Dragon Dream (epub)
Höhle hinein. Sie brauchte nicht lange, bis sie einen langen Korridor fand, der von Fackeln erleuchtet war. Sie seufzte erleichtert über das beruhigende goldene Licht, wanderte den felsigen Pfad entlang und schaffte es beinahe, die gewaltigen Donnerschläge zu ignorieren, die außerhalb der Steinmauern detonierten.
Sie kam an riesigen Felskammern vorbei. Manche waren leer bis auf ein oder zwei große Felsblöcke, aber als sie weiterging, fand sie andere, die mit Möbeln, Kleidung und Statuen gefüllt waren. Manche Kammern waren so groß, dass ganze Kutschen darin Platz fanden. Und in einer stapelten sich bis auf Hüfthöhe Goldmünzen und Schätze.
In dieser Kammer hielt sie an. Sie hatte kein Gold mehr gesehen, seit sie das letzte Mal im Haus ihres Vaters gewesen war, als sie sich davongeschlichen hatte, um sich mit ihm zu treffen. Sie lächelte bei der kurzen Erinnerung an den, um mit den Worten ihrer Mutter zu sprechen, »der mir den Samen schenkte, der deine Existenz ermöglicht hat«, und bummelte weiter den Gang entlang. Nach ein paar Schritten hielt sie wieder an. Sie erstarrte eher.
Wie lange folgte er ihr schon? Beobachtete sie? Natürlich konnte sie hier ewig schreckerstarrt stehen bleiben. Aber hatte sie das in den letzten beiden Tagen nicht genug getan?
Also rüstete sie sich für das vor, was sie erwartete, und drehte sich langsam um.
»Aber hallo, hübsche Lady!«
Er sprach. Ein riesiger goldener Drache mit einer goldenen Mähne, die über den Höhlenboden streifte, sprach zu ihr.
Warum auch nicht? So etwas ist bestimmt ganz normal, wenn man wie ich langsam wahnsinnig wird.
Die meisten Menschen begegneten in ihrem Leben nicht einmal einem Drachen. Irgendwie hatte es Talaith geschafft, zweien zu begegnen. Konnte ihr Leben noch mehr aus dem Ruder laufen? Wahrscheinlich nicht.
Er beugte sich ein wenig herab und schnüffelte an ihr. »Ah, der große Bruder ist in der Gegend. Verstehe. Bist du sein Geschenk für mich?«
Talaith knurrte. Sie war diese arroganten, süffisant grinsenden Drachen langsam leid, die davon ausgingen, dass sie nur existierte, damit sie ein Spielzeug hatten. Eigentlich war sie langsam alles leid, was männlich war. Die gesamte männliche Spezies bestand nur aus grässlichen Wesen, die immer alles um sich herum zerstörten.
Jedes Wort deutlich aussprechend, damit es keine Missverständnisse geben konnte, sagte sie: »Nein, du arroganter, schwachsinniger Bastard. Ich bin nicht für dich hier.«
Verdutzt setzte sich der Drache auf seine Hinterbeine. »Ich … äh …«
»Was? Erwartest du, dass ich vor Angst vor dir schlottere?« Sie hielt ihre Stimme bewusst leise und kontrolliert und ging auf ihn zu. »Soll ich schluchzen und um Gnade winseln? Nein, ich lasse mich lieber in den hintersten Ecken der Hölle verbrennen, bevor ich dir oder deinem dummen, arroganten Bruder dieses Vergnügen bereite.«
Sie war sich sicher, dass sie sterben würde. Dass sie jetzt endgültig zu weit gegangen war. Vor allem, als er sich bäuchlings auf den Boden warf und immer wieder mit seiner Kralle auf den felsigen Boden schlug, dass die Höhle wackelte.
Überraschenderweise wollte er sie jedoch offensichtlich nicht töten. Er lachte …
Eindeutig wurde es, als er seinen riesigen Drachenkörper auf den Rücken rollte und noch lauter lachte. Fast hysterisch. Mit wild um sich schlagenden, mächtigen Drachengliedmaßen.
Irgendwann kam ihr silberner Drache hereingestürmt. Sie lernte langsam, seine verschiedenen Gesichtsausdrücke und Stimmungen zu lesen. Im Moment sah er besorgt aus.
Er starrte auf den Goldenen hinab, der sich buchstäblich vor Lachen auf dem Boden wälzte, dann auf sie. »Was hast du getan?«
Ungläubig blaffte sie: »Ich?«
Der Goldene sah zu seinem Bruder auf. »Sie wird dir das Leben zur Hölle machen, Bruder!« Dann brach er erneut in wildes Gelächter aus und kugelte sich weiter auf dem Boden herum.
Knurrend packte der Silberne den Goldenen am Hals, zog ihn hoch und stellte ihn wieder auf die Beine. Der Goldene schlug nach ihm, um seinen Hals von der silbernen Klaue zu befreien. Also schlug der Silberne zurück. Sie starrten sich ein paar Sekunden an, dann begann der Kampf.
Ohne auch nur zurückzublicken, rannte Talaith los und betete, dass sie es schaffte, nicht lebendig unter den beiden idiotischen Drachen begraben zu werden.
Éibhear der Blaue öffnete die Augen, als sie sich auf seinen Schwanz setzte, den er behaglich in Gwenvaels Gold gesteckt hatte. Er
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