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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr.« Stepanic dachte nach.
    »Von mir und meinem Freund hast du also nichts erzählt?«
    »Ich schwöre, daß…«
    »Schon gut, schwöre nicht. Ich werde dir glauben. Aber ich kenne auch Sinclair und diesen verdammten Chinesen. Der andere ist mir unbekannt, ich kann ihn nicht einordnen.«
    »Er kommt vom KGB!«
    »Oh, noch schlimmer.«
    »Ja, aber…«
    »Bleiben wir bei Sinclair und dem Schlitzauge. Beide sind gefährlich. Beide sind raffiniert, beide sind schlau, sonst hätten sie mich nicht stören können. Das weiß ich alles, und ich werde auch dementsprechend handeln. Ich bin gezwungen, in die Offensive zu gehen, verstehst du das, Mesrin?«
    »Nein… nicht genau.«
    »Das ist sehr einfach. Sinclair und sein Freund werden bald herausgefunden haben, daß du ihnen nicht die ganze Wahrheit mitgeteilt hast…«
    »Wie sollen sie das denn?«
    »Ich weiß es. Und deshalb muß ich meine Pläne ändern. Das heißt, ich habe sie bereits geändert. Ich habe umgedacht, und ich fange bei dir an, Mesrin.«
    Der arme Kerl hatte Stepanics Worte begriffen. Er ging einen Schritt zurück, wollte auch noch den zweiten gehen und sich dabei der Tür zudrehen, doch der Zombie war schneller.
    Er handelte bestimmt nicht aus eigenem Antrieb. Wahrscheinlich bestand zwischen ihm und Stepanic eine geistige Brücke. Jedenfalls war er schneller als Mesrin. Seine rechte Hand kam aus der Höhe und fuhr nach unten. Es gab ein dumpfes Geräusch, als sie auf die Schulter des Mannes schlug und so schwer wurde, daß dieser es nicht schaffte, sich zu drehen. Die Klaue war wie ein Stein und verdammte Mesrin zur Bewegungslosigkeit.
    Durch die Bewegung der lebenden Leiche war wieder eine dieser widerlich stinkenden Verwesungswolken durch den Raum geweht.
    Stepanic lächelte kalt. Ich konnte ihn gut sehen, denn er wandte mir sein Halbprofil zu. »Irgendwo muß ich einen Anfang machen«, sagte er. »Und das ist bei dir.«
    Mesrins Furcht steigerte sich. Er kam nicht weg, er hatte Angst, er wollte sich zurückziehen, doch die Kraft des Zombies ließ es nicht zu. Wie angenagelt stand er auf dem Fleck.
    Trotzdem wollte er es genau wissen. »Ich… ich soll sterben?« Er brachte die Worte kaum über die Lippen.
    Ich mußte eingreifen. Viel mehr würde ich nicht erfahren. Was ich allerdings wußte, mußte reichen.
    Die lebende Leiche hob auch ihre linke Hand. Sie wollte auf Nummer Sicher gehen.
    Auch ich bewegte mich.
    Meine Hand näherte sich der Beretta. Dabei schabte Stoff über Stoff.
    Das Geräusch, so leise es auch gewesen sein mußte, wurde trotzdem gehört, denn Stepanic stand unter Spannung.
    »Töte ihn!« befahl er seinem untoten Diener. Dann kam er zur Tür.
    Ich ging einen Schritt vor.
    Und plötzlich starrten wir uns an!
    ***
    Stepanic mußte ja mit mir gerechnet haben. Daß ich allerdings so plötzlich vor ihm stand, warf ihn fast aus den Socken. Ich hörte ihn atmen, nein, es war mehr ein Röcheln, das aus seiner Kehle gurgelte. In den Augen las ich den blanken Haß, vermischt mit Wahnsinn. Er schüttelte den Kopf, er ging wieder zurück, und ich folgte ihm.
    Rechts von mir standen die ungleichen Gegner. Der Zombie mit dem halb verwesten Schädel wartete nur darauf, endlich zuschlagen zu können. Noch lauerte er.
    Ich schaute nur Stepanic an. »Wie schön«, flüsterte ich, »dich hier wiedersehen zu können. Das hat mir richtig gefehlt. Manchmal ist das Schicksal günstig.«
    »Dir, Sinclair?« Er schnappte nach Luft.
    »Ja.« Ich ließ ihn direkt in die Waffenmündung schauen. »Eine Kugel zwischen deine Augen reicht aus.«
    »Das traust du dich nicht!«
    »Was sollte mich daran hindern?«
    Stepanic lachte. »Einiges, Sinclair. Denk daran, daß du ein Bulle bist, ein Bulle!«
    »Und weiter?«
    »Bullen wollen immer mehr wissen, du weißt nicht viel. Aber ich weiß, was hier gespielt wird.«
    »Das glaube ich dir.«
    »Und deshalb wirst du nicht schießen.« Er ging noch weiter zurück. Es war Taktik. Sicherlich wollte er mich von den anderen beiden weglocken.
    Nur hatte er sich da geschnitten.
    Mesrin sprach. Er brachte meinen Namen nur mühsam über die Lippen.
    Es kam mir vor, als würde er die Buchstaben einzeln ausspucken. Und es hörte sich an, als wollte der Zombie ernst machen.
    Ich drehte mich.
    Mesrin hatte dem Druck nicht widerstehen können. Er war in die Knie gesunken und hatte seinen Kopf so gedreht, daß er mich anschauen konnte.
    Ich las die Verzweiflung, die Angst, das Grauen und den Horror in seinen Zügen.
    Der Zombie

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