Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
den Zelteingang stürmte und sich direkt auf Éibhears Gesicht stürzte.
Izzy sah zu, wie das Tier, das sie blutend und im Sterben liegend vor drei Jahren gefunden hatte, mit der Brust voraus auf das Gesicht von Éibhear dem Blauen krachte.
Macsen war kein ausgebildeter Kampfhund. Er war definitiv keiner von Dagmars sorgfältig gezüchteten Hunden. Izzy hatte ihn nach einem Kampf gefunden. Er war noch ein Welpe gewesen, der seinen geschundenen Körper in einem hohlen Baumstamm zusammengerollt hatte. Izzy hatte das winselnde, zitternde, erbärmlich aussehende Wesen einfach nicht ignorieren können. Es hatte am ganzen Körper offene Wunden gehabt, außerdem hatte ein Teil seines linken Ohres gefehlt, und sein Auge war so geschädigt gewesen, dass es auch jetzt nur ein milchig weißer Fleck war. Sie hatte den zitternden Körper aufgehoben, in ihr Zelt gebracht und ihn selbst gepflegt. Sie hatte seine Wunden gesäubert, ihn von Hand gefüttert, bis er selbst fressen konnte und ihn nachts warm gehalten, indem sie ihn an ihrer Seite schlafen ließ. Und als die Tage vergingen, war der Welpe stärker geworden und, wie ihr bald klar wurde, größer. Sehr groß. Groß genug, dass sie sich gefragt hatte, ob das überhaupt ein Hund war oder irgendein anderes Tier, von dem sie noch nie gehört hatte. Wölfe waren nicht so groß wie Macsen. Seine Reißzähne waren länger, sein Biss stärker, sein Pelz struppiger als bei jedem Hund, den sie je gesehen hatte. Doch er war ihr treu ergeben, kämpfte mit ihr in jeder Schlacht und beschützte ihr Pferd, wenn sie oder Samuel es nicht selbst tun konnten.
Und wehe dem, der es wagte, ohne Erlaubnis ihr Zelt zu betreten.
Doch für Macsen musste es so ausgesehen haben, als sei Éibhear mit Erlaubnis hier, denn er griff nicht an. Allerdings war er verärgert, dass jemand anderes als Izzy auf seinem Platz lag, was bedeutete, dass er tat, was er mit allen männlichen Wesen tat, die seiner Meinung nach nicht hierher gehörten.
»Ihr Götter!«, sagte Éibhear, während er versuchte, Macsen von sich zu schieben. »Was ist das für ein Gestank?«
»Oh …« Izzy grinste. »Er muss wieder an die Bohnen herangekommen sein.«
»Er mag Bohnen wirklich gern«, fügte Samuel hinzu, der sich die Hand vor die Nase hielt, um den Geruch abzuhalten. Angesichts all der harten Jahre, die Samuel beim Militär abgeleistet hatte, nachdem er mit kaum neun Jahren von seinem Vater dazu gezwungen worden war, erstaunte es Izzy immer wieder, dass er ein paar Hundefürze nicht aushielt.
Andererseits … Éibhear hielt es anscheinend auch nicht aus.
Der Drache schleuderte Macsen durch den Raum und versuchte, sich aufzusetzen, doch Macsen rappelte sich einfach wieder auf seine übergroßen Pfoten auf und warf sich wieder auf Éibhears Kopf.
Inzwischen hatte Izzy sich die Hand vor den Mund geschlagen, und ihr Körper wurde von einem Lachanfall geschüttelt, während Samuel laut lachend an ihr lehnte.
»Steh nicht so rum, Frau! Hol ihn von mir runter!« Er warf Macsen wieder von sich, aber wie üblich sprang Macsen wieder auf und warf sich wieder auf Éibhear. Das war eine Eigenheit von Macsen, die viele feindliche Soldaten über die Jahre kennengelernt hatten … Macsen ließ sich nicht so einfach unterkriegen, und wenn er einmal am Boden war, blieb er nicht dort. Es lag einfach nicht in seiner Natur.
Der Hund ging gerade wieder auf Éibhear los, als Fionn eintrat und Izzy ein Zeichen gab.
»Was ist?«, fragte sie.
»Wir haben ein Problem.«
Als Éibhear den Hund endlich mit dem Fuß auf dem Boden festhielt, merkte er, dass er mit dem Tier allein war.
Er spürte, dass etwas an seinem bestiefelten Fuß kaute, und blickte zu dem Hund hinab. Zumindest war er sich ziemlich sicher, dass es ein Hund war. Im Moment versuchte er, das dicke Leder zu zerfetzen.
Éibhear drückte fester zu, doch statt sich zu beruhigen, wurde die Bestie nur noch ärgerlicher und kämpfte verbissener. Beeindruckt hob Éibhear den Fuß, und der Hund kroch davon, doch nur, um herumzuwirbeln und wieder in Angriffsstellung zu gehen.
Angesichts der Größe des Dings beugte sich Éibhear ein wenig nach unten und fragte: »Du bist kein Gott, oder?«
Mit einem Knurren ging es zum Angriff über, und Éibhear schwang die Faust und schleuderte den Hund quer durchs Zelt und auf der entgegengesetzten Seite wieder hinaus.
Zufrieden schnüffelte Éibhear in die Luft und folgte Izzys Geruch. Sie war nicht weit. Nur ein paar Fuß vom Zelt entfernt,
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