Dragon Dream (epub)
für einen Ehemann, um nicht …«
»Kann er nicht einfach meiner überdrüssig geworden sein?«
»Natürlich.« Wenn er ein vollkommener und heilloser Idiot war . »Aber die männlichen Exemplare der meisten Rassen haben trotzdem Momente, wo sie nehmen, was am einfachsten zu bekommen ist. Deshalb frage ich mich, wie …«
Sie warf den gehäuteten Hasen auf den Boden und warf Briec einen dunklen, wütenden Blick zu. »Kräuter. Ich habe ein paar Kräuter in sein Essen getan.«
»Du hast ihn vergiftet.«
»Nein!« Sie hatte doch tatsächlich die Stirn, beleidigt zu sein, obwohl sie diejenige war, die dem Mann Kräuter ins Essen getan hatte. »Verstanden? Er ist mit vielen anderen ins Bett gegangen. Es wäre grausam gewesen, ihm das zu verweigern, aber jedes Mal, wenn er mir nahe kam, verlor er seine … äh …« Wieder warf sie einen Blick in seinen Schoß. Anscheinend konnte sie nicht anders als dort hinzustarren. »Na ja, du weißt schon. Mit den Kräutern und einem sehr einfachen Zauber war es überraschend einfach.«
»Wenn du ihn nicht wolltest, warum bist du dann geblieben?«
»Ich will nicht mehr darüber reden.« Sie hob den Hasen wieder auf und säuberte ihn weiter. »Es geht dich nichts an, was ich mit meinem Mann getan oder nicht getan habe.«
»Warst du mit anderen zusammen?«
»Anderen was?«
»Anderen Männern.«
Sie verdrehte die Augen. »Ich wollte schon den nicht, den ich hatte. Warum hätte ich mich mit einem anderen herumärgern sollen?«
»Weil wir im Kern alle Tiere mit Bedürfnissen sind.«
Ihr Kopf hob sich bei dieser nüchternen Feststellung. Den Bruchteil einer Sekunde lang sah er eine Hitze in ihren Augen, die ihn fast zu Asche verbrannte. Aber genauso schnell verbarg sie sie wieder. Er nahm an, sie verbarg sie schon ihr ganzes Leben. Er freute sich darauf, all die Schutzschichten abzutragen, in die sie sich gehüllt hatte.
»Ich weiß nicht, was deine Bedürfnisse sind, Drache. Und ich will es auch gar nicht wissen.«
»Wirklich nicht?« Theatralisch schnüffelte er wieder in die Luft, und sie warf ihm einen finsteren Blick zu.
»Würdest du bitte damit aufhören!«
»Das könnte ich. Aber wo bliebe dann der Spaß?«
Spaß? Hielt er das etwa für Spaß? Das war der Stoff, aus dem Albträume gewebt wurden! Horrorgeschichten, um Kindern Angst zu machen, damit sie sich benahmen. Sie hatte keinen Spaß. Verdammt.
Talaith stand auf und ging auf die Suche nach einem stabilen Stock. »Sag mir eines, Drache. Hast du vor, mich zu zwingen, mit dir zu schlafen?«
»Nein.« Er sagte es beiläufig. Als hätte sie nicht eben gefragt, ob er die Absicht hatte, sie zu vergewaltigen.
Sie kauerte sich nieder und wühlte in einem Haufen Äste und Zweige, bis sie hatte, was sie brauchte. »Dann werden du und ich nicht …«
»O doch, das werden wir.«
Den Ast fest in der Hand, stand Talaith auf und wandte sich rasch zu ihm um. »Nein. Werden wir nicht.«
Er lachte schnaubend und verdrehte die Augen. »Warum verleugnest du dich selbst?«
»Ach, tue ich das?« Seine Arroganz würde sie noch aus der Haut fahren lassen.
»Aye. Uns beiden gegenüber.«
Talaith marschierte zurück zu ihren Hasen und kauerte sich wieder beim Feuer nieder. Sie nahm eins der toten Tiere hoch und stieß brutal den Ast hindurch. Sie musste das Ende nicht einmal mit ihrem Messer zu einer Spitze schnitzen.
»Du, Drache, bist der …«
»… unglaublichste Kerl, dem du je begegnet bist.« Es war keine Frage. Es war eine Feststellung.
»Ich wollte sagen, der arroganteste Mistkerl.«
Er blinzelte. »Also, das ist grob.«
»Ich persönlich finde dich …«
»Pssst!« Er wedelte mit einer Hand.
Einen Augenblick lang dachte Talaith wirklich, sie würde aus der Haut fahren. Zähneknirschend zischte sie: »Hast du mir eben den Mund verboten ?«
»Aye. Ich will ein Nickerchen machen, bevor wir weiterreisen.« Er lehnte sich an den Baum und schloss die Augen. »Und ich finde dein ständiges Geplapper ziemlich störend.«
Talaith sah sich verzweifelt um. Seit wann ist alles blutrot? Denn im Moment sah sie nicht nur rot, sondern blutrot.
»Und versuch nicht wegzurennen.« Ein Auge öffnete sich und richtete sich auf sie. »Auch wenn es vielleicht Spaß macht, dich zu jagen.« Er lächelte, als er wieder beide Augen schloss und scheinbar eindöste.
Unfähig, sich etwas anderes einfallen zu lassen, streckte Talaith ihm die Zunge heraus.
»Und streck mir nicht die Zunge heraus«, neckte er in einem leisen
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