Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
Vom Netzwerk:
neben dem Höhleneingang und sah dem Regen zu. Dieser Eingang lag ebenerdig an einem Fluss und war nicht groß genug, dass Briec in Drachengestalt hindurchgehen konnte, was vielleicht erklärte, warum er ihn nicht einmal kannte. Er dachte immer noch, es gäbe nur zwei Eingänge in seine Höhle, aber sie hatte noch fünf andere entdeckt. Wenn die Zeit gekommen war, würde sie ihm von diesen zusätzlichen Eingängen erzählen. Egal, wie das alles endete: Sie würde dafür sorgen, dass er noch lange in Sicherheit war, wenn sie fort war.
    Sie sah zum dunklen Himmel hinauf und hoffte, dass es ihm gut ging. Er war vor fast einer Stunde mit dem Versprechen gegangen, mit etwas Besonderem für sie zurückzukommen, zusätzlich zu dem Nachschub an frischem Brot, den sie wirklich brauchte. Sie konnte sich nicht vorstellen, was »etwas Besonderes« sein mochte, aber es war ihr auch egal. Schmuck, Geschenke, selbst sein Schatz bedeuteten ihr nichts, denn mit Wohlstand konnte sie sich nicht kaufen, was sie brauchte.
    Die Regenflut hörte plötzlich auf, und sie sah hinauf zu den zwei Sonnen, die hell über ihr strahlten. Verblüfft sah Talaith sich um. Da sie die Gelegenheit nicht verpassen wollte, die Höhle wenigstens für ein paar Minuten zu verlassen, trat sie vor den Eingang und atmete den frischen Duft des regengetränkten Waldes ein.
    Sie war erst ein paar Schritte weit gekommen, als sie spürte, wie sich ihr die Nackenhaare sträubten. Ihre Augen schlossen sich, und sie hätte beinahe vor Verzweiflung gestöhnt.
    »Hallo Talaith. Hast du mich vermisst?«
    Zitternd vor Wut, Angst und uneingeschränktem Hass, sank Talaith langsam auf die Knie und neigte ihren Kopf vor der Gottheit. »Meine Göttin.«
     
    »Wer bin ich?«
    Kleine Hände hielten ihm die Augen zu, und Briec lächelte beim Klang der neckenden Stimme an seinem Ohr. »Hölle und Verdammnis?«
    »He, das war gemein!« Er drehte sich um, und seine jüngste Schwester boxte ihm gegen den Arm. »Ihr seid alle so gemein zu mir!«
    »Nein, sind wir nicht … bis auf Morfyd.«
    Der hübsche Rotschopf lächelte, und er staunte, wie sehr sie Gwenvael ähnelte, nur dass sie ein Mädchen war. Und ein kleines bisschen lebenslustiger.
    »Das liegt nur daran, dass sie sich von mir ärgern lässt. Ich weiß nicht, warum sie mich für ihre eigene Schwäche verantwortlich macht.«
    »Rotzlöffel.«
    Sie kicherte und warf sich ihrem Bruder in die Arme. »Du hast mir gefehlt, Bruder. Ich habe dich schon ewig nicht mehr gesehen!«
    »Aye. Ich war beschäftigt.«
    Seine Schwester löste sich von ihm und lächelte zu ihm auf. »Und mit wem warst du beschäftigt?«
    »Das, kleine Schwester, geht dich gar nichts an.«
    Sie zog eine Schnute, und er hätte gewettet, dass das bei allen männlichen Wesen, die ihr Bett zierten, Wirkung zeigte, egal ob Mensch oder Drache. »Du bist langweilig.«
    »Und du bist ein verzogenes Gör. Dann sind wir ja quitt.«
    Keita, die rote Schlange der Verzweiflung und des Todes – wie einige unglückliche Stadtbewohner sie getauft hatten, nachdem sie vergeblich versucht hatten, sie mit Ketten zu versklaven und zu ihrer Wächterin zu machen – wirbelte herum und führte ihr teures Kleid vor. »Ist das nicht hübsch?«
    »Und wer musste sterben, um dir das zu schenken?«
    Sie sah beleidigt drein. »Niemand. Aber ich möchte dir jemanden vorstellen.« Sie deutete auf drei Ritter, die rasch auf sie zukamen und Briec wütend beäugten.
    »Sie wissen nicht alles über mich, Bruder«, flüsterte sie. »Ich wüsste es also zu schätzen, wenn du es auch nicht erwähnst.«
    Briec schüttelte den Kopf. Seine Schwester war absolut schamlos, und dennoch brachte sie ihn nie in Verlegenheit, wie Gwenvael es oft tat. Er fand sie unterhaltsam.
    Die Ritter schritten auf Keita zu und blieben im Halbkreis um sie herum stehen. »Und wer ist das, M’lady?«, fragte einer von ihnen und warf Briec einen finsteren Blick zu, als hätte er etwas angestellt.
    »Das, meine treuen Ritter, ist mein Bruder Briec.«
    Als sie begriffen, dass er zur Verwandtschaft gehörte, entspannten sie sich sichtlich und nickten zum Gruß.
    »Sieht er nicht gut aus? Genau wie alle meine Brüder.« Sie blinzelte Briec zu. »Wenn ihr nett zu ihm seid, dürfen wir vielleicht bei ihm übernachten.«
    Briec wusste genau, worauf seine kleine Schwester hinauswollte. Die Männer waren ihr wohl langweilig geworden, aber die Zeiten, in denen man Menschen zuerst zum Spaß und danach als Abendessen hatte, waren

Weitere Kostenlose Bücher