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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Harmon hatte ihm gesagt, er solle sich ruhig verhalten, und es auf sich genommen, den Kommissar selbst abzuwimmeln. Es war ihm gelungen, und danach hatte der alte Heuchler so getan, als wolle er Navarre in Schutz nehmen.
    »Es war mir sehr unangenehm, ihn so abfertigen zu müssen, Cam«, hatte er mit bedenklichem Kopfschütteln erklärt. »Er tut seine Arbeit, wie er sie sieht, und als Kriminalbeamter hat er die Pflicht, jedem Verdacht nachzugehen.«
    »Das mag sein, aber dieser Versuch, mir den vorsätzlichen Mord an sechsunddreißig Polizisten anzuhängen, geht entschieden zu weit!«
    »Es ist keine formelle Anklage erhoben worden, Cam. Der Haftbefehl hat nur den Zweck, Sie für Verhöre verfügbar zu machen. Wir brauchen nur die wahren Täter zu finden.«
    »Natürlich. Mich ein paar Wochen in Untersuchungshaft zu halten, selbst wenn nichts dabei herauskommt, würde ihn aufs höchste befriedigen. Erinnern Sie sich, Professor, wie Proctor mitten in der Nacht zu uns kam? Er und der Bürgermeister wären in einer etwas schwierigen Lage, sagte er. Ob wir helfen könnten? Jetzt, nur ein paar Tage später, geht es nicht mehr darum, Proctor zu helfen, sondern darum, meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen!«
    Harmon hatte den Ausbruch rechtschaffener Empörung mit einem Grinsen beantwortet. »In diesem Fall, Cam, vertraue ich darauf, daß Sie Ihr Bestes tun.«
    Mein Bestes.
    Zwei Uhr dreißig.
    Die weißen Signalpunkte rührten sich nicht.
    Noch einen Becher Kaffee?
    Sanchez starrte verdrießlich auf die runde Mattscheibe. Noch nicht. Wenn bis drei nichts passiert...
    Drei Uhr. Er ging einen zweiten Becher Kaffee holen.
    Drei Uhr dreißig. Keine Veränderung. Er fluchte.
    Vier Uhr.
    Da! Bewegung! Einer der Punkte entfernte sich -
    Nach Südosten. Der Graf flog nach Hause. Hatte seinen Auftrag erfüllt und flog nach Haus, um den Tag zu verschlafen.
    Sanchez beneidete ihn um den Schlaf, während er den Kurs des weißen Punkts auf der Mattscheibe beobachtete. Dann überlegte er, ob er Westhampton rufen und sich bei Ktara vergewissern solle, ließ es aber sein. Zum Teufel mit ihr. Er hatte eine Zeit lang geglaubt, sie sei irgendwie anders und besser als das Ungeheuer, das sie ihren Meister nannte. Aber es hatte sechsunddreißig Menschenleben zu retten gegeben, und sie hatte alle sterben lassen. Hatte keinen Finger für sie gerührt.
    Dieses Miststück.
    Dieses viertausend Jahre alte, gedankenlesende, vampirliebende, katzenäugige Miststück!
    Vier Uhr dreißig. Ein Punkt in Ossining. Und draußen in Richtung Long Island ein zweiter, nutzloser Punkt.
    Fünf Uhr. Nur noch ein Signal war auf der Mattscheibe, das bei Ossining.
    Fünf Uhr dreißig.
    Fünf Uhr dreiunddreißig.
    Sanchez starrte auf das grüne Glas. Da war der weiße Punkt. Aber in Bewegung? Er schüttelte seinen Kopf, dann ließ er dem Gähnen, das sich sowieso nicht unterdrücken ließ, seinen Lauf. Seine Augen waren jetzt klar.
    Und der weiße Punkt war tatsächlich in Bewegung!
    9 .
    Es war beinahe Mittag, und die Sonne blitzte auf der Kühlerhaube des großen Cadillac, als Sanchez die Staatsstraße 17 verließ, um der Staatsstraße 209 zu folgen. Noch eine oder zwei Stunden, und er würde dort sein, irgendwo in der Nähe der Gemeinde Woodbourne, auf halbem Weg zwischen New York und Syracuse. Er hielt wieder an und verglich zum soundsovielten Mal das Signal auf seinem Bildschirm mit den Koordinaten der Landkarte.
    Der weiße Punkt war stationär.
    Seine Wahl von Tarrytown als Warteplatz hatte sich ausgezahlt. Von Ossining, das ebenfalls am Ostufer des Hudson lag, war das Signal nach Nordwesten abgewandert, und er hatte die Verfolgung auf der Fernstraße 87 aufgenommen, die beinahe parallel zur Bewegungsrichtung des Signals lief. Wo die 87 bei Harriman nach Norden bog, hatte er angehalten, und als das Signal ungefähr zwanzig Kilometer nördlich von seinem Standort die Fernstraße gekreuzt hatte, ohne seine Richtung zu ändern, hatte er die Staatsstraße 17 genommen, die nach Nordwesten führte.
    Nun kam er in die Gegend der Catskill Mountains, ein reizvolles Hügelland, überall angefressen von den Krebsgeschwüren der Feriensiedlungen, Wochenendhäuser, Campingplätze und Freizeitparks, aber noch immer mit einigen abgelegenen kleinen Tälern und Hügeln, deren hinterwäldlerische Bewohner unter sich blieben und das gleiche von den Feriengästen verlangten. In diesem Bergland steckte auch der Mann, den er suchte. Irgendwo an einem grünen Wiesenhang, einem Haus

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