Dragon Dream (epub)
Handgelenke los.
Die Tränen unterdrückend, die sie niemals zulassen würde, zog sich Talaith ungelenk in eine bequemere, sitzende Position. Ihre Arme mit den immer noch gefesselten Handgelenken schlang sie eng um ihre Beine. Da entfernte der Drache endlich den Strick um ihren Hals und das Seil von ihren Handgelenken.
»Die hätte ich schon viel früher abnehmen sollen.«
Überrascht sah sie zu, wie er das Seil wegwarf, bevor er ihre Handgelenke nahm und sie sanft massierte. Ich glaube, ich könnte so tun, als wäre das eine Entschuldigung . Obwohl, nach dem zu urteilen, was sie so über Drachen wusste … eher unwahrscheinlich.
»Und erinnere mich daran, dass ich dir etwas auf die Kehle streiche, sonst wird die Schürfwunde bis morgen furchtbar wehtun, wenn nicht sogar schon irgendwann heute Nacht.« Er legte ihr einen Finger unters Kinn, hob ihren Kopf an und untersuchte ihren verletzten Hals gründlich. »Das könnte aber trotzdem eine Narbe geben.«
Es erstaunte sie, wie schön dieser Mann war. Von seinem extrem langen Körper, an dem sich gut definierte Muskeln unter weicher, gebräunter Haut abzeichneten, bis zu seinen überaus breiten Schultern und dem Rücken, der sich zu schmalen Hüften verjüngte: Es war die männliche Perfektion schlechthin.
Talaiths Blick wanderte weiter nach unten. Sie konnte nicht anders. Und als sie seine Erektion sah, konnte sie den Blick nicht mehr abwenden. Sie hatte nicht einmal Lust, seine kräftigen Schenkel zu studieren.
Er räusperte sich, und ihr Blick kehrte ruckartig wieder zu seinem Gesicht zurück. Sein Grinsen war wieder da, diesmal noch breiter als beim letzten Mal. Denn jetzt hatte er sie beim Starren erwischt. »Dir gefällt wohl, was du siehst.«
Das war keine Frage.
Sie hatte immer wieder gehört, dass Drachen arrogant waren, aber ihr war nicht bewusst gewesen, in welchem Ausmaß, bis sie diesen speziellen Drachen kennengelernt hatte. Und sie musste zugeben, dass er sie damit zur Weißglut brachte.
Als Antwort auf seine Feststellung zuckte sie die Achseln und log: »Ich habe schon Besseres gesehen.«
Jetzt hoben sich beide Augenbrauen vor Überraschung, aber er sagte trotzdem: »Lügnerin.«
Das war sie tatsächlich. Eine riesengroße, dreckige Lügnerin.
»Wenn dich das heute Nacht ruhig schlafen lässt, Drache.«
»Um genau zu sein, M’lady, du wärst …«
Sie unterbrach ihn, sobald ihr klar wurde, wo dieses Gespräch hinführte. »Nein, sag es nicht.«
Er nickte. »Wie du willst.«
Vorsichtig zog sie ihm ihre Hände weg und schlang die Arme wieder um ihre Knie. »Was willst du von mir, Drache? Ehrlich. Keine Spielchen mehr.«
Der Drache streckte seinen langen, prachtvollen Körper neben ihr auf dem Boden aus und legte sich auf die Seite. Er machte sich nicht die Mühe, sich zu bedecken, und sie begriff, dass er sich wahrscheinlich gar nicht bewusst war, wie nackt er in menschlichen Begriffen eigentlich war. Drachen mochten nackt herumliegen, Menschen nicht.
»Ich war noch nie mit einer Menschenfrau zusammen. Ich war mit Drachenweibchen zusammen, die zu dem Zeitpunkt in Menschengestalt waren. Aber nie mit einer richtigen Menschenfrau.«
Sie kratzte sich verwirrt am Kopf. »Warum sollten Drachen als Menschen … äh … zusammen sein?«
»Wir finden es unterhaltsam.«
Talaith nickte wissend, dann wurde ihr bewusst, was der Drache ihr da genau erzählte. Ab und an konnte sie ein klein wenig schwer von Begriff sein.
»Willst du damit sagen …« Sie räusperte sich, aber es half nicht. Es war Panik, die ihr da im Augenblick die Kehle zuschnürte. Gegen Panik konnte man nichts machen. »Du willst … mit mir ins Bett?«
»Wir können es in einem Bett tun, wenn du möchtest. Ich habe dir das alles schon gestern gesagt.«
»Nein.« Das konnte nicht sein. Nein, nein, nein.
»Warum nicht?«
Denk nach, Talaith! »Na ja, zunächst einmal bin ich an einen anderen gebunden.«
»Ach ja. An den Mann, der versucht hat, dich umzubringen.«
»Na ja …«
»Mal sehen …« Er legte sich flach auf den Rücken, die großen Hände hinter seinem arroganten, großen Kopf verschränkt. »Was waren seine genauen Worte noch mal? Ach ja: ›Tötet die Hexe. Verbrennt die Hexe.‹ Hat er nicht auch einem Kind einen ziemlich großen Stein gegeben?«
»Schon gut, schon gut.« Mistkerl . »Vergiss das.«
»Schon vergessen.«
»Letzten Endes bin ich ein Mensch. Und du« – sie musterte ihn von seinem schönen Kopf bis zu den Spitzen seiner riesigen Füße –
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