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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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Wasser.
    Kay spürte, wie ihre Wangen sich röteten. » Bradan, darüber muss ich mit dir reden. Später. Jetzt aber erst einmal das, weswegen ich um dieses Treffen gebeten habe. « Sie sah sich um. Niemand war in ihrer Nähe, aber sie senkte dennoch die Stimme. » Ich weiß, welcher Rebellenstützpunkt als Nächstes angegriffen werden soll. «
    Sein Griff um ihre Schulter verfestigte sich. » Weiter « , sagte er.
    Kay schloss die Augen und beschrieb den Ort, den sie in Damians Erinnerung gesehen hatte. Bradan lauschte schweigend, knurrte dann wortlos.
    Â» Weißt du, wo das sein könnte? « , fragte Kay.
    Â» Woher hast du diese Information? «
    Sie zuckte mit den Schultern. » Das ist schwer zu erklären. Aber ich weiß, dass es der richtige Ort ist. «
    Sie sah zu Bradan auf, der mit zusammengekniffenen Augen über den Fluss blickte. Die Muskeln an seinem Kinn arbeiteten. Dann nickte er knapp. » Wenn du mir nicht verraten willst, woher du es weißt, ist diese Information wertlos. « Er ließ sie los und wandte sich ab.
    Kay schnappte nach Luft. » Warte « , rief sie. » Bradan, du sturer… Warte! « Sie lief hinter ihm her und griff nach seinem Arm. » Wenn ich es dir schwöre? Bei allem, was uns verbindet? «
    Er fuhr herum und seine Augen blitzten. » Was uns verbindet? « , wiederholte er in ungläubigem Tonfall. » Und was soll das sein, Kay? «
    Sie blinzelte aufsteigende Tränen weg. » Du bist mein Bruder « , sagte sie, und ihre Stimme zitterte nicht. » Auch, wenn du dich von mir losgesagt hast und anderen mehr vertraust als mir, ändert das nichts. Ich würde dich niemals verraten, Bradan. «
    Â» Das hast du doch schon getan « , erwiderte er bitter und schüttelte ihre Hand ab.
    Kay schluckte. » Also gut « , sagte sie nüchtern. » Ich habe euch gewarnt, was du jetzt damit machst, liegt bei dir. Zweiter Punkt: Ich brauche eure Hilfe, um meine Freundin aus der Burg zu schleusen. Hat der Duke dir von seinem Treffen mit ihr erzählt? «
    Bradan nickte mit starrer Miene. Er sagte nichts.
    Â» Und? « , fragte Kay ungeduldig. » Was denkst du? Kannst du ihr helfen? «
    Er hob die Hände und ließ sie wieder sinken. » Wie stellst du dir das vor? Eine Frau könnten wir verstecken, aber einen Dracer? «
    Kay nickte und drehte sich um. Sie hatte ein halbes Dutzend Schritte geschafft, als er sie eingeholt hatte und festhielt. » Kay « , sagte er. » Verdammt, Kay! «
    Sie sah ihn nicht an. » Was willst du noch von mir? « , fragte sie mit spröder Stimme. » Ich habe alles gesagt, was ich zu sagen hatte, und du auch. Wir sind dann wohl fertig miteinander. «
    Er packte sie bei den Schultern und schüttelte sie leicht. » Du musst mich verstehen « , sagte er. Sein Gesicht war grimmig, aber sie konnte die weiche Dunkelheit in seinen Augen erkennen. » Kay, wenn es nur um mich ginge– aber ich trage Verantwortung für meine Leute. «
    Â» Dann nimm sie wahr « , fauchte sie und drehte sich unter seinem Griff weg. » Ich fühle mich ebenfalls verantwortlich. Da ist Branwen, die sich lieber umbringt, als den nächsten Einsatz mitzufliegen. Da sind die Dracyr, die nicht freiwillig dort im Dunkeln leben. Da ist… ein junger Mann, den sein Vater halbtot schlägt, wenn er nicht haargenau das tut, was dieser von ihm erwartet. Und da ist Sam, wegen dem ich mit dir reden wollte, aber ich denke, das hat sich erledigt. «
    Wieder wollte sie ihm entfliehen und wieder hielt er sie fest. Er sagte ihren Namen und sein flehender und sanfter Tonfall ließ sie zögern. » Was? « , fragte sie unwirsch.
    Â» Ich möchte dir glauben « , sagte er.
    Â» Dann tu es oder lass mich gehen. « Sie wehrte seine Hand ab, aber er ließ sich nicht abschütteln, fasste nach ihrem Handgelenk. Kay wurde es zu dumm, mit ihm zu rangeln, außerdem fürchtete sie das Aufsehen, das sie unweigerlich dadurch erregen würden. Also stieß sie einen erbitterten Seufzer aus und folgte ihm wieder zum Flussufer hinunter.
    Â» Ich möchte dir glauben « , wiederholte Bradan und rieb sich mit dem Handballen über die Augen. » Also lass uns sehen, was wir füreinander tun können. Wer ist Sam? «
    Kay zögerte. Sie dachte an den resignierten Blick des Pferchwächters, seinen ohnmächtigen Zorn und die Behutsamkeit, mit der er

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