Dragon Dream (epub)
offenbar nach einem letzten Ausweg. Doch er gewährte ihr keinen.
»Wenn du die Reise nicht in meinen Schwanz gewickelt machen willst …«
Ihr Kopf fuhr herum. »Nein!«, schrie sie auf.
»Dann steig auf.«
Nach langem Zögern ging sie schließlich zu ihm hinüber. Mit einem tiefen Seufzen hielt sie sich an seinen Haaren fest und zog sich auf seinen Rücken hinauf. Sie versuchte zunächst, sich im Damensitz zu setzen. Und er wusste auch, warum. Bis auf ihren Dolch war sie nackt unter ihrem Nachthemd.
»Das wird nicht funktionieren, kleine Menschliche. Du wirst dich schon rittlings auf mich setzen müssen.« Er hörte ihr leises verzagtes Stöhnen und unterdrückte ein Lachen. Normalerweise hätte er sich nicht so am Unbehagen eines anderen geweidet. Aber er wusste, was sie verbarg, sobald sie die Beine über seinem Rücken spreizte. Er spürte es auf seinen Schuppen, als wäre es menschliche Haut, auf der sie saß.
Die Frau war nass. Offensichtlich hatte sie nichts gegen einen ordentlichen Streit. Er natürlich auch nicht, wenn er einen würdigen Gegner fand.
Das und dieser berauschende Geruch der Lust, und Briec wusste, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Sie gehörte ihm … bis er genug von ihr hatte.
Lächelnd breitete er seine Flügel aus und erhob sich in die Luft, während er das Gefühl dieser kleinen Menschenfrau genoss, die sich verzweifelt an seinen Rücken und seine Haare klammerte, auch wenn sie unbedingt aufschreien musste wie eine erschreckte Stute.
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Arzhela, die Göttin des Lichts, der Liebe und der Fruchtbarkeit, blickte finster auf den gesenkten Kopf ihrer Priesterin hinab.
»Was meinst du damit, er hat sie mitgenommen?«
Sie hörte die Frau schlucken, bevor sie antwortete. »Er hat sie mitgenommen.«
»Wer hat sie mitgenommen?« Und um ganz ehrlich zu sein: Sie fürchtete die Antwort.
»Eine groteske Bestie. Ein Dämon aus der Unterwelt. Ein Schandfleck auf …«
»Reiz mich nicht, Mer’lle!« , dröhnte die Stimme der Göttin durch den Tempel, der ihr zu Ehren errichtet worden war.
Die Frau zitterte, und Arzhela ermahnte sich, dass eine verängstigte Priesterin eine nutzlose Priesterin war.
»Erzähl mir, was die Dorfbewohner gesagt haben, Mer’lle.«
»Es war ein … Drache. Ein silberner Drache, meine Göttin.«
Arzhela wandte sich von ihrer Priesterin ab und starrte die Goldstatue an, die nach ihrem Bild geformt war. Sie holte tief Luft und sandte einen stummen Ruf an ihre Brüder und Schwestern, Göttern und Göttinnen dieser Welt, nach ihrem Schützling Ausschau zu halten. Sie konnte es sich nicht leisten, Talaith jetzt zu verlieren. Sie hatte zu viel in die Menschenfrau investiert, ihre besten Priesterinnen genutzt, um sie auszubilden. Sie vorzubereiten.
Nun war endlich die Zeit gekommen, Talaith dazu aufzurufen, ihre heilige Pflicht zu tun. Arzhela hätte sie innerhalb der nächsten Woche aufgesucht. Denn nach dem kommenden Vollmond würde ein weiterer Mond folgen. In ihrem Pantheon war jetzt die Zeit der Dunkelheit und Verzweiflung. Die Zeit, in der das dunkle Böse die Priesterinnen zwingen würde, ihre Schutzzauber um die Dörfer aufzubauen und gleichzeitig sämtliche andere Magie und Zauber auf ein Minimum zu reduzieren. Denn es war die Nacht, in der die Macht der Drachengötter uneingeschränkt über dem Land herrschen würde. Für die Brüder der Drachengötter war der Mond des Schwarzen Feuers eine mächtige und heilige Zeit, in der ihre mächtigen Hexen ihre stärkste Magie wirkten. Und eine Zeit, auf die sich einer der Drachengötter schon seit Jahrhunderten gefreut hatte. Sie wusste, dass alles, was er brauchte, sich endlich anbahnte. Alles, was er wollte, war bereit. Falls sie ihn nicht aufhalten konnte. Falls sie seine Pläne nicht vereiteln konnte. Und das bedeutete, dass sie ihren scharfzüngigen kleinen Winzling zurückhaben musste.
Und wenn es sein musste, würde sie das ganze Land auseinandernehmen, bis sie Talaith fand.
Sie brauchten länger, als Briec erwartet hatte, um zu dem nächsten sicheren Ort zu kommen, den er auf dieser Route kannte. Als er beschloss zu landen, waren beide Sonnen untergegangen, und er wusste, dass seine kleine Menschenfrau bestimmt schrecklich fror. Er hörte ihr Zähneklappern sogar über den heulenden Wind hinweg.
Seine Füße berührten festen Boden, und er versuchte, Talaith bei der Landung nicht mehr als nötig durchzurütteln. Als er über seine Schulter blickte, sah er, dass sie sich eng an
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