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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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über versuchten die Pferde immer wieder, einen anderen Weg einzuschlagen«, sagte der Professor, »der uns in
     eine völlig andere Richtung gebracht hätte. Ich musste all meine Kraft aufwenden, damit sie meinen Befehlen folgten. Und ich
     hatte recht! Denn so sicher, wie ich lebe, ist dies Draculas Burg, genau wie sie Jonathan in seinem Tagebuch beschrieben hat.«
    Ich starrte die Burg voller Verwunderung und Schrecken an. Ich war mir darüber im Klaren, dass Dracula uns nicht hier haben
     wollte, aber gleichzeitig war ich aufgeregt, weil ich Burg Dracula endlich mit eigenen Augen erblickte. Selbst aus dieser
     Entfernung und im trüben Licht des Spätnachmittags war das Gebäude wesentlich größer und herrlicher, als ich erwartet hatte.
     Es war uralt und viele Stockwerke hoch, aus grauem Stein mit einigen roten Ziegeln hier und da, und es hatte unzählige kleine
     Fenster und viele, mit roten Ziegeln gedeckte Türmchen in allen möglichen Größen, Formen und Höhen.
    Außer der Burg auf ihrem Felsen war in der Landschaft kein anderes Zeichen menschlicher Ansiedlung auszumachen. Aus Jonathans
     Tagebuch wusste ich, dass die wenigen verstreuten Bauernhöfe der Gegend weit weg lagen und dass der nächste Weiler einen Tageritt
     entfernt war.
    »Die Burg liegt so nah, dass wir sie nun zu Fuß erreichen können, wenn wir wollen«, sagte der Professor.
    |459| »Wir gehen besser nicht dort hinauf, Professor«, erwiderte ich rasch. »Es ist zu gefährlich.«
    »Wir werden sehen.«
    Wieder schlugen wir unser Lager auf, diesmal an einem Berghang mit Blick auf die Burg. Sie hatte etwas Wildes und Unheimliches.
     Ich konnte in der Ferne das Heulen der Wölfe hören, was meine Nerven aufs Äußerste anspannte. Schon bald senkte sich die Dunkelheit
     herab, eine tiefe, schwarze Dunkelheit, weil nun schwere Wolken die Sterne verhüllten. Der Wind wehte rau und kalt, und trotz
     meines warmen Wollumhangs fröstelte ich, während ich auf unseren Pelzdecken am Feuer saß, und mir wollte einfach nicht warm
     werden. So sehr ich es auch versuchte, ich konnte es nicht über mich bringen, beim Abendessen mehr als nur einige wenige Bissen
     zu mir zu nehmen.
    »Was meinen Sie, wo die anderen sind?«, fragte ich, um ein Gespräch anzufangen.
    »Das lässt sich schwer sagen. Aber eines wissen wir mit Gewissheit: Sie haben den Grafen Dracula noch nicht gefunden und getötet,
     denn sonst wäre Ihre Seele befreit … Ihr Appetit wäre zurückgekehrt … und Ihre Narbe wäre verschwunden.«
    Plötzlich zerriss das aufgeregte Wiehern der Pferde die Stille. Ich schaute ängstlich zu ihnen hinüber. Sie rissen an ihren
     Haltegurten, als wären sie von einer ungenannten Furcht ergriffen. Ich starrte ängstlich in die Dunkelheit, konnte aber nichts
     sehen. Da tat der Professor etwas Seltsames. Er stand auf und zog auf dem Boden mit einem langen Stock eine kreisförmige Furche
     rings um mich herum. In diese Furche hinein streute er Stücke geweihter Hostien, bis sie mich völlig umgaben.
    »Was machen Sie da?«, fragte ich.
    »Ich fürchte … ich fürchte«, war seine einzige Antwort. Dann trat er einige Fuß von mir weg und sagte: »Wollen Sie denn nicht
     näher ans Feuer herankommen und sich wärmen?«
    |460| Gehorsam erhob ich mich und wollte einen Schritt in seine Richtung tun. Doch als ich auf die Hostien am Boden starrte, schien
     es mir so, als hielte mich eine unsichtbare Macht fest, die mich mit Angst und Schrecken erfüllte. Ich fürchtete, wenn ich
     diesen Ring überquerte, würde mein ganzer Körper in Flammen aufgehen. »Ich kann es nicht«, flüsterte ich entsetzt.
    »Gut«, antwortete er leise.
    »Wie kann das gut sein?«, rief ich. »Ich fürchte mich, darüber zu schreiten. Ich fürchte um mein Leben!«
    »Was Sie nicht vermögen, liebe Frau Mina, kann auch keiner von denen, die wir fürchten.«
    Ich begriff, was er damit meinte, und sank mit einem entsetzten Aufschrei zu Boden. Ein heftiger Schmerz stieg in meiner Brust
     auf, und Tränen rannen aus meinen Augen. Meine dunkelsten Ängste waren Wirklichkeit geworden! Ich konnte die Wahrheit nicht
     mehr länger vor ihm … und vor mir selbst … verbergen.
    »O Professor! Verwandle ich mich wirklich in einen Vampir?«
    »Es schmerzt mich, aber so ist es, Frau Mina.« In seinen Augen spiegelte sich Mitleid, und er kam und setzte sich zu mir auf
     die Pelzdecke, innerhalb meines Schutzkreises.
    Ich schluchzte, als müsste mir das Herz brechen. Was für eine bittere Arznei

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