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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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Krieger ist gekommen, dir das Recht zu regieren streitig zu machen. Ka-Zadok, der Zauberer und Krieger
    »Ist ein Narr«, fällt ihm der Mann, der am Eingang des Tempels steht, ins Wort.
    Er ist in einen schwarzen Umhang gehüllt und hat ein Gesicht, das weißer ist als der frische Schnee, auf den das Licht aus dem Tempel fällt. Ein kleiner, schwarzer Schatten löst sich von dem Mann. Eine schwarze Katze, die aber nur für einen Moment Katze ist. Sie verwandelt sich in eine Frau. Auch ihr Gesicht ist weiß, aber vom Weiß des Elfenbeins. Grünlichgelbe Augen sehen Ka-Zadok verdrossen an.
    »Du bist von weit hergekommen, Zauberer«, sagt sie. »Der Weg zurück ist auch weit. Du bist umsonst gekommen. Gehe zurück, solange du noch die Kraft dazu hast.«
    »Weißt du nicht, wer ich bin?«
    »Wir kennen deinen Namen, Ka-Zadok. Du hast dein Kommen oft genug angekündigt. Aber jetzt, wo du hier bist, wartet lediglich ein grauenvolles Schicksal auf dich. Wähle es nicht. Ich warne dich.«
    Ka-Zadoks Lachen endet fast, bevor es begonnen hat. Ein Pfeil gleißenden Lichts schießt aus seiner Stirn und will sich in den Kopf der Frau bohren, prallt jedoch davon ab. Er fällt zu Boden, und unter ihm schmilzt der Schnee.
    »Nein, Zauberer«, die Frau lacht, »du kannst meinen Geist nicht durchdringen. Meine Gedanken bleiben dir verborgen.«
    »Dann stimmt es also!« brüllt der Hüne. »Ihr habt Wissen, das ich nicht besitze.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und daß auf dir, daß auf euch beiden der Fluch der Uralten liegt, stimmt das auch?«
    »Das Gespräch zwischen uns ist beendet, Ka-Zadok«, erwidert die Frau in scharfem Ton. »Das Unheil, das dir droht, kommt mit jedem Moment, den du bleibst, näher. Du bist gewarnt, Zauberer.«
    Und dann ist die Frau nicht mehr da, und eine schwarze Katze huscht in den Tempel.
    »Du hast die Worte der Warnung gehört«, sagt der Mann, der in den Umhang gehüllt ist. »Wie lautet deine Antwort?«
    »Ich kenne bloß eine Antwort. Ich habe einen Thron verlassen wegen dieser Zusammenkunft. Ich fordere dich zum Kampf – beim Morgengrauen.«
    Der Mann im Eingang des Tempels lächelt. »Für mich gibt es kein Morgengrauen, Ka-Zadok. Deine Herausforderung verdammt dich. Auch für dich wird es kein Morgengrauen geben.«
    Die Augen des Mannes flammen rot auf, dann weiß. Die Luft gerät in Bewegung, Donner und Blitz fahren vom Himmel, große Eisblöcke lösen sich aus dem Berg. Ein tiefer Abgrund tut sich auf, finster wie der Tod. Und unter dem Abgrund das Glühen von Gold. Darüber ein Thron aus Eisen, von Eis eingehüllt. Auf dem Thron sitzt Ka-Zadok.
    »Du hast nach einem Thron verlangt«, dröhnt eine Stimme. »Dein Wunsch ist dir erfüllt worden. Jetzt hast du deinen Thron, einen Thron aus Eisen, der alle Jahrhunderte überdauert und so hart ist wie dein Wille. Ich überlasse dich deinem Schicksal, Ka-Zadok. Möge dein Schlaf eine Ewigkeit dauern.«
    Und so verfällt der Zauberer in einen tiefen Schlaf. Die Erde schließ sich über dem Abgrund. Doch dann erschüttert ein Aufprall das Gebirge, und in der Höhle vor dem Eisenthron liegt eine Kristallkugel, aus der eine Stimme spricht.
    »Ka-Zadok! Zauberer des Westlichen Imperiums -du bist frei.«
    Ka-Zadoks Gesicht tauchte wieder auf dem goldenen Rechteck auf. »Frei! Frei, um meine Herausforderung zu wiederholen und mich am Drachensohn und seinen Verbündeten zu rächen. Auf meine Art wird es geschehen, denn jetzt bin ich auf die langerwartete Zusammenkunft vorbereitet.«
    »Glaubst du, daß sie dir helfen werden?« fragte Ktara.
    »Vielleicht«, antwortete Ka-Zadok. »Aber ich brauche sie im Grunde nicht, denn jetzt kenne ich meinen Feind besser. Jetzt weiß ich, warum er sich geweigert hat, beim Morgengrauen mit mir zu kämpfen. ,Für mich gibt es kein Morgengrauen’, hat er gesagt, und was damit gemeint war, ist mir jetzt klar. Aber diesmal wird es ein Morgengrauen für ihn geben. Ich schwöre es. Ich schwöre, daß ich den Sohn des Drachen mit dem Feuer des Drachen vernichten werde – mit der Sonne. Und dann, Professor Harmon, werde ich Ihrer Welt beweisen, daß ein Ka-Zadok existiert. Und Ihre Welt wird zittern, genau, wie Sie jetzt zittern.«
    Harmon runzelte die Stirn. »Ich zittere nicht, Zauberer.«
    »Nein?« Ka-Zadok lächelte. »Verzeihen Sie, ich war der Zeit etwas voraus. Aber jetzt ist es soweit.«
    Das Bild verschwand, und Tageslicht erfüllte wieder die Kabine des Flugzeugs. Die Düsen heulten auf, als sich die Nase der Maschine

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