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Dracyr – Das Herz der Schatten

Dracyr – Das Herz der Schatten

Titel: Dracyr – Das Herz der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom , Susanne
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atmet. «
    Sie hielt die Nähe zu ihm aus– nur zu gerne. Wie sehr hatte sie sich danach gesehnt, seine Stimme noch einmal zu hören, noch einmal sein Lächeln zu sehen, den Druck seiner Hand, die Berührung seiner Wange. Sie schluckte und blinzelte erneut Tränen fort. » Es ist Krieg « , sagte sie mit flacher Stimme. » Und ein Krieg erfordert Opfer. Richtig? «
    Bradan antwortete nicht. Ohne den Blick von ihr zu wenden, sagte er: » Ihr beide geht vor. Duke, wir treffen uns wie verabredet. Bertha, du darfst nicht zu spät zum Dienst kommen, spute dich. « Sein eisenharter Griff hielt Kay auf ihrem Platz, aber sein Blick war sanft. » Ich habe dich vermisst « , sagte er leise, während die anderen beiden seinem Befehl folgten. » Wie geht es Tante Gabrielle? Was machen die Jungs? «
    Kay schüttelte den Kopf. » Sie trauern um dich « , erwiderte sie mit leisem Vorwurf.
    Sein Gesicht zuckte. » Ich hatte keine Wahl. «
    Â» Was habt ihr vor? «
    Er senkte den Kopf. » Wir werden das Dracernest ausräuchern. «
    Kay wartete auf eine Erklärung, aber Bradan schwieg.
    Â» Du traust mir nicht. «
    Bradan legte seine Stirn an ihre. Seine Augen waren dunkle, stille Seen. » Ich würde dir mein Leben anvertrauen. Blind « , flüsterte er. » Aber da sind andere, die sich auf mich verlassen und für die ich mich verantwortlich fühle. Verstehst du nicht, Kay? Wenn ich allein wäre… «
    Kay seufzte. Er hatte ja sogar recht mit seinem Misstrauen. Einen winzigen Moment lang wollte sie dem Impuls nachgeben und ihm von den Dracyr erzählen, aber sie verschloss ihre Lippen und ihr Herz. Es wäre falsch. Er würde nicht verstehen, aber sein Misstrauen bestätigt sehen. Und er trug ein Messer, das er bereits gegen sie gewandt hatte. Wie sicher konnte sie sein, dass er es nicht wirklich in ihr Herz stoßen würde– um dann den Rest seines Lebens um sie zu weinen?
    Â» Es ist gut « , sagte sie schließlich. » Es ist gut. «

Kapitel 18
    Er trägt ihre Berührung mit sich, als die Formation sich in die Luft erhebt. Ihre Finger, so zart und sanft wie der Flaum unter den Flügeln, ihre Lippen so weich wie die Nüstern eines Dracer. Die stille, dunkle Glut in ihren Augen, warm und tief, einer Umarmung gleich.
    Er reibt unwillkürlich mit den Fingern über seine Wange. Der Druck ihres schmalen Körpers, der sich in seinen Arm schmiegt. Wenn sie lacht, schimmert das Licht in ihren Augen wie Sonne auf tiefem Wasser. Ihr Haar ist wie Gefieder, es glänzt und duftet, und wenn seine Hände es berühren, dann knistert es wie das Fell einer Katze. Seide und Samt. Warmer Atem, der seine Wange liebkost.
    Sie hat ihn geküsst. Sie hat ihn angesehen. Niemand hat ihn je so angesehen. Oder doch? Er ringt darum, ein Bild aus dem trüben Gewässer seiner frühen Erinnerungen zu ziehen. Es widersetzt sich wie ein Fisch der Angel. Eine Frau, sie sieht ihn an, spricht mit ihm, mit einer leisen, sanften, liebevollen Stimme. Er kneift die Augen zusammen, will ihr Gesicht vor sein inneres Auge zwingen, aber es gelingt ihm nicht. Wer ist diese Frau? Er kann sich nicht erinnern. Er kennt sie nicht.
    Ein rauer Schrei lässt ihn auffahren. Wie nachlässig von ihm, eine Formation anzuführen und dabei in Tagträumereien zu versinken!
    Wie immer fliegt Paindal abseits der Formation– mal vor ihnen, dann wieder seitab oder ein Stück hinter ihnen. Der schwarze Dracer beunruhigt nicht nur die Reiter, auch die anderen Dracyr scheuen seine Gegenwart. Er ist… anders. Noctyria stammt aus seiner Linie, aber selbst sie meidet ihn, wo sie nur kann.
    Jetzt kreist der riesige Dracyr rechts über Damians Kopf. Er steigt und fällt, aber er bleibt am Platz. Das ist das Zeichen für den Anführer der Formation, seine Anweisungen zu holen. Damian weiß wie immer nicht, wohin sie unterwegs sind und was ihre Mission ist. Das teilt ihm Lord Harrynkar manchmal erst kurz vor ihrem Ziel mit. Damian wechselt ein Handzeichen mit Morgan, der Valedanys aus der Formation ausscheren lässt, um Noctyrias Platz einzunehmen. Dieses Manöver haben sie so oft geübt, dass keiner von ihnen, weder Dracer noch Mensch, lange darüber nachdenken muss. Damian wirft keinen Blick zurück, er lässt Noctyria zu Paindal aufsteigen. Er spürt ihren Widerwillen, aber Noctyria ist erfahren und diszipliniert, sie folgt seiner

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