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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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musste ich jetzt schlucken! Wenn ich doch nur
     in der Zeit zurückreisen könnte, überlegte ich. Zu Draculas letzter Nacht in England, zu jenem Augenblick, als er mich umarmt
     hielt und die Leidenschaft uns beide überwältigte. Es war nur zu klar, dass jener letzte Biss nun fatale Folgen zeitigte.
     Oh! Was hätte ich nicht darum gegeben, mein altes Leben zurückzubekommen, die Gelegenheit zu erhalten, eine normale Lebenszeit
     zu haben, ohne die Angst, als Untote wieder aufzuerstehen! Das sollte jedoch niemals sein. Irgendwann, vielleicht schon sehr
     bald, würde ich gezwungen sein, mich für immer und ewig von Jonathan zu verabschieden. Ich würde niemals die Kinder haben,
     nach denen ich |461| mich gesehnt hatte, die Kinder, die ich so sehr geliebt und gehegt hätte.
    »Wie lange bleibt mir noch, Professor?«, flüsterte ich mit stockender Stimme. »Ein Jahr? Ein Monat? Eine Woche? Wann wird
     die endgültige Verwandlung eintreten?«
    »Sie wird nicht eintreten, Frau Mina! Das schwöre ich Ihnen. Deswegen sind wir ja hier. Ich werde Dracula für immer töten
     und Ihre Seele befreien, und wenn es mein Leben kosten sollte!«
    Ich wusste, dass Dr. van Helsing mich mit diesen Worten trösten wollte, doch sie vergrößerten meinen Schmerz nur noch. Ich
     wollte nicht, dass Dracula etwas geschah. Für dieses schreckliche Dilemma, in dem ich mich befand, gab es keine annehmbare
     Lösung. Ich würde sterben, und das war ganz allein meine Schuld.
    Eine Weile weinte ich herzzerreißend. Schließlich trocknete ich mir die Augen und saß in jammervollem Schweigen da. Die Pferde
     waren noch immer unruhig. Da sowohl der Professor als auch ich zu ängstlich und verstört waren, als dass wir hätten schlafen
     können, hielten wir miteinander Wache. Die Nacht schritt voran, dunkel und sehr kalt. Nur ab und zu wurde unser Schweigen
     vom fernen Heulen der Wölfe unterbrochen. Dann begann leise der Schnee zu fallen. Der Professor stand auf und kam mit einigen
     dicken Holzpflöcken zurück, deren Enden er mit seinem Messer anzuspitzen begann. Der Anblick dieser Pfähle erfüllte mich mit
     Schrecken, denn ich kannte ihren tödlichen Bestimmungszweck. Mit einem ähnlichen Werkzeug hatte er die untote Lucy durchbohrt,
     ehe er ihr den Kopf mit einer scharfen Klinge abtrennte. Mit plötzlich aufwallender Furcht überlegte ich: Würde er eines Tages
     gezwungen sein, einen dieser Pfähle auch gegen mich einzusetzen?
    »Wollen Sie mit diesen Pfählen die Frauen in der Burg vernichten?«, fragte ich, während mich unter meiner Pelzdecke fröstelte.
    |462| »Ja.«
    »Bitte gehen Sie nicht dorthin, Professor«, flehte ich ihn an. »Es ist ihnen vielleicht einfach vorgekommen, Lucy zu töten,
     während sie schlafend in ihrem Sarg lag, aber es ist nicht garantiert, dass diese Raubtiere wirklich fest schlafen. Und selbst
     wenn es so sein sollte, so sind sie uralte Vampire, die leicht erwachen könnten.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich … kann es nicht sagen, ich weiß es einfach. Gegen drei Vampire können Sie nicht siegen.«
    »Ich muss es versuchen. Ich muss die grässlichen Frauen vernichten, die dort wohnen.«
    »Das dürfen Sie nicht tun! Sie wollen mich hier allein und völlig hilflos zurücklassen? Wenn Ihnen etwas zustößt, wie soll
     ich dann nach Hause kommen? Nein! Versprechen Sie mir, dass Sie das nicht tun!«
    Der Professor runzelte die Stirn und schaute mich an. »Ich möchte um alles in der Welt nicht, dass Ihnen ein Leid zustößt,
     Frau Mina. Ich habe den ganzen weiten Weg nur auf mich genommen, um diese Sache zu vollenden. Vielleicht können wir warten
     bis …«
    Plötzlich begannen die Pferde erneut laut zu wiehern. Gleichzeitig veränderte sich das Licht im leise fallenden Schnee und
     Nebel vor uns. Der Schnee wirbelte wie ein großes Rad um uns herum. In den weißen Tiefen vermeinte ich etwa zehn Ellen entfernt
     die durchscheinenden Schatten dreier wunderschöner Frauen zu erkennen.
    »Mein Gott«, murmelte der Professor, der sie ebenfalls voller Schrecken und Entsetzen anstarrte.
    Ich denke, mich verstörte der Anblick nicht so sehr wie ihn, denn ich hatte ja bereits viele Male Dracula auf ähnliche Weise
     erscheinen sehen. Immer näher kamen die wirbelnden Gebilde aus Schnee und Nebel, hielten sich jedoch außerhalb des geweihten
     Kreises. Dann begannen sie sich zu materialisieren, bis drei wunderschöne junge Frauen in Fleisch und |463| Blut vor uns standen, die in Kleider aus längst vergangenen

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