Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
Maskini. Sie zeigte auf die Karte. »Wir haben Arbeit.«
»Aber wir haben Hunger«, gab Uther zurück.
»Quengelst du?«
»Vielleicht. Ein bisschen.«
Maskini verdrehte die Augen, als sie sich zwischen ihrer Familie hindurchdrängte und hinausging.
»Vielleicht?«, neckte Izzy Uther.
»Ich habe Hunger!«
»Okay!«
Éibhear starrte die Karte an, während er sein Fleisch mit Brot aß.
»Also gut«, sagte Izzy neben ihm mit leiser Stimme. »Was geht dir im Kopf herum?«
»Wer sagt, dass mir etwas im Kopf herumgeht?«
»Ich. Ich sehe es in deinem Gesicht.«
»Du kennst mich wohl inzwischen gut genug, was?«
»Ich habe dich immer gut gekannt, Drache. Du wolltest es nur nie bemerken. Also, was ist los?«
»Kann man Hexen anlügen?«
»Man kann jeden anlügen. Die Frage ist, ob sie die Lüge beziehungsweise dem Lügner glauben. Warum?«
»Wie viele Anhänger hat dieser Kult?«
»Das hat Heru nicht gesagt. Genug, dass es ihn nervös macht und sie sich sicher genug fühlen, um die Soldaten deiner Mutter in den Salzminen anzugreifen.«
»Stimmt. Aber sie haben uns nicht direkt angegriffen. Sie kamen im Schutz der Dunkelheit, hübsch lautlos. Wenn du uns nicht alarmiert hättest, hätten sie dich jetzt in ihrer Gewalt und wären lange weggewesen, bis wir gemerkt hätten, dass du fehlst.«
»Was sagt dir das?«
»Dass sie noch nicht die volle Stärke haben, und sie sind noch nicht bereit für direkte Angriffe.«
»Und?«
»Warum sollten sie sich also dort aufhalten«, – er zeigte wieder auf die Karte – »im freien Feld, wo sie einem Ansturm nichts entgegenzusetzen hätten?«
»Weil sie die Macht brauchen, die sich dort befindet.«
»Laut meiner Mutter gibt es überall Machtquellen. Sie kann Macht aus einem blöden Grünstreifen ziehen, wenn sie muss.« Éibhear ging näher an die Karte heran und studierte sie. »Es muss einen Ort der Macht geben, der strategisch einen besseren Sinn ergibt.«
»Wer sagt, dass sie strategisch handeln?«, fragte Uther und grinste, als Maskini ihm, Caswyn und Uther jeweils zwei Scheiben Brot mit dicken Fleischbrocken darin gab. »Danke.«
»Nur weil sie Fanatiker sind, sind sie noch lange nicht dumm.«
Izzy musterte ihn kurz, dann fragte sie: »Was würdest du tun?«
»Was würde ich wozu tun?«
»Wenn du es wärst?«
»Du meinst, wenn ich ein verrückter Fanatiker wäre?«
Izzy gluckste. »Genau. Wie würde Éibhear, der verrückte Fanatiker, damit umgehen?«
Éibhear warf einen Blick auf seine Mì-runach-Kollegen, dann ging er zu der Doppeltür, die hinaus auf den Balkon führte. Er stand dort draußen und schaute über die schöne Stadt. Er war sich sicher, es würde Rhi hier gefallen. Die Stadt war groß, besaß eine fantastische Architektur und war umgeben von starken Mauern. Es gab eine Menge, was sie zeichnen konnte.
Dann ging er zurück ins Zimmer. »Ich würde innerhalb der Stadtmauern bleiben. Wenn diese Tore erst einmal geschlossen sind, könnten sie auch einem längeren Angriff standhalten, wenn es sein muss.«
»Wie können sie in der Stadt sein und wir wissen es nicht?«, fragte Layla.
»Vor allem, wenn ihre besten Leute sich aus einer Art Solidarität mit ihrem Gott heraus selbst blenden«, fügte Izzy hinzu.
Éibhear ließ seinen Blick wieder über die Stadt schweifen. »Sie müssen eine Art gefunden haben, wie sie unsichtbar bleiben und gleichzeitig in der Nähe einer Kraftquelle sein können.«
»Was ist mit diesem Gott?«, fragte Aidan mit vollem Mund. »Wissen wir etwas über ihn?«
Einer von Izzys Cousins trat vor. »Ich bin in die Bibliothek gegangen, wie Izzy gebeten hat, und habe mit einer der Schwestern gesprochen. Chramnesind wird ›der Blinde‹ genannt. Er hat keine Augen. Er ist der Gott der Erde und des Schmerzes.«
Izzy rümpfte die Nase. »Das klingt furchtbar unangenehm.«
»Der Gott der Erde?«, fragte Uther. »Du meinst Dreck?«
»Das ist nicht sehr beeindruckend«, seufzte Aidan, der inzwischen fertig gegessen hatte. »Da kannst du auch gleich der Gott des Grases sein. Oder der Gott des Kuhmists.« Er blinzelte. »Was denn?«, fragte er Éibhear. »Was habe ich gesagt?«
Éibhear ging wieder auf den Balkon hinaus und schaute nach unten.
»Habt ihr hier ein Abwassersystem?«, fragte er.
»Ja«, antwortete Maskini. »Ihr nicht?«
»Nein«, antwortete Izzy.
»Igitt!«
Éibhear kratzte sich am Kinn. »Verlaufen die Abwasserkanäle unter allen Tempeln?«
»Natürlich.«
Izzy ging ebenfalls auf den Balkon und stellte
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