Dragon Dream (epub)
blickte seiner sich entfernenden Gestalt finster nach und dachte an all die wunderbaren Arten, wie sie die Bestie ausweiden könnte.
Leise, um die schlafende Talaith nicht zu wecken, legte sich Briec vor die Kammer, die Gwenvael ihr als Schlafzimmer überlassen hatte. Darin stand ein riesiges Bett. Ein Tisch und Stühle aus feinstem Holz. Eine Feuerstelle, die in eine der Wände eingebaut war. Es war hübsch, und er hätte fast alles gegeben, um dieses Bett mit Talaith teilen zu können. Aber sie widerstand ihm immer noch. Er hatte keine Ahnung, warum. Sie wollte ihn. Er wusste es. Sie wusste es.
Sie hätten die ganze Nacht damit verbringen können, einander sehr glücklich zu machen, bis sie beide vor Vergnügen bewusstlos wurden. Stattdessen kämpfte sie gegen ihn an. Seiner Meinung nach nicht nur gegen ihn, sondern auch gegen sich selbst.
Doch was ihn wirklich ratlos machte, was ihn wahrscheinlich die ganze Nacht wachhalten würde, war: Warum war es ihm wichtig? Und warum genoss er es so sehr, sich mit ihr zu streiten?
Sie seufzte im Schlaf, und er ließ vor seinem inneren Auge die Bilder ablaufen, die sein trunkenes Hirn fesselten. Bilder, wie sie unter ihm lag, wie sie genau so seufzte, wenn er sie zum Höhepunkt brachte, wieder und wieder …
Stop, Briec! Du quälst dich nur selbst.
Briec legte seinen Drachenkopf auf die Arme und betete für den Tagesanbruch. Der Tagesanbruch würde die Sonnen und seinen Weg aus diesem Albtraum bringen. Denn er wusste: Wenn er seine schöne, süße Talaith erst einmal in seiner Höhle hatte, würde sie ganz ihm gehören.
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»Wo zum Teufel sind die Sonnen?«
Talaith hob den Kopf von ihrem Buch, als sie Briecs wütenden Schrei hörte, der irgendwo aus der Höhle drang.
Gwenvael, der am Tisch eingeschlafen war, fuhr auf und schrie: »Ich habe sie nicht angerührt!«
Éibhear seufzte angewidert. »Du schaffst es irgendwie immer, peinlich zu sein.« Er stellte eine Schüssel heißen Haferbrei vor Talaith hin. Wann er kochen gelernt hatte, würde sie wohl nie erfahren, aber sie wusste seine Künste zu schätzen. Er schaffte es, sogar aus langweiligem Haferbrei eine Köstlichkeit zu machen.
Gwenvael blickte finster auf die Schüssel Haferbrei hinab, die vor ihn hingeworfen wurde. »Haferbrei? Du willst, dass ich Haferbrei esse?« Er sah zu Éibhear auf. »Hast du den gestrigen Abend vergessen? Wo ist das Pferd hingekommen, das ich gefunden habe?«
Talaith, die ihre Empörung nicht verbergen konnte und auch gar nicht verbergen wollte, sah Gwenvael entsetzt an.
Éibhear räusperte sich und warf seinem Bruder einen wütenden Blick zu. »Das Pferd, mein lieber Idiot von Bruder, befindet sich sicher und lebend irgendwo anders.«
»Komm schon, Talaith«, flehte Gwenvael. »Es macht dir doch nichts aus, wenn wir …«
»Doch. Zufällig macht es mir etwas aus.«
Er schenkte ihr seinen schönsten flehentlichen Blick. »Aber Talaith … meine Liebe.«
»Gwenvael …«, äffte sie ihn nach, »… meine Nervensäge.«
Éibhear lachte laut, als Briec, nur mit einer schwarzen Hose und Stiefeln bekleidet, die Kammer betrat. Muss er unbedingt so … lecker aussehen? Er setzte sich auf einen der Stühle Talaith gegenüber, schleuderte seine Füße auf den Tisch, schob seinen Haferbrei weg und nahm sich ein Stück Obst. Das alles, während er sie finster ansah.
Sie starrte zurück, dann sagte sie: »Was schaust du so?«
Er machte eine Handbewegung in Richtung Decke. »Bist du dafür verantwortlich?«
Sie warf einen Blick an die felsige Decke. Sie war eigentlich ziemlich hübsch mit den funkelnden Scherben, die von ihr herabhingen. Natürlich musste sie sofort daran denken, dass sie ihr auf den Kopf fallen könnten, und plötzlich sahen sie wie gefährliche Klingen aus. Sie schüttelte das beängstigende Bild ab und sah wieder den immer noch finster dreinblickenden Briec an. »Ich habe nichts mit der Decke gemacht.«
»Nicht die Decke«, blaffte er. »Das Wetter!«
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Habe ich durch die Gegenwart von Drachen eine Art gottähnlichen Status bekommen, von dem ich nichts weiß?«
Aus dem Augenwinkel sah sie, wie Éibhear den Kopf über seinen Haferbrei senkte und hektisch zu schaufeln begann, während Gwenvael einfach laut loslachte.
Briec ignorierte seine Brüder und richtete einen anklagenden Finger auf sie. »Du bist die Hexe!«
»Eine ungeübte, wie du so eloquent festgestellt hast. Abgesehen davon: Warum sollte ich mit dem Wetter
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