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Draculas Goldschatz - Gruselroman

Draculas Goldschatz - Gruselroman

Titel: Draculas Goldschatz - Gruselroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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zu, daß sein Tod früher oder später notwendig geworden wäre, ja - aber erst nachdem das Gold ins Tal hinuntergeschafft ist. Für einen kleinen Anteil des Reichtums hätte er bestimmt freudig mit uns zusammengearbeitet, meinst du nicht?“
    „Vielleicht, aber...“
    „Nichts aber. Er hätte gern mit uns zusammengearbeitet. Nun müssen wir zusehen, wie wir das ganze Zeug allein ins Tal transportieren. Ich weiß nicht, wie...“
    Er brach ab. Die fünf Wölfe zu Davas Füßen hatten die Köpfe gehoben und spitzten die Ohren. Einer begann leise zu knurren. Dava bückte sich rasch und legte eine Hand auf die Schnauze des Tiers. So blieb sie stehen und sah Conescu nach, als der untersetzte Mann leise und gewandt zu einer Stelle kletterte, wo die Mauer von einem armbreiten diagonalen Riß durchzogen wurde. Von dort aus konnte er die Gegend um den Tunneleingang überblicken. Ein Mann näherte sich diesem Eingang und verschwand darin. Conescu erkannte ihn. Er wandte sich an Dava.
    „Der Amerikaner, Sanchez. Er steigt in den Tunnel.“
    Die Frau ließ den Wolf los und richtete sich auf. „Also wird es in dieser Nacht noch einen Toten geben. Keine Angst, Radu - meine Freunde werden sich des Eindringlings annehmen.“ Sie pfiff ihre Kommandos, und die vier grauen Wölfe sprangen lautlos auf und liefen über die verschneiten Trümmer davon. Bald waren sie außer Sicht.
    Conescu entging nicht, daß Dava einen der Wölfe bei sich behalten hatte, den großen weißen Teufel. Er beäugte das Tier und lächelte. „Ich nehme an, du hast ihn nur zum Schutz hierbehalten. Es wäre eine fatale Dummheit von dir, mit dem Gedanken an meinen Tod zu spielen. Ich bin sicher, daß du das weißt.“
    Dava nickte langsam. „Ich weiß das gut, Radu. Ohne dich gibt es keine Möglichkeit, diesen Ort ohne Aufsehen und Fragen zu verlassen. Und auch keine Möglichkeit, das Gold herauszuholen.“
    „Da wir gerade von dem Gold reden, ich habe es noch nicht gesehen. Wollen wir unserem Besucher, Mr. Sanchez, in die Tiefe folgen? Vielleicht begünstigt uns das Glück, und wir können mit eigenen Augen Zeugen seines Hinscheidens sein.“
    Als die Frau zu ihm kam, wandte Conescu sich wieder dem Spalt in der Wand zu und winkte sie zurück. „Warte!“
    „Was ist?“
    „Hier. Sieh selbst. Weit unten am Hang und auf der rechten Seite.“
    Dava spähte hinaus. In Talnähe waren winzige Lichtpunkte zu sehen, die in langsamer Bewegung begriffen schienen, als ob ein Schwarm von Glühwürmchen plötzlich aus dem Winterschlaf erwacht wäre und sich dort versammelt hätte. Aber die Lichtpunkte waren keine Glühwürmchen. Es waren Fackeln, ein halbes Hundert oder mehr.
    Und nun hörten der Mann und die Frau in den Ruinen von Schloß Dracula aus weiter Ferne das Gebrüll und die Rufe der Dorfbewohner, die, vom Alkohol beflügelt, darauf aus waren, an den vermeintlichen Vampiren Rache zu üben.
    Es hätte nicht zu dem Massenaufbruch aus dem Wirtshaus kommen dürfen. Es schien nicht wahrscheinlich, und als es geschah, waren Harmon und Thorka völlig überrascht. Ktara hätte es vielleicht wissen können, aber sie hatte keine verbale Vorhersage gemacht. Rückblickend läßt sich leicht sagen, daß sie es hätte verhindern können. Aber sie war nicht dort, als es geschah.
    Als Harmon, Thorka und der Dorfpolizist eintrafen, saß sie mit Sanchez und dem Bildhauer Orgo an einem Tisch. Sanchez entschuldigte sich gleich nach der ersten gemeinsamen Runde und kehrte nicht zurück. Orgo fand das seltsam. „Ihr Freund, Professor Harmon, wollte vorhin schon gehen, doch konnten wir ihn zum Bleiben bewegen. Jetzt scheint er endgültig das Weite gesucht zu haben. Ich frage mich, wohin es ihn um diese Zeit noch treibt.“
    Harmon zuckte die Achseln. „Was mein Assistent abends macht, ist seine Sache, nicht meine. Aber sprechen wir nicht von ihm, reden wir lieber von Ihnen. Ich muß sagen, ich bin überrascht, in einem kleinen Dorf wie Arefu einen Mann wie Sie anzutreffen. Sie sind offensichtlich ein weitgereister und kultivierter Mann; warum Arefu?“
    Nun war der Bildhauer an der Reihe, mit der Schulter zu zucken. „Ein Künstler - oder jemand, der sich dafür hält - gehört gewöhnlich nicht zu den hochbezahlten Leuten, Professor, wie Ihnen sicher bekannt ist. Die Lebenshaltungskosten hier auf dem Lande sind so, daß selbst ich ein Auskommen finden kann. Was die intellektuellen Anregungen betrifft, oder wie Sie es nennen wollen, so suche ich dergleichen nicht mehr. In

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