Dragon Dream (epub)
Drache! Du machst mich krank – im Wortsinn!«
Er umschloss ihr Gesicht mit den Händen. »Dir gefällt es hier gut genug, dass du bleibst? Ja?«
Sie sah ihn mit großen Augen an.
»Was? Warum siehst du mich so an?«
»Normalerweise sagst du so etwas als Feststellung. Aber das klang verdächtig nach einer Frage. Fragst du mich etwa?«
Er senkte die Hand und klatschte mit der flachen Hand auf ihren Hintern.
»Au!«
»Sei nett, Frau! Ich bin das nicht gewöhnt.«
Sie rieb sich den Hintern und sah ihn finster an. »Mach das noch mal, und du bist das los, von dem du glaubst, dass es mich vollständig macht!«
Briec grinste. »Soll ich ihn küssen und dafür sorgen, dass es nicht mehr wehtut?«
»Nein! Behalt dein Gesicht einfach da, wo ich es sehen kann! Unverschämter Mistkerl!«
»Du kannst wirklich gut mit Worten umgehen, kleine Hexe. Ich kann nicht fassen, dass die Männer dir nicht in Scharen nachlaufen.«
Ihre Augen wurden schmal, aber sie konnte ihr Grinsen nicht verbergen. »Und du mit deinem bescheidenen, fürsorglichen Wesen. Draußen vor deinem Höhleneingang müssten eigentlich die Frauen schon Schlange stehen, während wir hier reden.«
»Ist das deine Art zu sagen, dass keiner uns ertragen könnte?«
»Mein Ehemann hat versucht, mich auf einem Scheiterhaufen verbrennen zu lassen, und du verprügelst deine Brüder im Stundentakt, sodass sie es nie lange in deiner Nähe aushalten. Was sagt dir das, Briec der Arrogante?«
»Dass sie alle neidisch auf unsere Großartigkeit sind.«
Das Gesicht an seinem Hals vergraben, lachte Talaith so herzlich, dass es ihren ganzen Körper schüttelte.
»Was denn?«, fragte Briec in aller Ernsthaftigkeit. »Was ist daran so lustig?«
12
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Die Stürme tobten erbarmungslos weiter. Obwohl sich ab und zu die Sonnen zeigten – Momente von furchteinflößender Ruhe –, begann ein paar Stunden oder manchmal nur ein paar Minuten später alles von Neuem.
Talaith bemerkte es kaum, und es war ihr auch egal. Sie hatte nun schon seit Wochen kein Zeichen mehr von Arzhela bekommen. Und nach so vielen Jahren des Lebens in Angst fühlte sie sich endlich ruhig. Sie wusste, es würde nicht andauern. Sie wusste, Arzhela würde sie rufen, damit sie ihre Aufgabe erfüllte, und sie würde gehen. Bis dahin genoss Talaith ihre Zeit mit Briec zumindest eine kleine Weile, ohne diese bösartige Ziege im Kopf zu haben.
Briec schien ihre gemeinsame Zeit auch zu genießen. Wenn er nicht las oder sich hinausschlich, um sich eine Kuh oder ein Lamm zu suchen, war er bei Talaith. Natürlich gab es Momente, in denen er sie bat: »Bitte, bei allem, was heilig ist … hör auf zu reden! « Das ignorierte sie natürlich vollkommen. Das führte wiederum zu einem ihrer vielen Streitereien. Sie stritten nicht, weil sie wütend waren, sie stritten, weil es sie beide wild machte.
Es hatte sich zu einer Art Spaß entwickelt. Sie fanden die lächerlichsten Dinge, über die sie streiten konnten. An einem Tag schrie sie ihn an, weil die Butter für ihren Toast schlecht geworden war. Ein anderes Mal knurrte er sie an, weil sie ein nasses Kleidungsstück auf seinem Höhlenboden liegen gelassen hatte. Aber egal, worüber sie stritten, es endete immer auf dieselbe Art – sie vögelten. Wie zwei wilde Tiere in der Brunft.
Talaith fühlte sich, als müsste sie die letzten sechzehn Jahre ihres Lebens nachholen, in denen sich ihr Ehemann auf sie gelegt hatte, ein wenig herumgewippt, heruntergerollt und eingeschlafen war. Natürlich hatte es nicht so angefangen, aber innerhalb von einem Jahr war das zum Besten geworden, was sie erwarten konnte. Dass sie seine Lust mit einem Zauber beendet hatte, war absolut kein Verlust.
Ach, aber Briec … Dafür, dass er kein Mensch war, verstand er wirklich etwas vom Körper einer Frau. Und mit ihrem machte er Dinge, dass ihr beim bloßen Gedanken daran die Knie weich wurden. An manchen Tagen, nach einem besonders herzhaften Streit, machten sie es schnell und wild. Jeder nahm sich, was er wollte und gab nur das Notwendigste zurück. Es war ein egoistisches Vergnügen.
Andere Male verbrachte er den ganzen Tag mit ihr im Bett und nahm sie langsam und lange. Spielte mit ihr. Neckte sie. Als hätte er alle Zeit der Welt. Beides fand sie wundervoll, und sie hatte schon angefangen, ihren Streit für den Abend zu planen. Es kam ihr so vor, als ob das Obst, das er ihr am Vortag mitgebracht hatte, nicht reif genug war.
Aye. Das wird funktionieren .
Lächelnd kauerte Talaith
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