wollen Sie denn tun?«
    »Wir müssen hin.«
    »Zum Kloster in den Bergen?«
    »Richtig. Und Sie werden uns den Weg erklären.«
    Er räusperte sich. »Das ist nicht einfach, aber ich kann es versuchen. Jedenfalls werde ich nicht mitfahren. Ich will dem Teufel nicht die Hand schütteln.«
    »Das sollen Sie auch nicht. Es reicht, wenn wir es versuchen.«
    Hotic zeichnete uns den Weg auf. Dabei zitterte seine Hand. Immer wieder hob er den Blick, um uns anzuschauen. Wahrscheinlich hielt er uns für Selbstmörder.
    Nach einigen Minuten war er fertig, drehte die Zeichnung herum und schob sie rüber. Er fügte noch einige Erklärungen hinzu und erkundigte sich, wann wir fahren wollten.
    »So schnell wie möglich.«
    »Oh… oh…«, er winkte ab. »Dann werden Sie in den dunklen Wald fahren, wenn der Tag zu Ende geht.«
    »Das stimmt wohl.«
    »Dort ist es dann noch gefährlicher.«
    Ich lächelte. »Damit müssen wir leben, Hotic. Wir sind hergekommen, um eine Vampirbrut zu stellen und nichts anderes. Wir kennen Dracula II. Er ist schon eine Macht, und wir müssen alles tun, daß er nicht noch stärker

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