Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dracula, my love

Dracula, my love

Titel: Dracula, my love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Syrie James
Vom Netzwerk:
und Holzwerk krachen hörte. Auch diese Geräusche passen zu der Vermutung, dass die Kiste mit dem Grafen auf einem offenen Kahn den Fluss hinaufgeschifft wird. Ich habe die Landkarte genau geprüft.“ Nun schlug ich eine Karte des Gebiets auf und breitete sie auf einem niedrigen Tischchen vor ihnen aus. „Es gibt zwei Flüsse, die von Galatz in Richtung auf Burg Dracula führen: den Sereth und den Pruth. Der Sereth vereinigt sich bei Fundu mit der Bistritza, die den Borgopass umfließt. Die Schleife, die der Fluss macht, liegt so nahe an Draculas Burg, dass sie kaum bequemer zu erreichen wäre.“
    Kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen, als Jonathan aufsprang, mich in die Arme nahm und küsste. „Großartig!“, rief er.
    „Unsere liebe Frau Mina ist wieder einmal unsere Lehrerin“, sagte der Professor höchst erfreut, als alle Männer mir die Hand drückten. „Jetzt haben wir die verlorengegangene Fährte wieder. Unser Feind hat einen Vorsprung, aber wir werden ihn einholen. Wenn wir ihn bei Tag im Licht der Sonne und auf dem Wasser stellen, so ist er verloren und unsere Aufgabe vollendet. Und nun, Männer, zum Kriegsrat! Lassen Sie uns hier und jetzt einem jeden seine Aufgabe zuteilen.“
    Männer?, erklang Draculas Stimme entrüstet. Was? Du bist nicht Teil dieses Kriegsrats ? Was für Toren diese Geschöpfe sind!
    Ich konnte nur mit Mühe ein Lächeln unterdrücken. Zumindest sind sie wohlmeinende Toren. Es ist interessant , überlegte ich, dass niemand begriffen hat, dass meine geistige Verbindung mit dem Grafen - die sie in meiner Hypnosetrance so nützlich fanden - genauso gut auch gegen sie arbeiten könnte . Es schien mir einfach ein wenig lächerlich, dass Graf Dracula, sei es nun bei Tag oder Nacht, auf dem Weg flussaufwärts zu seiner Burg in einer Kiste bleiben musste oder wollte. Doch niemand sonst schien Verdacht zu schöpfen. Sie glaubten felsenfest an die Aufgabe, die sie zu erfüllen hatten.
    Es folgte eine eifrige Debatte. Lord Godalming bot an, ein Dampfschiff zu mieten und den Sereth hinaufzufahren. Herr Morris meinte, er würde ein paar gute Pferde kaufen und längs des Ufers folgen, falls der Graf aus irgendeinem Zufall irgendwo an Land gehen müsste.
    Nein , fuhr Draculas Stimme plötzlich dazwischen. Lass nicht zu, dass sie sich aufteilen. Die Gruppe muss zusammenbleiben, sonst ist sie für mich zu schwer zu kontrollieren.
    „Ich halte es für weitaus besser, wenn wir alle zusammenbleiben“, warf ich rasch dazwischen. „Gemeinsam sind wir stark. Der Slowake ist zweifellos bewaffnet und kampfbereit.“
    „Ja“, meinte Dr. van Helsing, „deswegen darf keiner allein gehen.“
    „Aber wenn wir eine Gruppe bleiben ...“
    „Nein, ich halte es für besser, wenn wir uns aufteilen“, beharrte Morris.
    Hölle und Verdammnis. Das hatte ich nicht vorgesehen.
    Sogleich bot sich Dr. Seward an, Quincey Morris zu begleiten. „Wir sind durch die Jagd aufeinander eingespielt, und mit guter Bewaffnung dürften wir mit allem fertig werden, was uns begegnen mag.“
    „Ich habe Winchesterbüchsen besorgt“, sagte Herr Morris. „Sie sind sehr handlich, vielleicht können wir sie gegen die Wölfe gut brauchen.“
    „Aber wer geht mit Arthur?“ Bei diesen Worten schaute Dr. Seward Jonathan an, und der sah zu mir hin. Ich nahm wahr, dass er hin und her gerissen war. Denn so gern er auch bei mir bleiben würde, ebenso gern würde er mitkämpfen.
    „Freund Jonathan“, sagte der Professor, „das ist Ihre Sache. Erstens weil Sie jung und tapfer sind und kämpfen können. Meine Beine können nicht mehr so rasch laufen wie ehemals, und ich bin auch nicht gewöhnt, mit Mordwaffen umzugehen. Zweitens ist es Ihr Recht, dieses Ungeheuer zu vernichten, das solches Leid über Sie und Ihre liebe Frau gebracht hat.“
    Der Mann ist sehr redegewandt, nicht wahr?
    O ja.
    „Diesmal darf es für uns keine Zufälligkeiten geben, Jonathan“, warf Dr. Seward ein. „Diesmal dürfen wir nicht eher ruhen, bis der Kopf des Grafen vom Rumpf getrennt ist und wir sicher sein können, dass er nie wiederkommt. Zuletzt wird wohl Ihr Gurkha-Messer benötigt.“
    Das klingt unangenehm.
    Jonathan nickte wortlos, während der Professor fortfuhr: „Lassen Sie mich zusammenfassen. Während Lord Godalming und Herr Harker im Dampfboot den Fluss hinauffahren, bewachen Dr. Seward und Freund Quincey das Ufer zu Pferde. Wer immer den Grafen zuerst bei Tageslicht findet, tötet ihn noch in seiner Kiste. Dann treffen wir uns alle

Weitere Kostenlose Bücher