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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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ich mich
erwärmen.“
    „Welche Art von Häusern sind
gefragt?“, wollte Gaby wissen. „Düsteres Milieu, kleine Leute oder Luxus?“
    „Letztlich wird alles
gebraucht. Aber das Auge erfreut sich am meisten am Luxus. Kulissen, in denen
es zugeht wie bei Edelmann und Co., wecken Sehnsucht und machen Träume. Deshalb
habe ich zu etwa 80 Prozent den Luxus in meiner Datenbank. Villen wie die von
Albert Wichmann.“
    „Wie sind Sie an ihn
gekommen?“, fragte Karl.
    „Das verdanke ich Carina. Sie
arbeitet beim Juwelier Glonke. Dort bin ich einfach mal reingeplatzt, weil ich
ein Juweliergeschäft von innen brauchte. Ich wollte Herrn Glonke überreden.
Aber er hat strikt abgelehnt. Dann bin ich mit Carina ins Gespräch gekommen.
Offenbar tat ich ihr Leid. Sie hat mir die Supervilla ihres Großvaters in
Aussicht gestellt. Jedenfalls wollte sie ihn dazu überreden. Das ist ihr ja
auch gelungen. Besonders der Dachboden scheint eine geheimnisvolle Landschaft
zu sein. Den darf ich einspeichern. Aber ich hoffe, dass ich mich auch noch im
übrigen Haus umsehen kann. Mich interessieren Schlafzimmer ebenso wie Bäder,
Küchen aus dem 19. Jahrhundert, urige Weinkeller oder Eingangshallen. Manche
Leute sammeln die herrlichsten Möbel, die sonst nirgendwo zu finden sind. In
einer Villa in der Tannhauser-Vorstadt habe ich eine Schokoladen-Theke von 1840
entdeckt, einen französischen Geschirrschrank — von dem man nur träumen kann,
obwohl er wegen seiner 250 Jahre total wurmstichig ist — , einen Billardtisch
aus der Kaiserzeit und eine Jukebox, importiert aus Amerika in den 20er Jahren.
Tja, da lacht dem Location-Scout das Herz. Und eine Filmfirma, die eine
Literaturverfilmung plant, ist auch gleich darauf angesprungen.“
    Jetzt wissen wir’s, dachte Tim.
    Karl hatte sich eifrig Notizen
gemacht und verstaute Block und Kugelschreiber wieder im Rucksack.
    Das Cabrio schnurrte die
Heppentaler Allee entlang. Sie waren am Ziel.

8. Dieb oder
nicht?
     
    Ein tolles Grundstück mit alten
Bäumen und prächtiger Einfahrt. Das Tor stand offen. Die Einfahrt endete vor
der Garage. Tim fand, dass die aussah wie ein Pferdestall aus dem 19.
Jahrhundert, und Verena nickte begeistert. Sie parkten, stiegen aus und
klingelten am Eingang der Gründerzeit-Villa (Gründerzeit ca. 1870-1900,
Mischmasch-Baustil).

    Carina öffnete.
    „Hallo!“, lächelte Verena.
„Carina, wir...“ Sie stockte erschrocken.
    Himmel!, dachte Tim. Carina hat
mindestens 200 Tränen vergossen — Augen so rot wie bei einem
Rasse-Meerschweinchen. Das muss ja ein Kummer sein!
    Gaby legte der jungen Frau
bereits den Arm um die Schulter. „Was ist denn los? Hast du geweint?“
    „Ja.“ Carina ließ den Kopf
hängen als hätte sie den Hals einer Stoffpuppe.
    „Ist es wegen uns?“ Gaby, die
im Trösten ganz groß ist, ergriff ihre Hand. „Hat sich dein Opa anders
entschieden? Will er uns nicht mehr reinlassen? Wäre ja schrecklich, wenn du
unsertwegen Ärger...“
    „Nein, nein!“ Carina schüttelte
den Kopf. „Sie, Verena, und ihr“, das galt TKKG, „könnt euch überall umsehen.
Es ist wegen...“ Sie schluckte. „Gaby, du kennst doch Robert. Glaubst du, dass
er... dass er...“ Sie brachte das Wort nicht über die Lippen.
    „Dass er was?“, fragte Gaby.
    „Dass er... unehrlich ist? Ein
Dieb?“
    Gabys große Blauaugen wurden
noch größer. „Robert? Nie!“
    Carina lächelte dankbar. Dann
fiel ihr Lächeln zusammen.
    „Ich bin Tim“, sagte Tim, denn
bis jetzt hatte Gaby die Jungs nicht vorgestellt. „Darf ich fragen, Carina,
weshalb du deinen Freund verdächtigst?“
    „Ich würde ihn nie
verdächtigen. Aber Opa hat ihm eine Falle gestellt. Weil er Robert nicht traut.
Ein albernes Vorurteil. Aber was soll ich machen. Kommt erst mal rein.“
    In der Eingangshalle war’s kühl
und halbschattig. Eine breite Treppe mit wuchtigem Geländer führte hinauf.
Erster Stock, zweiter Stock, Dachboden. Die Treppenhausfenster hatten prächtige
Butzenscheiben, bleigerahmt und überwiegend grünglasig.
    Deshalb, dachte Tim, ist hier
das Licht wie in einem Aquarium.
    Die Gruppe blieb zunächst im
Parterre und Carina betupfte sich die Augen.
    „Opa ist richtig zufrieden mit
sich. Furchtbar!“ Dann erzählte sie von dem Gauguin auf dem Dachboden und dass
ein Detektiv Robert observiert ( beobachtet ) hatte — mit vernichtendem
Ergebnis.
    Betretene Stille.
    Tim war rasch mit seiner
Überlegung fertig.
    „Karl, du bist Kunstexperte.
Wie viel ist ein unbekannter

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