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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird.«
    Suko wollte noch etwas wissen. »Von den Mönchen, die das Kloster verließen, haben Sie zufällig keinen gesehen — oder?«
    »Nein, nein. Sie sind nicht in den Ort gekommen. Das können Sie mir glauben.«
    »Dann ist es gut.«
    Gemeinsam erhoben wir uns und verließen das Haus. Hotic ging mit. Er schaute zu, wie wir aus einem der beiden Reservekanister Benzin nachfüllten. Treibstoff gehörte auch in Rumänien zu den rationierten Waren.
    Hotic blickte gegen den Himmel. Über dem Land stand er wie eine graue Wand. »Ist noch etwas?« fragte ich.
    »Nein, ich hoffe nur…«, er schüttelte den Kopf. »Also, wenn es sie wirklich gibt, dann hoffe ich nur, daß sie nicht in dieses Dorf kommen. Sie verstehen?«
    »Klar, wir verstehen«, erwiderte Suko. »Nur garantieren können wir leider für nichts.«
    Hotic nickte, senkte den Kopf und ging davon.
    Wir aber stiegen ein und starteten zu einer Reise ins Ungewisse…
    ***
    Frantisek Marek gehörte zu den Menschen, die einen Schock schnell wegstecken konnten. Daß man seinen Wagen fahruntüchtig gemacht hatte, das war nicht mehr zu ändern. Nun mußte er aus seiner Lage das Beste machen. Noch war es nicht zu dunkel, er hatte etwas Zeit, um sich einen Plan auszudenken, auch wenn er davon ausging, daß Mallmann bereits unterwegs war, sein Lachen hatte schließlich durch den verdammten Wald geklungen. Was hatte Mallmann vor?
    Zu einem direkten Angriff war er nicht gestartet. Er hielt sich lieber im Hintergrund. Marek konnte sich vorstellen, daß ein Mann wie er die Schlinge enger ziehen würde. Ja, davon mußte er ausgehen. Vielleicht wollte Mallmann mit ihm spielen, ihm eine Galgenfrist bis zur Dunkelheit einräumen, um dann besser zuschlagen zu können.
    Weiterhin ging der Pfähler davon aus, daß er Skodar so schnell nicht würde erreichen können. Er mußte zu Fuß gehen. Viele Kilometer durch den stockfinsteren Wald. Da konnte hinter jedem Baumstamm, hinter jedem Dickicht ein Blutsauger lauern. Vielleicht rechneten sie damit, daß Marek dies tat, nur wollte er ihnen diesen Gefallen nicht tun. Möglicherweise arbeitete die Zeit noch für ihn. Da war es besser, wenn er sich ein Versteck aussuchte.
    Er klopfte noch einmal auf das Dach des VW. »Tut mir leid, mein Freund«, sagte er mit kratziger Stimme. »Du hast mir lange die Treue gehalten. Jetzt weiß ich nicht, wie es mit uns beiden weitergehen wird. Ich hoffe, daß wir es noch einmal schaffen.«
    Er wischte über seine Augen. Aus dem Wagen brauchte er nichts mehr mitzunehmen. Was er benötigte, trug er bei sich. Da kam es ihm vor allen Dingen auf seinen Eichenpflock an. Aber er besaß noch eine Waffe. Sie hatte in der Lücke zwischen Vorder-und Rücksitz gelegen, und er gehörte zu den Menschen, die diese Waffe nur in außergewöhnlichen Fällen einsetzten. Vor Jahren hatte er sie in seinen Besitz genommen und sie sehr gepflegt.
    Es war ein Bogen, den er in mühevoller Arbeit selbst hergestellt hatte. Die Waffe bestand aus biegsamem und trotzdem festen Holz. Die dazu gehörigen Pfeile, zwölf an der Zahl, hatte er aus den Ästen einer Eiche so zurechtgeschnitten und angespitzt, daß sie beim Schießen die Balance behielten.
    Mochte Mallmann auch den Heckmotor des VW zerstört haben, Pfeile und Bogen hatte er nicht entdeckt. Marek hatte sich den Köcher aus dichtem Weidegeflecht über die Schulter gehängt. Die Pfeile schauten mit ihren Enden oben hervor. Wenn es darauf ankam, konnte Marek sie sehr schnell auflegen und auch treffen, denn lange genug hatte er schließlich geübt.
    So bewaffnet, machte er sich auf den Weg.
    Den normalen Weg wollte er nicht nehmen, weil er davon ausging, daß Mallmann oder seine Helfer dort lauerten. Er schlug allerdings die Richtung ein, nur tauchte er in das düstere Gelände ein, das heißt, er versuchte, den Hang in einer lang angesetzten Schräge zu nehmen und Deckung zwischen den hohen Stämmen zu finden.
    Hoch wucherte das Unkraut. Manchmal streifte es sogar die Schultern des Pfählers, aber der ließ sich durch nichts aufhalten. Er mußte weiter und kämpfte sich voran.
    Von Dracula II hörte er nichts mehr. Für ihn hatte das nichts zu sagen. Er mußte einfach davon ausgehen, daß Mallmann ihn auch weiterhin belauerte, möglicherweise in der Gestalt einer Riesenfledermaus, die sich über den Kronen der Bäume aufhielt.
    Deshalb blickte er des öfteren in die Höhe, aber der Himmel hatte bereits eine derart dunkle Farbe angenommen, daß er so gut wie nichts erkennen

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