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Draculas Brüder -ebup-

Draculas Brüder -ebup-

Titel: Draculas Brüder -ebup- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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der Fall einige sehr seltsame Aspekte. Es war bekannt, daß die Anthony-Organisation im Frachtgeschäft operiert hatte. Sie Hatte auf Flughäfen und Umschlagplätzen Warensendungen gestohlen und sich dann bei den Empfängern als Spezialfirma für die Ermittlung verlorengegangener Sendungen eingeführt. Gegen eine angemessene .Gebühr’ waren die gestohlenen Güter schließlich an die Empfänger ausgeliefert worden. Anthonys Leute waren sehr wählerisch gewesen und hatten sich auf wertvolles, nicht rasch ersetzbares Frachtgut spezialisiert.
    Interessant daran war, daß Damien Harmon von der Anthony-Bande als ein Opfer ausersehen worden war. Eins der letzten Opfer, die die Bande anvisiert hatte, bevor sie selbst ausgelöscht wurde. Noch interessanter klang diese Tatsache, wenn man sie mit einer anderen in Verbindung brachte, die aus einem Zeitungsausschnitt hervorging, den Navarre in der Akte gefunden hatte. Die Überschrift allein war aufschlußreich genug:
    BANDENMITGLIED BEHAUPTET: ANTHONY UND FREUNDE VON VAMPIREN GETÖTET.
    Von Vampiren. Vampirfledermäusen. Harmon und Sanchez. Der Zusammenhang war offensichtlich und deutete auf ein strafwürdiges Verbrechen hin: Selbstjustiz. Und dann gab es noch ein Indiz.
    Sanford Proctor. Als sein Dienstnachfolger ihn aus unerfindlichen Gründen für den Fledermausfall herangezogen hatte, war Proctor sofort auf den Gedanken gekommen, Harmon und Sanchez mit hineinzubringen. Warum? Der alte Mann konnte sich mit seinem Ruhestand nicht abfinden und nahm jede Gelegenheit wahr, weiter mitzumischen. Und er stand bei den Stadtvätern in hohem Ansehen, da gab es keinen Zweifel. Außerdem war er mit Harmon dick befreundet und wußte recht gut, daß Harmon in diesem spezifischen Fall von besonderem Nutzen sein konnte. Es war logisch. Proctor mußte wissen, daß Harmon mit Vampiren zu tun hatte.
    Aber Proctor war ein alter Mann, und alte Männer denken nicht immer allzu klar. Sanford Proctor brachte seinen alten Freund Harmon mit Vampiren in Verbindung, aber wahrscheinlich nicht in die richtige Verbindung. Und für Harmon ergab sich daraus eine Position, wie er sie sich besser nicht wünschen konnte. Sein Vertrauensmann mit Sonderausweis an Ort und Stelle, um dafür zu sorgen, daß die Dinge liefen, wie sie es wollten? Kein Problem. Überhaupt kein Problem, wenn man den guten alten Sandy Proctor zum Freund hatte, verkalkt wie er war.
    Der neutrale Polizeiwagen hielt am Straßenrand, und Navarre beugte sich hinüber und öffnete die rechte Tür. Als sie wieder zufiel, fuhr er rasch an.
    »Erledigt?« fragte Navarre den drahtigen, unauffälligen Mann, der jetzt sein Passagier war.
    »Erledigt. In der Garage sind zwei Wagen, ein großer Cadillac und der Kombiwagen. Beide haben jetzt kleine Wanzen an Bord.«
    »Je zwei an verschiedenen Stellen?«
    »Klar. Wenn er die erste aufgespürt hat, wird er sich zufriedengeben und nicht nach einer zweiten suchen. Mehr konnte ich nicht machen. Beide Wagen sind mit sehr interessanten Ortungsgeräten ausgerüstet, an denen ich gern ein paar Kontakte umgepolt hätte, aber dafür reichte die Zeit nicht. Ich muß auch sagen, ich bin froh, daß ich da weg bin.«
    »Was ist los, Doane? Du siehst irgendwie komisch aus. Ein alter Hase wie du ...«
    Der andere nickte. »Es ist wahr, das Haus hat mich nervös gemacht. All diese schwarzen Fichten hinter dem Haus und bei den Garagen – es ist, als käme die Sonne nie durch. Hier draußen haben wir den schönsten sonnigen Herbsttag, aber auf dem Grundstück war es kalt und klamm und irgendwie muffig. Wie in... «
    Navarre wußte, was Doane meinte. Er hatte es auch gefühlt.
    »Wie in einer Gruft«, sagte er.
    8 .
    Kriminalkommissar Hank Navarre gehörte zu den zwanzig Teilnehmern der Lagebesprechung, die am frühen Nachmittag in einem Konferenzsaal des Polizeipräsidiums stattfand. Als er seinen Platz einnahm, bemerkte er mit Mißbilligung, daß Sanford Proctor zur Rechten des Präsidenten saß. Proctor blieb allerdings sehr schweigsam, wenigstens zu Anfang. Das Reden fiel dem Polizeipräsidenten zu, einem Mann namens Stein. Zwei Staffeleien mit Lagekarten waren am Kopfende des Konferenztisches aufgebaut. Stein ergriff einen Rohrstock und fuhr damit auf einer der Karten herum. Sie zeigte das Gelände der Vereinten Nationen.
    »Wir werden dieses ganze Gebiet abriegeln, genau wie gestern abend«, begann er. »Diesmal werden wir auf jedem Dach zwölf Flammenwerfer haben, und einer Anregung von Kommissar Navarre

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