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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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sie schlief auch bald ein.
     
    Éibhear sah schweigend zu, wie Talaiths Tochter sich fast das Gesicht mit dem Schwert aufschlitzte, mit dem sie seit einer halben Stunde spielte. Er war eine Runde geflogen, als er ihren Geruch weit weg von der Burg wahrgenommen hatte. Besorgt, dass jemand sie entführt haben könnte, verfolgte er ihre Spur bis zu dieser ziemlich offenen Schlucht, wo das Licht des Vollmonds genug Licht spendete, dass sie Kriegerin spielen konnte.
    Er hatte sich nur hinsetzen und ihr zuschauen wollen und danach dafür sorgen, dass sie sicher zur Burg zurückkehrte. Aber wenn sie so weitermachte, schnitt sie sich noch selbst die Kehle durch. Wer hat ihr das Ding überhaupt gegeben? Dann wurde ihm plötzlich klar, dass es das Schwert war, nach dem er gesucht hatte. »Du diebische kleine Zicke!«, knurrte er.
    Als ihr die Klinge in einem Baumstumpf steckenblieb, bewegte er sich lautlos vorwärts. Er wartete, bis seine Schnauze nur noch Zentimeter von ihrem Nacken entfernt war, bevor er schrie: »Was zum Teufel tust du da?«
    Kreischend wirbelte das Mädchen herum und boxte Éibhear direkt auf die Schnauze. Es erschreckte ihn mehr als es wehtat, aber er wich trotzdem vor ihr zurück. Doch als sie sah, wer er war, beruhigte sie sich sofort.
    »Oh«, sagte sie mit offensichtlichem Desinteresse. »Du bist es.«
    »Ja. Ich.«
    »Ich dachte, es wäre jemand Furchterregendes.« Und damit versuchte sie weiter, das Schwert aus dem Baumstumpf zu ziehen.
    Verwöhntes kleines Balg .
    »Willst du weiter hier herumstehen und mich anstarren, oder hilfst du mir?« Inzwischen stemmte sie beide Füße gegen den Baum und zog mit aller Kraft am Schwertgriff.
    Éibhear musste zugeben, dass sie einiges an Kraft hatte, wenn sie die Klinge so fest einklemmen konnte.
    »Mir wäre lieber, du sagst mir, was du hier draußen machst … ganz allein.«
    »Hast du meine Mutter aus den Augen verloren, dass du das Bedürfnis hast, sie zu ersetzen?«
    Du kleine …
    »Hör zu, ich mag Talaith. Und aus unerfindlichen Gründen würde es ihr tatsächlich etwas ausmachen, wenn dir etwas zustößt. Also bin ich hier, um dafür zu sorgen, dass du in Sicherheit bist.«
    »Soso, du magst sie also. Tja, ich mache dir nicht gern deine Hoffnungen zunichte, aber Briec hat sie zuerst gesehen. Und ich mag ihn . Er ist perfekt für sie. Du dagegen bist es nicht.«
    Éibhear holte tief Luft, um seinen wachsenden Zorn zu besänftigen, als das Schwert sich plötzlich löste, ihr aus den Händen flog und an ihm vorbeischwirrte. Nur ein paar Zentimeter näher, und es hätte sich in seine Stirn gebohrt.
    »Jetzt reicht’s!«, brüllte er, und es war ihm egal, ob er die gesamten Dunklen Ebenen weckte. »Ich bringe dich jetzt zurück!«
    Als die Klinge sich aus dem Baumstumpf löste, hatte sie das Gleichgewicht verloren und war flach auf dem Rücken gelandet. Jetzt starrte sie mit großen, hellbraunen Augen zu ihm hinauf.
    »Bei den Göttern, geht es dir gut?« Sie rappelte sich auf. »Bist du verletzt?«
    Er hörte die Sorge in ihrer Stimme, beschloss aber, das zu ignorieren. »Beweg dich!«
    »Schon gut. Kein Grund, mich anzuschreien. Ich habe es nicht mit Absicht nach dir geworfen.«
    Mühelos hob sie das Schwert auf, mit dem er erwachsene Männer sich abmühen sehen hatte, und ging in Richtung Burg davon.
    »Und wenn wir zurück sind, legst du mein Schwert wieder da hin, wo du es her hast!«
    »Oh, jetzt halt mir keine Moralpredigt! Ich habe es doch nur ausgeliehen.«
    »Versuch nicht einmal, dich herauszureden. Bei Drachen gibt es kein ›Ausleihen‹.«
    »Na schön. Weißt du, Drache, wir wären viel schneller, wenn du mich hinfliegen würdest.«
    Es stimmte, die Wanderung zurück zur Burg war nicht gerade kurz, aber er würde dieses verwöhnte Gör auf keinen Fall auf seinen Rücken lassen.
    »Vergiss es und geh weiter.«
    »Also gut.«
    Sie ging schneller, und Éibhear hob den Blick, um abzuschätzen, wie weit es tatsächlich noch bis zur Burg war, und wie lange er noch ihre Gegenwart ertragen musste. Und da sah er es. Der Mond schwebte über der Burg, die weißen Steine waren in orangefarbenes und gelbes Licht getaucht, sodass es aussah, als wäre das Gebäude von Flammen umgeben. Niemand musste ihm sagen, dass etwas ganz und gar nicht stimmte mit dem, was er da sah. Irgendeine Art von Magie, doch er fühlte weder Schmerz noch Leid. Um genau zu sein, spürte er etwas ganz anderes, als er seine Sinne überprüfte. Etwas, was ihm die Lenden

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