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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Bitte, erspar mir die Details. Nur einen guten Rat für die Zukunft: Sei vorsichtiger. Du hast es nicht mit Anfängern zu tun. Weder da noch dort. Und Fingerabdrücke abnehmen kann jeder einfache Polizist.
    Der Umschlag war voll von Fingerabdrücken, von deinen Fingerabdrücken, Damien.«
    Harmon versprach seinem Freund, in Zukunft vorsichtiger zu sein, und Cam war überzeugt davon, daß sich das Versprechen nicht auf die Fingerabdrücke bezog, denn die hatte Harmon absichtlich auf dem Umschlag hinterlassen.
    Sanford Proctor hatte in seinem Lincoln das Grundstück noch nicht verlassen, als Ktara plötzlich neben Cam stand.
    »Komm mit«, sagte sie, »aber leise.«
    Sie gingen zur Bucht hinunter.
    Der Mann saß mit gekreuzten Beinen am Strand und sah aufs Meer hinaus. Er war klein und zierlich -ein Asiate.
    Wer? fragte Cam lautlos.
    Ein Träumender, antwortete Ktara.
    In dem Moment sprang der zierliche Mann auf und drehte sich langsam zu Cam und Ktara um. Sein Blick war glasig.
    »Er ist in meinem Bann«, sagte Ktara laut. »Kommen Sie, ich möchte Sie dabei haben, damit Sie notfalls eingreifen können.«
    Cam hatte begriffen. »Wenn sich der Mann in so einen Weißen Horror verwandelt, dann soll ich den Kampf mit ihm aufnehmen. Aber mich kann man ja auch ersetzen.«
    »So ein Unsinn!« fauchte Ktara.
    Cam kam sich einen Augenblick reichlich dumm vor. Nein, diese Frau würde ihn nicht den Wölfen zum Fraß hinwerfen. Sie hatte es ihm schließlich schon mehrmals bewiesen. In einer Situation, wo sie zwischen ihrem Meister und einem Cameron Sanchez zu entscheiden hatte, kam er natürlich schlecht weg, aber in der momentanen ...
    »Würden Sie mir vielleicht helfen und Ihre Überlegungen sein lassen?« sagte sie.
    »Und was soll ich tun?« fragte Cam.
    Der Asiate stand wie erstarrt da.
    »Lediglich zuhören. Sie sollen nicht bloß auf die Worte achten, sondern auch auf die gedanklichen Vorgänge. Ich nehme an, daß ich sie erfassen werde, aber sicher bin ich mir nicht. Manches entspricht vielleicht mehr Ihrer – wie soll ich mich ausdrücken – Ihrer Wellenlänge. Also passen Sie bitte auf, Mr. Sanchez. Was Sie hören, kann sehr wichtig sein. Es kann um Leben oder Tod gehen.«
    Cam konzentrierte sich. Sie traten vor den Mann, der sich nicht gerührt hatte, seit er aufgestanden war und sich umgedreht hatte. Ein steinerner Körper, ein steinernes Gesicht. Nur seine Augen bewegten sich, bis sein Blick von Ktara gefangen war.
    »Du kennst mich«, sagte Ktara laut. Es war keine Frage, es war eine Feststellung. »Ich kenne dich«, antwortete der Mann mit dumpfer Stimme. »Du hast geträumt.« »Ich habe geträumt.«
    »Mr. Sanchez! Träumen ist das wirkungsvollste Kommunikationsmittel über große Entfernungen.«
    Cam nickte.
    Das Verhör ging weiter.
    »Du träumst, was du aus nächster Umgebung hörst. Du träumst die Gedanken derer, die dir nahe sind.«
    »Ja, ich träume nahe Gedanken.« »Du schickst deine Träume auf die schneebedeckten Berge.«
    »Die Schneeberge.«
    »Wo in der Mittagssonne der Goldene Tempel zu sehen ist.«
    »Ja.«
    »Der Name des Meisters in dem Tempel – wie lautet sein Name?«
    »Qua Siem. Der hohe Priester nennt sich Qua Siem.«
    »Und an Qua Siem sind deine Träume gerichtet?«
    »Ja. Er träumt und ich träume, und er träumt zurück.«
    »Und was für Träume hast du geträumt?«
    »Träume von dir und diesem Mann und dem verkrüppelten Mann. Ihr wollt in die Schneeberge reisen und den gefürchteten Meister mitbringen.«
    »Gefürchtet?«
    »Das sagt man mir. Der Geist Qua Siems hat es mir so eingegeben.«
    Eingegeben! Das Wort löste eine Reaktion in Cams Gedanken aus. Er hatte eine Vision. Ein Mann, ein Hüne von einem Mann, saß auf einem Thron aus Eis. Nein, aus Eisen. Der Mann trug einen Messinghelm. Die langen schwarzen Haare rahmten ein Gesicht ein, das im Tod gefangen, aber nicht das Gesicht eines Toten war. Ein Gesicht...
    Vielen Dank, Mr. Sanchez. Ktara unterbrach die Vision.
    »Ka-Zadok?« fragte sie den Asiaten. »Ist es Ka-Zadok, der Qua Siems Träume aufnimmt?«
    »Ja«, antwortete der kleine Mann mit vor Furcht zitternder Stimme. »Bitte, ich ...«
    »Hör mir gut zu«, unterbrach ihn Ktara. In ihren gelblich-grünen Augen leuchtete ein weißes Feuer. »Wende dich von mir ab. Drehe dich um, aber blicke mir weiterhin in die Augen. Schau mir in die Augen und drehe dich um, dem Wasser zu. Das Wasser ist klar und kühl. Es wird dich von dem Bösen befreien, das deine Seele

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