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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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beschmutzen wollte. Es wird deine Seele reinigen. Drehe dich um und gehe in das Wasser ewigen Vergessens. Verschließe deinen Geist vor den Bergen. Denke nicht an die Schneeberge. Denke nur an meine Augen. Meine Augen – gehe – gehe ...«
    Das Gesicht von Todesangst gezeichnet, drehte sich der Mann um und ging ins Wasser. Er schien nichts zu spüren, sondern setzte einen Fuß vor den anderen.
    Als ihm das Wasser bis zu den Knien ging, wollte Cam eingreifen.
    Nein, Mr. Sanchez, dröhnte Ktaras Befehl in seinen Gedanken. Es gibt Schlimmeres als den Tod. Schauen Sie weg, wenn Sie es nicht mit ansehen können. Ich lasse mich nicht davon abbringen. Ich werde den Mann vor dem bewahren, was schlimmer ist als der Tod.
    Cam rührte sich nicht von der Stelle. Als dem Mann das Wasser bis zu den Schultern ging, machte er die Augen zu.
    Als er sie wieder öffnete, war der Mann nirgends mehr zu sehen.
    »Kommen Sie, Mr. Sanchez«, sagte Ktara. »Wir müssen packen.«
    7.
    Als der Hüne das heisere Lachen ausstieß, machte Qua Siem die Augen auf.
    »Nun, alter Mann, was sagst du dazu?« fragte Ka-Zadok. »Hast du die Szene gesehen, die dein Geist meinem vermittelt hat? Hat dein Geist sie voll wahrgenommen? Die Frau, die du verehrst, sie hat deinen Träumenden ermordet.«
    »Der Tod«, entgegnete Qua Siem, »ist manchmal das geringere Übel, und der Tod durch Ertrinken nicht die schlimmste Art zu sterben.«
    »Du findest, daß ich auf unnötige Weise zerstöre?«
    »Hast du das etwa nicht getan?«
    Ka-Zadok lächelte. »Den ersten habe ich getötet, um dir meine Macht zu beweisen. An der Verwandlung des zweiten Mönches warst du schuld. Hättest du meinen ersten Beweis akzeptiert, wäre es nicht dazu gekommen. Dasselbe gilt für den Sohn des Drachen. Jetzt muß er meine Herausforderung annehmen. Ohne die Vorstellung, die ich dort gegeben habe, wäre er vielleicht nicht gekommen.«
    »Er kommt. Mein Traum hat es mir gesagt. Diejenigen, die bei ihm sind, treffen bereits Vorbereitungen. Er wird kommen.«
    »Ja. Und wenn er eintrifft, muß alles bereit sein. Wir brauchen dazu eine gewisse Menge Gold, alter Mann.«
    »Du wirst das Versteck nicht erfahren.«
    Der Hüne lachte. »Du Narr! Glaubst du immer noch, daß ich nicht weiß, wo es sich befindet? Öffne deinen Geist, und ich werde es dir zeigen. Den grausamen Witz des Drachensohnes durchschaue ich seit Jahrhunderten.«
    Der alte Priester schrak zusammen. Es war, wie der Zauberer gesagt hatte. Das Bild, das hinter seinem Auge auftauchte, war von ihm geschickt. Er sah den Eisenthron und darunter das Versteck. Die graue Höhle, bis zur Decke angefüllt mit Münzen, Gefäßen und Besteck aus dem glänzenden Sonnenmetall. Und dann plötzlich eine Art Explosion innerhalb der Höhle. Gelbes Feuer im Geist Qua Siems. Und dann Finsternis.
    »Bleibe hier, alter Mann«, sagte Ka-Zadok und stieg über den schlaffen Körper des Priesters hinweg. »Später müssen wir wieder zusammen träumen. Aber erst später. Erst, wenn die Reisepläne deines Meisters vollendet sind. Wenn wir Genaues erfahren und unsere Vorkehrungen treffen können. Jemand von der Größe deines Meisters muß entsprechend empfangen werden.«
    Es war kurz vor drei Uhr nachmittags, als der Pilot der Boeing 727 zur Landung in Katmandu, der Hauptstadt von Nepal, ansetzte. In der 1. Klasse zog Cam Sanchez noch einmal schnell an seiner dicken Zigarre, dann drückte er sie im Aschenbecher aus. Außer ihm gab es nur noch zwei Passagiere, und beide sahen angeekelt auf die dicke Rauchwolke, die Cam ausstieß. Keiner hatte jedoch ein Wort über die pausenlose Raucherei verloren.
    Es war schließlich ein kleines Laster. Cam rauchte nämlich nur, wenn er fliegen mußte, was er auf den Tod haßte.
    »In einer Höhe von dreißigtausend Fuß durch die Luft zu fliegen, ist eine Herausforderung an alle Götter«, pflegte er zu sagen. »Aus Angst vor ihrem Zorn rauche ich.«
    »Aber es kann doch nichts passieren, wenn ich dabei bin«, hatte Ktara kurz nach dem Start in New York gesagt. »Ich habe dem Piloten meinen Willen aufgezwungen.«
    »Wie erfreulich«, hatte Cam geantwortet. »Dann kann ich nur noch hoffen, daß der Rauch Sie nicht zu sehr stört.«
    Die Landung war so weich, daß man das Aufsetzen der Maschine kaum spürte. Sie rollte zum Flughafengebäude. Am Gate wartete ein Mann, der offensichtlich nach einem Passagier im Rollstuhl Ausschau gehalten hatte.
    »Professor Harmon?« fragte er und tippte sich an die Mütze. »Ich hoffe,

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