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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Sanchez an der Seite der Normaluhr im Kinderzoo herab. Die zehn Päckchen mit dem Geld lagen oben. Im hellen Mondschein würde er sie von dem Versteck, wo er warten wollte, deutlich sehen können.
    Als er den Weg zum Ausgang nahm, fragte er sich unbehaglich, wie viele und wessen Feldstecher in diesem Moment auf ihn gerichtet sein mochten. Er hatte das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Mr. X? Vielleicht, vielleicht nicht.
    Die Polizei? Vielleicht, vielleicht nicht. Die Anweisungen waren klar, aber es gab wenigstens einen Kriminalbeamten, der sich ohne weiteres über sie hinwegsetzen würde. Glücklicherweise war Navarre in dieser Nacht kaltgestellt.
    »Er war fuchsteufelswild«, hatte Proctor am Telefon zu Harmon gesagt. »Aber er konnte nichts machen. Er hätte höchstens unter Protest den Fahndungsauftrag zurückgeben können, aber das hätte ihm die Möglichkeit genommen, weiter am Ball zu bleiben. Als Stein ihm sagte, daß er wieder die Verteidigung auf dem Dach des Gebäudes der Vollversammlung zu leiten hat, wurde sein Gesicht dunkelrot.«
    Sanchez erreichte den Gehsteig der Fünften Avenue und musterte die Reihe der parkenden Wagen. Nein, Navarre würde hier nicht warten. Aber es gab andere Möglichkeiten. Navarre hatte gute Freunde in der Kriminalabteilung und war ein Vertrauter Farnsworths. Es konnte ihm nicht schwerfallen, eine Überwachung durch ein paar Kollegen in neutralen Fahrzeugen zu organisieren.
    Er trabte bei der nächsten Ampel über die Fifth Avenue und weiter in die Vierundsechzigste Straße. Aber nicht lange. Ein scharfer Haken nach rechts brachte ihn in einen Torweg, und gleich darauf stand er unter der Feuerleiter an der Rückseite eines Gebäudes. Für den großen und durchtrainierten Puertoricaner war es kein Problem, mit einem Sprung die unterste Sprosse zu erreichen und sich Hand über Hand hinaufzuziehen, bis seine Füße Halt gefunden hatten. Zwei Minuten später war er auf dem Dach und ging hinüber zur Vorderfront, die an die Fifth Avenue grenzte.
    Der starke Feldstecher lag dort, wo er ihn zurückgelassen hatte, unter einer Zeitung. Er legte sich auf den Bauch, den Oberkörper auf die Ellbogen gestützt, und setzte den Feldstecher an die Augen. Er hatte die Schärfe bereits eingestellt, und die von hier aus unverdeckte Uhr war klar zu sehen. Auch die zehn Geldpakete.
    Der Uhrzeiger auf dem beleuchteten Zifferblatt sprang eben auf elf Uhr einundvierzig. Während Sanchez wartete, begann er die Umgebung der Normaluhr abzusuchen, kehrte aber immer wieder zum Geld zurück. Er konnte nichts entdecken.
    Elf Uhr fünfzig.
    Mitternacht.
    Und nichts zu sehen.
    Zwölf Uhr sieben. Plötzlich hörte er Flügelschläge -hinter sich!
    Der Revolver in seiner Hand war gespannt und schußbereit, bevor er sich umgedreht und auf einem Arm halb aufgerichtet hatte. Aber wo er eine angreifende Vampirfledermaus zu sehen erwartet hatte, war nichts.
    Nichts mehr.
    »Ein guter Beobachtungsposten«, sagte Graf Dracula. Er stand fünf Schritte entfernt, den schwarzen Umhang eng um seine mächtige Gestalt geschlagen, das Mondlicht im blassen Gesicht. Die rötlich glimmenden Augen blickten verächtlich in die Mündung des Revolvers.
    »Tun Sie Ihr Spielzeug weg, Mr. Sanchez. Die Zeit, wo Sie sich gegen mich zu verteidigen haben, ist noch nicht gekommen. Ich schlage vor, daß Sie Ihre Aufmerksamkeit statt dessen wieder Ihrem Ziel zuwenden. Ich glaube, meine kleinen Brüder nähern sich bereits.«
    Sanchez griff in seine Jackentasche und zog den kleinen Kommunikator heraus. »Haben Sie das gehört?« fragte er.
    »Ja«, antwortete Harmons Stimme.
    »Dann hören Sie auch dies, Harmon«, höhnte der Graf. »Eines Tages werden Ihre Miniatursender genauso versagen wie das Kontrollgerät, mit dem Sie mich unter Ihre Herrschaft zwingen. An diesem Tag werden Sie und Ihr Freund tote Männer sein. Das verspreche ich Ihnen.«
    »Einstweilen«, erwiderte Harmon, »werden Sie Ihr Wort halten. Cam, was geschieht bei der Uhr? «
    Sanchez hatte bereits sein Glas an den Augen. »Nichts«, sagte er. »Absolut nichts.«
    Drei Minuten später erschien ein großes, fliegendes Objekt im Gesichtskreis des Feldstechers. Die Flügelspannweite und die Bewegungen ließen keinen Zweifel an seiner Natur. Es war eine der großen Fledermäuse. Allein.
    Sie flog in direkter Linie zur Uhr und ließ sich für zwei oder drei Sekunden darauf nieder. Dann flatterte sie wieder auf und flog in die Richtung davon,
    aus der sie gekommen war.
    Die Normaluhr

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