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Dracula II

Dracula II

Titel: Dracula II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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losgeschrien. Doch er beherrschte sich, stand unbeweglich auf dem Fleck und starrte mit leeren Blicken auf den Wirrwarr, den der Motor bot. Jemand hatte ihn regelrecht zerstört, zertrümmert, funktionsuntüchtig gemacht, in einem wahren Anfall von kalter, genau berechnender Wut. Dann hörte er das Lachen!
    Es peitschte plötzlich auf, war wie ein gellender, tödlicher Sturm und schien von überall her seine Ohren zu erreichen.
    Ihm war klar, wer da seinen grauenvollen Triumph hinausschrie — Will Mallmann, der Supervampir!
    ***
    Wir hatten eine verdammt harte Reise hinter uns, bis wir endlich das Ziel erreichten. Skodar hieß der Ort!
    Gehört hatten wir noch nie zuvor von ihm, aber es mit Glück und einer guten Karte geschafft, ihn zu erreichen.
    Man hatte uns einen zwei Jahre alten Fiat zur Verfügung gestellt, für den Normalbürger in diesem Land ein Luxusfahrzeug, aber bei Gästen gaben sich die Offiziellen gern großzügig. Zudem waren wir bei bestimmten Stellen von früher her bekannt. Man wußte, daß man mit uns relativ gut zusammenarbeiten konnte. Außerdem hatten wir in Rumänien so manches Mal die Karre aus dem Dreck gezogen.
    Der Fiat hatte die Strecke brav hinter sich gelassen. Trotz der mehr pistenmäßigen Straßen waren wir ziemlich schnell gefahren, denn uns saß die Zeit im Nacken.
    Und Skodar lag im Sterben.
    Ja, anders konnte ich die Situation nicht bezeichnen. Was wir bisher aus der Presse oder TV-Berichten erfahren hatten, bekamen wir hier mit eigenen Augen präsentiert. Nicht daß es nur die alten Häuser gewesen wären, die vor sich hin gammelten, so etwas hatte es auch Vorjahren schon gegeben, nein, es war einfach die Atmosphäre, die über dem Ort lag. Sie war anders als normal. Man konnte von einer großen Depression sprechen. Ich spürte, daß hier niemand richtig Lust hatte, etwas zu tun.
    Die Menschen, die unserem Wagen nachschauten, sahen verbissen oder traurig aus. Hier war nichts von dem Willen zu merken, etwas zu verändern.
    Rumänien litt nicht nur innerlich, auch nach außen hin. Die Stromrationierungen hatten sich bis zu uns herumgesprochen. Es konnte uns also passieren, daß wir im Dunkeln saßen und auf die nächste Ration warten mußten.
    Der Ort lag nahe der mächtigen Südkette der Karpaten, dieses mächtigen Gebirges, dem ein düsterer Ruf vorausging, denn der alte Vlad Dracula hatte schließlich hier ebenfalls gelebt. Auch wir hatten uns oft genug in den Wäldern herumgetrieben und Vampire oder auch Nachzehrer gejagt.
    Mir fiel auf, daß Suko seinen Kopf mehrmals nach rechts und links bewegte. »Suchst du was?«
    »Im Prinzip unseren Freund Frantisek.«
    »Der wird schon erscheinen.«
    »Wo sollen wir warten?«
    Eine gute Frage, denn ein Gasthaus entdeckten wir nicht. Nur die Fassaden der alten Häuser reihten sich aneinander, hin und wieder durch die Einmündungen schmaler Gassen unterbrochen. Der Ort hätte auch in der ungarischen Pußta stehen können und nicht unbedingt im tiefsten Rumänien.
    »Denk mal an den Bürgermeister von Petrila«, sagte Suko.
    »Wieso?«
    »So etwas wie ihn müßte es hier auch geben.«
    »Zumindest eine Niederlassung der Partei.«
    Suko verzog die Lippen. »Willst du dorthin?«
    »Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig.«
    Wir hatten tatsächlich von Marek keine Spur entdeckt, wobei wir besonders auf sein Auto achteten, einen alten VW unbestimmter Farbe, der aber noch immer fuhr.
    In einem Dorf, wo es kaum Fahrzeuge gab, mußte er einfach auffallen. Wir fuhren bis zur Mitte durch, sahen ein graues zweistöckiges, kastenartiges Haus, vor dem ein alter Lastwagen stand, dessen Ladefläche leer war.
    Ich hielt hinter dem Wagen an. »Hier kann ich mal fragen. Das Ding sieht mir ziemlich offiziell aus.«
    »Meinetwegen.«
    Wir stiegen aus der Wärme des Fahrzeugs in die Kälte. Es war nicht eisig, das einmal vorweggenommen, aber naßkalt. Dafür sorgte auch der Wind, der von den Hängen der Berge hinab in die Täler wehte und die feuchte Kälte mitbrachte.
    Auf den Gipfeln lag dicker Schnee. Darunter hoben sich die dunklen Wälder an den Hängen wie ein nie enden wollender Teppich ab. Über allem lag ein grauer, wolkenverhangener Himmel, durch den hin und wieder große Vögel schwebten, die sich mit trägen Flügelbewegungen ihren Weg schufen oder sich von Aufwinden treiben ließen. Suko hatte meinen Blick bemerkt, den ich zum Himmel warf. Er lachte leise. »Das sind normale Vögel, keine Fledermäuse.«
    »Woher weißt du, daß ich mit

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