Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Draculas Darling

Draculas Darling

Titel: Draculas Darling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
lassen und war aus seinem Fahrzeug gestiegen. Mit unsicheren Schritten kam er auf mich zu und blieb stehen, als er mich besser anschauen konnte.
    »Erschossen!«, keuchte er. »Sie... Sie haben den Mann erschossen. Verdammt, Sie sind ein Mörder!«
    Er machte auf mich den Eindruck, als würde er gleich durchdrehen. Ich war blitzschnell bei ihm, und als er vor Angst zu schreien begann, hielt ich ihm den Mund zu.
    Was ich ihm entgegenzischte, wusste ich nicht genau, aber das Wort Polizei kam zweimal darin vor. Es erzielte auch seine Wirkung Der Blick verlor die Panik. Ich nahm meine Hand von seinen Lippen weg, und er wich keuchend zurück.
    Zur letzten Beruhigung zeigte ich ihm meinen Ausweis. »Und jetzt fahren Sie weiter.«
    »Ja, ja, Sir, sofort.«
    Er rannte weg, stieg ein und ließ den Motor wieder an. Ich drehte mich um.
    Der Tote lag auf dem Gehsteig, und jetzt stand Suko neben ihm. Das heißt, normal stehen konnte mein Freund nicht. Er hatte sich gehockt und seine Arme nach vorn gestreckt, um mit den Händen die getroffene Stelle am Schienbein umfassen zu können.
    Er schaute hoch. Ich sah das verzerrte Grinsen auf seinem Gesicht. »Verflucht, John, der war härter als ich gedacht habe. Das... das... war ein Monster.«
    »Es gab keine andere Möglichkeit«, sagte ich mit leiser Stimme und merkte, wie ich zitterte. Verdammt, ich hatte einen Menschen erschossen. Egal, wer er auch gewesen war und was er getan hatte, er war kein Dämon gewesen, sondern ein Mensch. Darüber hinwegzukommen, ist verdammt nicht einfach.
    Ich ging ein Stück zur Seite und setzte mich auf den Vorsprung einer Vorgartenmauer. Die Stille war nicht mehr da. Man hatte die Schüsse gehört, und jetzt trauten sich auch die ersten Menschen aus den Häusern. Es wurden auch Fenster geöffnet, und in der Ferne hörte ich den Klang einer Sirene.
    Nur in dem Haus, das wir hatten besuchen wollen, tat sich nichts. Allmählich verdichtete sich meine Unruhe zu einer bestimmten Ahnung. Aber ich wollte nicht vorgreifen. Dieser Fall war brisant, und ich musste meinen Chef anrufen.
    Suko hatte inzwischen das Scheinwerferlicht des Toyota ausgeschaltet. Er kam humpelnd und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf mich zu. Wahrscheinlich würde sich auf seinem Schienbein ein Ei bilden.
    Der Superintendent meldete sich ebenfalls an seinem Handy. Ich brauchte meinen Namen erst gar nicht zu sagen, Sir James kam mir zuvor. »Ich wusste, dass Sie anrufen würden, John. Welche Probleme gibt es?«
    »Es wäre am besten, wenn Sie es sich selbst anschauen. Wir sind in Kensington und...«
    »Ich weiß, John. Bleiben Sie am Ort. Ich komme so schnell wie möglich.«
    »Ja, ist gut, Sir.« Ich steckte das Handy wieder weg und schaute den herankommenden Polizisten entgegen, die ich mit einer müden Bewegung begrüßte.
    ***
    Es war wirklich von Vorteil, dass sich Sir James blicken ließ. Er war mit einem Taxi gekommen, klärte die Lage und sorgte dafür, dass uns die Kollegen nicht weiter befragten.
    Ich saß noch auf der Mauer und holte mir allmählich einen kalten Hintern. Suko saß neben mir. Auch er hatte sich zahlreiche Fragen anhören müssen, was wir den Kollegen nicht übel nahmen, denn eine Schießerei kam in einem Stadtteil wie Kensington auch nicht alle Tage vor. Wir erlebten auch, wie viele Menschen plötzlich nicht mehr schlafen konnten, sich auf der Straße wiederfanden und natürlich unzählige Fragen stellten. Plötzlich hatte auch jeder etwas gesehen oder gehört. Dabei waren Suko und ich die Einzigen, die Auskunft geben konnten.
    Mein Freund hatte noch immer unter dem Tritt zu leiden. Hin und wieder verzog er das Gesicht und rieb behutsam über sein Schienbein. Als er nachschaute, hatte sich tatsächlich ein Ei an seinem rechten Bein gebildet. Ich erhob mich, als Sir James mich nur fragend anschaute. Mit wenigen Worten setzte ich ihn ins Bild. Mein Bericht gefiel ihm kaum, denn er verzog das Gesicht.
    »Auf der einen Seite bin ich froh, dass Sie noch leben, John, auf der anderen allerdings wäre es mir lieber gewesen, wir hätten hier keinen Toten gehabt.«
    »Stimmt.«
    »Und es ist noch keine Identifizierung möglich gewesen?«
    »Leider nein, Sir. Ich gehe allerdings davon aus, dass sich Pete Ritter mit diesem Mann getroffen und den großen Plan besprochen hat. Sie haben ihn ausgeheckt. Es kann sein, dass Sie bei der Identifizierung noch eine Überraschung erleben, Sir.«
    Das denke ich auch. Er räusperte sich. »Sie haben Mr. Ritters Wohnung noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher