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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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wechselten häufig entlang des Weges die Pferde bei Bauern, die bereit waren, sich gegen gute Bezahlung auf den Tausch
     einzulassen. Die Landschaft war herrlich: Felder, Wälder und Berge, soweit das Auge reichte, voll von Schönheiten aller erdenklichen
     Art. Die Menschen, denen wir begegneten, waren starke, einfache und freundliche Leute, die aber sehr abergläubisch zu sein
     schienen. Als wir am ersten Tag anhielten, um eine warme Mahlzeit zu uns zu nehmen, schrie die Frau, die uns bediente, entsetzt
     auf, als sie die Narbe auf meiner Stirn sah, bekreuzigte sich und streckte dann zwei Finger gegen mich, wobei ihre Hand wie
     ein kleiner Teufelskopf mit Hörnern aussah.
    »Was hat das zu bedeuten?«, flüsterte ich dem Professor zu.
    »Es ist eine Geste, die vor dem bösen Blick schützen soll«, antwortete er leise.
    Ich glaube, die Frau hatte unser Essen mit einer doppelten Portion Knoblauch gewürzt. Früher mochte ich Knoblauch sehr gern,
     stellte aber plötzlich fest, dass ich ihn nun nicht mehr ausstehen konnte. Ich rührte mein Essen nicht an, was mir einen weiteren
     besorgten Blick von Dr. van Helsing eintrug.
    Jeden Tag erstattete ich dem Professor unter Hypnose die üblichen Berichte, in denen ich durchklingen ließ, dass Dracula immer
     noch in seiner Kiste auf dem Fluss reiste. Jede Nacht erschien mir Nicolae in meinen Gedanken und unterrichtete mich über
     die Fortschritte der anderen.
    Jonathan und Lord Godalming halten jedes Boot an, das ihnen auf dem Fluss begegnet, und untersuchen es. Sie lassen nun auffällig
     eine rumänische Fahne flattern, um für ein Regierungsschiff zu gelten. Ein schlauer Trick. Aber natürlich finden sie nichts.
    Was ist mit Dr. Seward und Herrn Morris?
    |445|
Sie reiten immer noch rasch voran, ohne Zwischenfälle.
    Das Land wurde wilder, je weiter wir kamen: Die mächtigen Ausläufer der Karpaten, die uns in Veresti noch so fern und niedrig
     am Horizont erschienen waren, türmten sich nun ringsum vor uns auf. Einige Male erspähte ich eine Fledermaus, die hoch am
     Himmel über unserem Gefährt ihre Kreise zog, ehe sie in der Ferne verschwand. Zweimal meinte ich einen Wolf auszumachen, der
     im Unterholz kauerte und uns anstarrte. War das Nicolae, der über mich wachte?
    Es waren nur noch sehr wenige Häuser zu sehen. Nachts konnten wir die Wölfe heulen hören. Zweimal überholte uns auf der unbefestigten
     Straße die Postkutsche von der Bukowina nach Bistritz, aber wir sahen keine Reiter und trafen unterwegs nur wenige Bauern.
     Es wurde von Stunde zu Stunde kälter. Schnee fiel, schmolz aber rasch wieder. Es lag eine merkwürdige Schwere in der Luft,
     aber vielleicht spürte ich diese Schwere nur in mir. Denn je weiter wir vorankamen, desto mehr schien mir das Blut in den
     Adern zu gefrieren und träge zu werden. Manchmal überfiel mich ein leichter Schwindel, ein anderes Mal konnte ich nicht aufhören,
     vor Kälte zu bibbern, trotz meines warmen Umgangs und der Pelzdecken, in die ich mich einhüllte.
    »Wir sollten bald den Borgopass erreichen«, sagte der Professor, als wir durch die frühmorgendliche Dunkelheit des dritten
     Tages fuhren. »Die jetzigen Pferde werden wir behalten, da keine Aussicht auf einen nochmaligen Wechsel ist.«
    Ich wusste, dass uns seine Landkarten schon bald nicht mehr viel Nutzen bringen würden. Jonathan hatte in seinem Tagebuch
     geschrieben, dass sie in Draculas rasch fahrender Kutsche nach wenigen Stunden die Burg erreicht hatten. Wenn wir die Burg
     vom Pass aus nicht sehen konnten, so würden wir keinerlei Vorstellung haben, wohin wir uns wenden müssten. Zudem war ich ein
     wenig unruhig, weil ich den ganzen Tag über noch nichts von Dracula gehört hatte.
    |446| Kurz nach Sonnenaufgang erspähten wir Rauch von einem Lagerfeuer und entdeckten eine Gruppe Zigeuner, die unweit der Straße
     in einem Dickicht ihr Lager aufgeschlagen hatte. Dieses Zusammentreffen sollte sich als außerordentlich bemerkenswert herausstellen.
    »Lassen Sie uns diese Zigeuner nach dem Weg zu Draculas Burg fragen«, schlug der Professor vor, während er die Pferde zum
     Stehen brachte. Er kletterte vom Wagen, und ich gesellte mich zu ihm.
    Als wir uns der Gruppe näherten, bewunderte ich den Zigeunerwagen. Er war in einem tiefen Dunkelrot bemalt und mit goldenen
     Schnörkeln verziert, hatte ein fassförmig gewölbtes Dach und gelbe Vorhänge an den Fenstern. Dr. van Helsing rief dem fahrenden
     Volk, das sich um das Lagerfeuer versammelt

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