Draculas Goldschatz - Gruselroman
Mann mit Kartoffelnase auf und zeigte erregt auf den Polizisten.
„Du kannst mit deiner Pistole herumwedeln, soviel du willst, aber diesmal wirst du uns nicht daran hindern, reinen Tisch zu machen. Bevor Conescu und seine Nichte zu uns kamen, gab es keine Morde in unserem Dorf. Und es wird keine Morde mehr geben, wenn wir mit ihnen abgerechnet haben. Die Vampire werden heute nacht sterben!“
„Du vergißt Stefan“, sagte der Polizist. „Er wurde nicht wie die anderen getötet. Warum glaubst du, daß Conescu auch für seinen Tod verantwortlich ist?“
Der Mann hinter der Theke meldete sich zu Wort: „Conescu ist schuldig, daran gibt es keinen Zweifel. Gestern abend, nach dem Feuer auf dem Platz, kam Stefan hierher.“
„Das ist nicht ungewöhnlich. Schließlich arbeitete er hier.“
„Richtig, aber er kam nicht ins Gastzimmer oder in die Küche. Nein, er schlich die Treppe hinauf, ich sah ihn. Er benahm sich sehr verdächtig, und deshalb folgte ich ihm leise. Er ging in Conescus Zimmer.“
„Und warum“, fragte der Polizist, „wurde mir das nicht schon eher gesagt?“
Der Schankkellner zuckte mit der Schulter. „Ich fand es nicht so wichtig. Außerdem hat es keine offizielle Erklärung zu Stefans Tod gegeben. Ich weiß nur, daß erzählt worden ist, er sei ermordet worden.“
Kartoffelnase nickte. „Da hast du es. Alle Mordfälle können auf Conescu zurückgeführt werden. Meinetwegen kannst du ein paar von uns erschießen, wenn es dir gefällt, aber das wird uns nicht aufhalten. Du würdest dich nur selbst in Schwierigkeiten bringen.“
Die Männer ringsum stimmten ihm lauthals zu.
„Wenn ich mehr Männer hätte, wenn die angeforderten Beamten endlich kämen...“, murmelte der Gendarm hilflos.
„Aber du hast sie nicht“, erklärte der Mann mit der Kartoffelnase. Sein Gespräch mit dem Repräsentanten der Staatsgewalt war beendet. „Männer! Zum Berg!“
Minuten später waren sie auf der Straße, und ihr Geschrei und Gelächter verlor sich allmählich. Thorka und Harmon saßen noch immer an ihrem Tisch im Gastzimmer, während der Gendarm finster aus einem Fenster starrte. Auf einmal war es ganz still im Raum. Alle übrigen Gäste waren hinausgestürmt.
Nach einer Weile sagte Thorka, der Harmon während der letzten Ereignisse aufmerksam beobachtet hatte: „Damien, du hast eine Waffe. Unter deinem Rollstuhl ist ein Revolver befestigt. Ich sah ihn gestern abend, als der Rollstuhl zusammengelegt und in meinen Wagen getan wurde. Vielleicht hätte es geholfen, wenn du die Waffe gezogen und den Polizisten unterstützt hättest.“
Harmon seufzte. „Ich, als Ausländer? Glaubst du das wirklich, Alex?“
„Nun, für die Unterstützung der Polizei wird niemand bestraft, aber ich sehe, daß du anders darüber denkst.“
Harmon lächelte, und seine Augen blickten zum Fenster - auf den Berg, der in der Dunkelheit dahinter lag.
„Richtig, ich glaube nicht, daß es geholfen hätte. Ist dir nicht aufgefallen, Alex, wie plötzlich die Stimmung der Leute umschlug? Hat dir das etwas gesagt?“
Thorka überlegte einen Moment. „Es kam mir so vor, als habe jemand einen Hauptschalter betätigt, der die Leute in Bewegung setzte... Vielleicht ist das nicht ganz klar ausgedrückt. Was ich meine, ist...“
„Ich weiß, was du meinst. Du hast es sehr gut ausgedrückt. Es ist, als wollte jemand aus Gründen, die mir unbekannt sind, heute nacht das ganze Dorf auf dem Berg haben.“
Thorka nickte und lächelte. „Nun, Damien, wie ich dich kenne, hast du sicher eine Vorstellung, wer dieser Jemand ist und warum er das tut.“
Harmon hob sein Glas und tat einen langen Zug. Er trank so bedächtig und schien plötzlich so genießerisch auf seinen Wein konzentriert, daß Thorka daraus entnehmen mußte, daß seine letzten Fragen unbeantwortet bleiben würden.
11.
Davas Augen funkelten vor Erregung, als sie sich von dem Riß in der Mauer abwandten und Conescu anblickten.
„Was für eine Schau sollen wir unseren nächtlichen Besuchern bieten, Radu?“
„Schau? Ja“, sagte der Mann nachdenklich. „Ja, irgend etwas, das die abergläubischen Dummköpfe von ihrem Ziel ablenkt. Aber zuerst müssen wir uns um den Amerikaner kümmern, Dava.“
Als ob er das Stichwort gegeben hätte, hörten sie zwei gedämpfte Schüsse aus der Richtung der Tunnelöffnung.
Sie sahen einander an. Dann lachte Dava. „Zwei Schüsse, Radu. Vier Wölfe.“ Sie lachte wieder und tätschelte den Kopf ihres weißen Wolfs. „Ich
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