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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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zu kennen.
    »Hat dich der Priester der kalten Berge geschickt?« fragte sie.
    »Ich ...« Der kleine Asiate griff sich keuchend und nach Luft schnappend an die Kehle. »Bitte, ich . . .«
    Der Mann sprang auf. Die Umwandlung geschah im Bruchteil einer Sekunde. Dort, wo noch eben der schier erstickende, gelbe Mann gewesen war, war jetzt eine Kreatur von unbeschreiblicher Abscheulichkeit.
    Ein weißes, struppiges Fell bedeckte den gedrungenen Körper. Schwarze Krallen an den Klauen der Vorder- und Hinterpfoten, ein Maul mit bläulichen Lefzen und einem Raubtiergebiß.
    Cam riß die Magnum aus dem Gürtel und schoß. Die Kugel bohrte sich in die Brust der grauenerregenden Kreatur. Sie wurde einen Schritt zurückgeschleudert, stürzte sich aber im selben Moment auch schon auf Cam.
    Cam fing die rechte Pranke des Monsters geschickt ab, merkte aber sofort, daß er an Kräften haushoch unterlegen war, denn er flog mit dem Kopf voran in das nächste Bücherregal. Er konnte gerade noch das Gesicht mit den Händen bedecken.
    Ein zweiter Schuß folgte. Harmon hatte die kleine 38er aus der Halterung unter dem Sitz seines Rollstuhls gerissen und sie abgefeuert. Noch ein dritter Schuß, und dann Totenstille im Raum.
    Cam, die Schultern gegen die Bücherrücken gestemmt, stand vor dem Regal, Ktara wie zu Stein erstarrt vor dem Kamin zwischen den beiden Fenstern. Das Untier hockte mit triefenden Lefzen vor dem Rollstuhl des Professors, der die kleine Pistole fest in der Hand hielt, den Lauf auf den Kopf des Monsters gerichtet.
    »Gebieten Sie ihm Einhalt«, sagte er ruhig zu Ktara.
    »Das kann ich nicht«, antwortete Ktara leise. »Ich habe es bereits versucht.«
    Das Monster stieß ein Brüllen aus und hob die rechte Vorderpfote.
    »Es scheint an der Zeit zu sein, Graf Dracula«, sagte der Professor ohne das leiseste Zittern in der Stimme, »wirklich an der Zeit, daß Sie auftauchen. Es könnte sonst zu spät sein – auch für Sie.«
    Im selben Moment wandte sich das Biest von Harmon ab und sah zur Tür, auf deren Schwelle der Vampir stand. Sein Gesicht war weiß, die Augen glühten feuerrot.
    Das Monster wollte sich mit einem Brüllen auf Graf Dracula stürzen, doch dieser streckte gebieterisch die rechte Hand aus und murmelte ein einziges Wort.
    Ein Lichtstrahl, der so gleißend war wie ein Blitz, schoß durch den Raum. Als die unzähligen farbigen Punkte vor Cams Augen verblaßt waren, war auch das Monster verschwunden.
    Graf Dracula sah Ktara fragend an.
    »In seinem Denken war wenig Wissen«, sagte sie lediglich. »Er war ein Träumender.«
    Der Graf deutete auf die Stelle, an der das Monster gewesen war. »Aus der Art des Auftauchens und der Erscheinungsform schließe ich, daß es sich um eine Herausforderung handelt«, sagte er.
    »Das ist auch meine Meinung«, bemerkte Ktara.
    »Aber wer?« fragte Dracula. »Wer wagt es, mich herauszufordern?«
    »Das war in seinem Denken nicht gespeichert, Meister«, antwortete Ktara.
    Derjenige, der in vielen Landen als Sohn des Drachen bekannt war, wandte sich an den Mann im Rollstuhl.
    »Professor Harmon, wir müssen diesen Ort verlassen.«
    »Und nach Nepal reisen?« fragte Harmon.
    »Wie kommen Sie auf Nepal, Professor?« fragte der Vampir zurück.
    »Habe ich nicht recht? Und stimmt es nicht auch, wenn ich behaupte, daß die Erscheinung von eben etwas mit dem Kometen der vergangenen Nacht zu tun hat?«
    Ein amüsiertes Lächeln huschte über das bleiche Gesicht des Grafen. »Sie erstaunen mich immer wieder von neuem, Professor. Ihre intellektuellen Fähigkeiten liegen weit über dem Durchschnitt. Ja, die Ereignisse der vergangenen und dieser Nacht stehen in Zusammenhang. Außerdem ist es richtig, daß Nepal unser Ziel sein wird.«
    »Nepal wird dann unser Ziel sein, Graf Dracula«, sagte der Professor, »wenn ich es so will.«
    Die Nasenflügel des Vampirs bebten.
    »Aber wir werden doch nach Nepal reisen, oder?« schaltete sich Ktara schnell ein.
    Harmon lächelte. »Ja, das werden wir tun«, antwortete er und steckte die Waffe in die Halterung zurück. »Bevor Sie mir die Frage stellen, woher ich wußte, daß wir nach Nepal reisen werden, werde ich Ihnen die Antwort geben, Graf. Erstens war unser nächtlicher Besucher Asiate, zweitens hat Ktara die kalten Berge erwähnt und drittens – und das dürfte wohl der Hauptpunkt sein – drittens verwandelte sich unser asiatischer Besucher in einen Yeti. Habe ich recht?«
    Die Frage war an Ktara gerichtet.
    »Ja«, antwortete sie. »Die

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