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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Soldaten sah. Dann befestigte sie mit einem Blick, der einem das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte, die Zügel an ihrem Sattel, riss die beiden Schwerter aus ihren Scheiden und spornte ihr Pferd zu einem wilden Galopp an. Sie lenkte das Pferd nur mit den Knien und schlug beim Reiten Köpfe ab. Einen und noch einen und noch einen und noch einen.
    Während ihre Beschützer der Kriegerin aus dem Weg gingen, schrien die Soldaten einander Warnungen zu und konzentrierten ihren Angriff nun direkt auf die Kriegerin. Ein törichter Schachzug. Sie war nicht allein. Zwei weitere Frauen kamen an den Rand der Lichtung geritten. Anders als die erste trugen diese beiden Umhänge, die ihre Gesichter und Körper verbargen. Die Größere blieb auf ihrer Stute sitzen. Sie war eine Hexe, denn als sie die Hände hob, strömten weißglühende Flammen aus ihren Handflächen. Die Männer, die die Hexe angriffen, verwandelten sich in zuckende Feuerbälle.
    Die andere, kleinere Frau glitt von ihrem Pferd und schlich sich lautlos hinter einen der Soldaten. Eine Hand unter sein Kinn legen, seinen Kopf hochdrücken, die Klinge quer über seine Kehle ziehen. So ging sie von einem Soldat zum anderen, bis sieben von ihnen zu ihren Füßen lagen. Inzwischen hatten die anderen sie bemerkt, und sie kauerte sich nieder, als zwei Soldaten sie angriffen. Einem schlitzte sie die Schenkelinnenseiten auf. Er schrie hysterisch, als das Blut herausquoll. Für den anderen nahm sie einen zweiten Dolch von ihrem Gürtel, warf ihn und spießte sein Auge auf wie ein Ei. Im Vorbeigehen schnitt sie ihm die Kehle durch.
    Sie war so fasziniert von den drei Frauen, die auf ihrer Seite kämpften, und die ihr eindeutig von den Göttern gesandt worden waren, dass sie nicht bemerkte, dass jemand hinter ihr war, bis die kleinere Frau brüllte: »Runter!«
    Sie fiel auf die Knie, die Arme schützend über dem Kopf. Sie hörte den vor Schmerzen stammelnden Schrei des Soldaten über sich, dann fiel er neben sie. Langsam sah sie hinüber. Ein Dolch mit schlichtem, lederumwickeltem Griff steckte in seinem Mund.
    »Wenn du in dieser Position bleibst, bin ich mir sicher, dass die Soldaten viele Verwendungsmöglichkeiten für deinen Hintern finden werden.«
    Eine braune Hand erschien vor ihr, die Finger schlank und zart. Ein paar Schwielen von harter Arbeit. Sie erkannte diese Hände wieder. Sie hatte sie in Visionen gesehen.
    »Willst du meine Hand noch lange anstarren oder nimmst du sie?«
    Zitternd nahm sie ihren Handschuh ab und legte ihre Hand in die ausgestreckte Handfläche der Frau. Ihre Finger waren länger als die der Frau, ihre Hand stärker. Sie hatte die Hände und Augen ihres Vaters. Das Gesicht und wahrscheinlich auch ihre spitze Zunge hatte sie von ihrer Mutter.
    Tief Luft holend, ergriff sie die kleinere Hand der Frau und ließ sie alles sehen.
     
    Talaith wartete ungeduldig, dass das Mädchen – zumindest nahm sie an, es sei ein Mädchen, unter diesem Umhang war das schwer zu sagen – ihre Hand nahm. Annwyl und Morfyd schienen den Rest des Kampfes unter Kontrolle zu haben und vernichteten Hamishs übrige Männer. Sie mussten immer noch überall nach ihr gesucht haben, und diese armen Männer und dieses Mädchen waren mitten hineingeraten.
    Sobald Talaith und Morfyd herangeritten waren, wussten sie, warum Annwyl nicht auf sie gewartet hatte, sondern sich allein ins Gefecht gestürzt hatte. Annwyl erkannte das Wappen von Madron.
    »Willst du meine Hand noch lange anstarren oder nimmst du sie?«, fragte sie halb neckend, halb fordernd.
    Noch ein paar unerträgliche Sekunden später zog das Mädchen seinen Lederhandschuh aus und griff nach Talaiths Hand. Fasziniert sah Talaith auf die braune Hand hinab, die in ihre glitt. Jemand aus Alsandair so weit im Norden? Doch bevor sie etwas sagen konnte, hielt das Mädchen sie fest, und Bilder strömten durch Talaith hindurch.
    Sie sah ihr eigenes schreiendes und weinendes Gesicht, wie sie von Arzhelas Priesterinnen festgehalten wurde und verzweifelt die Arme ausstreckte; sie sah das goldene Tor der Burg von Madron; das freundliche Gesicht und die Zuneigung einer Magd, die sich um ein Kind kümmerte, das nicht ihres war. Die Bilder beschleunigten sich und alles wurde dunkler, als ein großer Mann, ein Soldat oder Wächter, seine Hand hob, um zuzuschlagen, doch andere Soldaten griffen ein. Ein Kampf folgte, Menschen kamen ums Leben. Dann reisten die Männer – die Beschützer – von Stadt zu Stadt, von Dorf zu

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