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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Landes auf. »Du hast vergessen, deine Brustbinden wieder anzulegen, nachdem du zu deiner schmutzigen und widerwärtigen Übereinkunft mit meinem Bruder gekommen bist.«
    Annwys Hände fuhren an ihre durch das Kettenhemd bedeckten, aber nicht bandagierten Brüste. »Mist.«
    »Nein, nein, Annwyl. Ehrlich.« Talaith tätschelte Annwyls Schulter. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, was für Opfer du für mich gebracht hast.«
    Annwyl legte ihren Unterarm über ihre Augen und ignorierte Morfyds Lachen. »Sarkastische Kuh!«
     
    Talaith lehnte sich entspannt in der Badewanne mit dampfendem Wasser zurück. Als sie und Morfyd damit fertig gewesen waren, ihre Vorräte aufzustocken, hatte ihr alles wehgetan, und sie war verschwitzt und voller Schmutz gewesen. Doch ein heißes Bad wirkte Wunder.
    Sie wäre am Abend zu gern mit Morfyd gegangen und hätte ein paar Zauber gewirkt, aber es war viel zu lange her. Auch wenn Arzhela ihr ihre Kräfte zurückgegeben hatte, waren Talaiths Fähigkeiten immer noch sehr schwach. Wäre sie einem von Morfyds Zaubern in den Weg geraten, hätte sie irgendwo enden können, wo sie lieber nicht wäre, und nicht mehr zurückkehren können. Oder eine Tür öffnen, die sie nicht wieder schließen konnte. Nein. Sie würde warten. Morfyd hatte ihr ein paar Bücher für den Anfang gegeben und versprochen, ihr Unterricht in den Grundlagen zu geben, die sie höchstwahrscheinlich vergessen hatte.
    Nach langem und gründlichem Nachdenken war Talaith bewusst geworden, dass sie die Hexe sein wollte, als die sie geboren war. Sie wollte die Kranken heilen, die Schwachen beschützen, jene vernichten, die denen Schmerz und Zerstörung brachten, die sich nicht selbst verteidigen konnten. Was sie definitiv nicht mehr tun wollte war, für eine Göttin zu töten. Ihre Tage als Mörderin waren vorbei. Das Töten sollte nicht mehr Teil ihres Lebens sein, und vor allem wollte sie Izzy dem nicht aussetzen.
    Um ehrlich zu sein, erschreckte es sie genug zu sehen, wie Izzy Annwyl beobachtete. Das war nicht nur Bewunderung oder Ehrfurcht, die sie da im Blick ihrer Tochter erkannte. Es war Neid. Und zu Talaiths Entsetzen hatte es nichts damit zu tun, dass Annwyl Königin war. Nein, ihre Tochter sah Annwyl zu, wenn sie mit ihren Männern trainierte oder ihr riesiges Pferd ritt.
    Talaith hatte das ungute Gefühl, dass die Ambitionen ihrer Tochter nichts mit dem Leben am Hof zu tun hatten oder damit, die Aufmerksamkeit des hübschesten Ritters zu erregen.
    Seufzend sank Talaith tiefer in die Wanne und war nicht überrascht, als ihre Tochter ein paar Minuten später klopfte und hereinkam.
    »Ist es in Ordnung, wenn ich heute Abend in meinem Zimmer esse?«
    Talaith blickte auf und musste lächeln, als sie sah, wie schön ihre Tochter war. Und wie viel Glück sie selbst hatte. Nicht nur, dass sie sie nach all den Jahren endlich kennengelernt hatte, sondern dass ihre Tochter mit unversehrtem Herz und Verstand überlebt hatte. Im Gegensatz zu Talaith war in Izzy keinerlei Bitterkeit. Kein kaltherziges Misstrauen, niemandem gegenüber. Sie war ein strahlendes, fröhliches Mädchen, das das Leben liebte, aber den Tod nicht fürchtete.
    Womit habe ich dieses Glück verdient?
    »Natürlich kannst du das. Ist alles in Ordnung?«
    »Aye. Mir ist heute Abend nur nicht danach zu lächeln und höflich zu sein.«
    Sie wusste genau, wie sich das Mädchen fühlte, aber wenn sie nicht ging, wusste sie, dass Briec glauben würde, es sei wegen ihm. Natürlich hätte er damit recht.
    »Ich verstehe. Iss ruhig in deinem Zimmer. Weißt du, Izzy, eigentlich musst du mich deswegen nicht fragen. Ich bin mir sicher, dass du auch ohne meine Hilfe entscheiden kannst, wo du essen möchtest.«
    Izzy zuckte die Achseln. »Ich weiß.« Sie rieb ihre Hände an ihrer Hose. »Es ist nur …«
    »Es ist nur was?«, hakte Talaith nach, als Izzy schwieg.
    »Ich weiß nicht, was ich dich fragen oder nicht fragen soll. Ich meine, das ist alles ein bisschen neu für mich.«
    Talaith streckte die Hand aus, und ihre Tochter nahm sie dankbar, kauerte sich neben die Badewanne und hielt Talaiths Hand an ihr Herz.
    »Ich habe auch keine Ahnung, was ich tun muss, Liebes. Also lass es uns doch zusammen herausfinden. Du und ich. Klingt das gut?«
    »Aye. Nur …«
    »Nur was?«
    »Was ist mit Briec?«
    Es kostete Talaith große Überwindung, nicht vor Schreck ihre Hand zurückzuziehen. »Was soll mit ihm sein?« Verdammt. Sie hatte nicht so zornig klingen wollen. Ein

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