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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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vergebliche Hoffnung gehegt, dass sie es an diesem Abend noch in seine Höhle schaffen könnten und er zwischen ihren Schenkeln liegen würde, bevor die Sonnen am folgenden Tag aufgingen.
    Das würde nun offensichtlich nicht mehr passieren.
    Talaith legte ihre kleine Hand auf Éibhears viel größere. Briecs Augen wurden schmal, und sein Blick richtete sich auf die Hände. Noch ein neues Gefühl. Alle Drachen waren besitzergreifend, wenn es um ihren Schatz ging, aber da war noch etwas anderes. Etwas, das ihm gar nicht gefiel.
    »Ist schon gut, Éibhear«, versicherte sie diesem blauhaarigen Mistkerl, der sein kleinster Bruder war. »Ich komme schon zurecht.«
    »Also gut. Aber ruf mich, wenn du mich brauchst.«
    Hätte er nicht gewusst, dass es der rotznäsige kleine Kretin ernst meinte, hätte er ihm die Lungen herausgerissen.
    Mit einem letzten finsteren Blick auf Briec ging Éibhear. Als sie allein waren, ließ Briec seine Füße auf den Boden fallen. »Talaith …«
    »Oh. Du benutzt also meinen Namen … jetzt, wo du ihn schon einmal kennst.«
    Briec seufzte. »Ich dachte nur nicht, es sei …«
    »Ich kenne nicht einmal deinen Namen«, unterbrach sie ihn.
    Er blinzelte überrascht. »Wirklich nicht? Ich … ich habe einfach angenommen, dass Éibhear ihn dir inzwischen genannt hat.«
    »Dann ist das also seine Aufgabe? Dafür zu sorgen, dass jeder deinen Namen kennt, da du ja anscheinend nicht den Anstand besitzt, dich selbst vorzustellen?«
    Es erschreckte ihn, dass er es einem Menschen erlaubte, so mit ihm zu sprechen. Und es stieß ihn noch mehr ab, dass er sich Sorgen machte, dass er sie verletzt haben könnte.
    »Na schön. Mein Name ist Briec. Briec der Mächtige.« Das prustende Lachen, das darauf folgte, gefiel ihm ganz und gar nicht. »Was ist daran so lustig?«
    »Es ist nur …« Sie räusperte sich. »Es hat mich nur überrascht, das ist alles. Ich dachte, du wärst Briec der Silberne wie Éibhear ›der Blaue‹ ist.«
    »Ich war Briec der Silberne. Als ich noch viel jünger war. Aber wenn man sich einmal einen Namen gemacht hat, ändert sich das normalerweise.«
    »Und was ist mit Briec der Arrogante? Das scheint mir viel passender.«
    »Ich heiße Briec der Mächtige, kleine Hexe.«
    »Mächtig, was? Hast du dir diesen Namen selbst gegeben?«
    »Nein«, zischte er in leisem, gemäßigtem Tonfall. »Das habe ich nicht.«
    »Ich habe nur gefragt. Kein Grund, gleich sauer zu werden.«
    Er war froh, endlich ihr Lächeln zu sehen, aber es gefiel ihm nicht, dass es auf seine Kosten war.
    »Talaith, versteh doch, ich habe nicht nach deinem Namen gefragt, weil …«
    Sie wandte sich ihm plötzlich zu. »Bist du körperlich nicht in der Lage, dich zu entschuldigen?«
    Das brachte ihn aus der Fassung. »Wie bitte?«
    »Die Worte ›Es tut mir leid‹. Bist du unfähig, sie auszusprechen?«
    Briec dachte einen Augenblick nach. »Weißt du, ich glaube nicht, dass ich sie je gesagt habe.« Er dachte noch etwas länger nach, dann schüttelte er den Kopf. »Nein. Ich habe sie noch nie ausgesprochen.«
    »Wäre es dann nicht an der Zeit, damit anzufangen? Sag mir einfach, dass es dir leid tut, statt all diese Ausflüchte vorzubringen.«
    Er sah in ihr schönes Gesicht hinab, hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, die kauernde Frau wiederzusehen, die gelähmt war von Drachenfurcht, und dieser sarkastischen, nie um Worte verlegenen Frau, bei der er das Gefühl hatte, er werde sich nie von ihr erholen. »Ist das wirklich nötig?«
    »Ja.«
    Er neigte den Kopf zur Seite und hörte die Knochen knacken.
    »Na los, Briec der Mächtige, versuch es mit mir zusammen.« Sie beugte sich vor. »Es tut mir leid, Talaith.«
    Plötzlich konnte Briec den Blick nicht mehr von diesen Augen abwenden. Sie hielten ihn gefangen wie die Netze einer fremden Kriegspartei. Als er die Worte schließlich aussprach, flüsterte er sie fast, seine Stimme gehorchte ihm nicht. »Es tut mir leid, Talaith.«
    Sie blinzelte überrascht; wahrscheinlich hatte sie angenommen, sie würde ihn nie dazu bringen, es zu sagen. Sie versuchte, sich von ihm loszumachen, aber er schob die Hand hinter ihren Kopf und zog sie näher an sich, indem er sich über den Stuhl zwischen ihnen beugte.
    »Briec?«
    »Schhhh.«
    Er musste sie küssen. Er musste einfach. Er beugte sich weiter vor, näherte sich seinem Ziel.
    »Also, was gibt es zu essen?«
    Briecs Kopf schoss hoch, als er Gwenvaels Stimme hörte. Und bevor er über die Konsequenzen seiner Tat nachdenken

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