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Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker

Titel: Dracula, my love - das geheime Tagebuch der Mina Harker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
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bereuen.«
    Sie schaute so ernst, dass ich es nicht über mich brachte, sie zu enttäuschen. »Ich werde sehen, was meine Mittel mir erlauben,
     meine Liebe. Wenn ich mir ein weißes Kleid schneidern lasse, muss es ein sehr schlichtes sein, das ich immer wieder anziehen
     kann.«
    Das hellte ihre Stimmung ein wenig auf. Auf dem ganzen restlichen Heimweg nach Whitby plauderte Lucy aufgeregt von ihren Hochzeitsplänen,
     der Hochzeitsreise, den neuen Kleidern und Hüten, die sie brauchen würde, der Anordnung der Möbel in ihrem neuen Heim und
     so weiter. Während ich mich für sie freute, verursachten mir all diese Gespräche über das Heiraten und den zukünftigen Hausstand
     leise Schmerzen, sowohl aus Neid als aus Betrübnis, denn ich hatte noch |63| immer keine Vorstellung davon, wo Jonathan sich aufhalten mochte.
     
    In jener Nacht begannen die Schrecken.

[ Menü ]
    3
    Lucy und ich waren so ermüdet von unserem langen Spaziergang, dass wir uns in unser Schlafgemach schlichen, sobald es der
     Anstand erlaubte. Schon wenige Minuten später schlummerte Lucy friedlich in ihrem Bett, und auch ich legte dankbar meinen
     Kopf auf das Kissen, sobald ich das Tagebuch zugeschlagen hatte.
    Bin ich eingeschlafen und habe geträumt? Oder habe ich mir alles im wachen Zustand eingebildet? Ich bin mir nicht sicher.
     Ich erinnere mich nur, dass die hoch aufgeschossene Gestalt mit den roten Augen aus meinem früheren Traum wieder in meinen
     Gedanken auftauchte und dass die gleiche Stimme aus der Dunkelheit nach mir rief. Ihr Tonfall war unerbittlich, leise und
     schmeichelnd, und er bezauberte mich.
    » Meine Liebste, schon bald bist du die Meine

    Mit pochendem Herzen schrak ich auf und war wach. Warum hatte ich immer noch diesen Traum, wenn es denn ein Traum war? Was
     hatten die Worte zu bedeuten? Wessen »Liebste« war ich?
    Ich hatte keine Vorstellung, wie spät es war. Im Zimmer war es sehr dunkel und gespenstisch still. Plötzlich bemerkte ich
     zu meinem Entsetzen, dass ich Lucys leise Atemzüge nicht hören konnte. Ich riss ein Streichholz an. Ein banges Gefühl beschlich
     mich. Lucys Bett war leer! Schlimmer noch, der Schlüssel zu unserer Schlafkammer steckte im Schloss, anstatt an meinem Handgelenk
     zu hängen.
    Ich sprang aus dem Bett auf und hastete in wilder Eile durchs Haus, aber Lucy war nirgends zu finden. Mehr noch: |64| die Eingangstür, die ins Freie führte, war nicht verriegelt, wie sie es gewesen war, als wir uns zur Nachtruhe zurückzogen.
     Atemlos kehrte ich in unsere Kammer zurück, schlüpfte in die Schuhe und legte mir der Schicklichkeit wegen ein breites, schweres
     Tuch um die Schulter, das ich mit einer großen Sicherheitsnadel befestigte. Ein rascher Blick auf Lucys Kleider zeigte, dass
     sich ihr Morgenmantel und all ihre Kleider noch an ihren gewöhnlichen Plätzen befanden. Das bedeutete, dass Lucy, nur mit
     ihrem dünnen weißen Nachtgewand bekleidet, in die Nacht hinausgegangen war! Entsetzt lief ich auf die Straße, um sie zu suchen.
    Ich eilte den Crescent hinunter, dann die North Terrace entlang, schaute in alle Richtungen, um einen Blick auf eine schmale
     Gestalt in einem weißen Gewand zu erhaschen. Die Nacht war kühl und windig, und ich fröstelte, während ich lief. Hin und wieder
     wurde der helle Vollmond von schweren, schnell dahinziehenden Wolken verhüllt. Vom Rand der Westklippe spähte ich angestrengt
     über den Hafen hinweg. Mich erfüllte die Furcht, dass Lucy vielleicht zu der Bank auf dem Friedhof an der anderen Seite hinaufgegangen
     war, wo wir uns so gern aufhielten.
    Zunächst konnte ich nichts sehen, da gerade ein Wolkenschatten die Marienkirche und alles Umliegende verdunkelte. Als dann
     die Glocken der Kirche gerade eins schlugen, erhellte ein Mondstrahl die Abtei und den Friedhof, und es bot sich mir genau
     der Anblick, den ich so gefürchtet hatte: Auf unserem Lieblingssitz sah ich eine vom Mondlicht hell beschienene, halb zurückgelehnte,
     schneeweiße Gestalt. Und eine andere – sehr dunkle – Gestalt beugte sich über sie.
    Überwältigt von wachsender Angst, flog ich beinahe die Treppen hinab zum Pier. Die Stadt lag wie tot da, keine Menschenseele
     war mehr zu sehen, während ich am Fischmarkt vorüber und über die Brücke hastete, dann die scheinbar endlose Treppe zur Abtei
     hinaufjagte. Es war weit, vielleicht insgesamt eine ganze Meile, und obwohl ich so schnell rannte, |65| wie meine Füße mich trugen, brauchte ich doch einige Zeit, um

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