Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
kontaktierte sie nicht oft auf diese Art. Stattdessen schrieb sie Izzy regelmäßig, um sie über die täglichen Ereignisse des Lebens am Hof auf dem Laufenden zu halten, und sparte sich den Kontakt über Gedankenübertragung für Notfälle auf.
»Na ja, ich habe nicht nach dir geschickt. Ich wollte, dass du dich auf diese Oger konzentrierst.«
»Das ist erledigt. Ihr Anführer ist tot. Ich habe es meiner Stellvertreterin überlassen, die Nachzügler zu fangen und zu exekutieren.«
»Gut. Aber das ist ehrlich gesagt alles, was ich in den letzten Monaten von dir wollte, Iz.«
»Ich habe auch nicht nach dir geschickt, Izzy«, rief eine Stimme.
Die Königin blinzelte, ohne den Blick von Izzy abzuwenden. »Warum versteckt sich deine Schwester hinter dem Felsen?«
»Erst war es aus Sicherheitsgründen. Aber jetzt kann ich mir nur vorstellen, dass sie sich aus Angst, dir die Wahrheit sagen zu müssen, versteckt.«
»Die Wahrheit?« Annwyl seufzte und schloss kurz die Augen. »Was haben die Zwillinge jetzt wieder angestellt?«
»Nichts!« Rhi eilte händeringend hinter dem Felsen hervor. »Es war meine Schuld, ich schwöre es!«
»Es ist nie deine Schuld«, sagte Annwyl.
»Diesmal schon. Ich … ich habe überreagiert.«
»Das heißt, dass das Mädchen etwas angestellt hat.«
Rhi stampfte mit ihrem winzigen Fuß auf. »Immer beschuldigst du sie! Es war nicht ihre Schuld!«
»Du beschuldigst wirklich immer Talwyn«, erinnerte Izzy Annwyl und unterdrückte ein Lachen, als die Königin den Blick aus ihren grünen Augen gen Himmel richtete.
»Na schön«, sagte Annwyl mit einem sehr tiefen Seufzen. »Es war nicht die Schuld des Mädchens. Und du hast einfach überreagiert wegen … gar nichts?«
»Das ist nicht wichtig. Ich habe überreagiert. Schlimm. Ich glaube, ich habe sie verletzt.«
»Wie das?«
Rhi strich sich mit den Fingerspitzen ein paar silberne Locken hinter die Ohren. »Ich habe Magie benutzt, um sie … um sie und Talan zu werfen. Er ist gegen die Wand im Bankettsaal geknallt, aber Talwyn ist zur Tür hinaus und gegen die Gebäude auf der anderen Seite des Hofs geflogen.«
»Verstehe.« Annwyl blickte auf ihre Nichte hinab, ihr Gesichtsausdruck war sehr ernst. »Sag mir die Wahrheit, Prinzessin Rhianwen … hat der harte Schädel meiner Tochter meine Wand beschädigt?«
Izzy prustete und wandte rasch den Blick ab. Rhi dagegen war wie üblich empört. »Tante Annwyl!«
»Was denn? Das ist eine legitime Frage. Du weißt, dass das Mädchen genauso einen Dickschädel hat wie sein Vater. Muss ich schon wieder die Maurer rufen?«
»Ich verstehe diese Familie nicht!«, klagte Rhi, bevor sie davonstapfte. Armes Ding … so ging es ihr oft mit ihrer Familie.
»Gut gemacht, meine Lehnsherrin.«
»Ich bleibe dabei, dass es eine legitime Frage war. Maurer kosten Geld, weißt du?«
Talaith wischte Éibhear sanft das Blut vom Kopf, als Rhi in die Halle gestürmt kam.
Ihre Mutter drehte sich um und schaute ihr nach, als sie die Treppe hinaufrannte.
»Was ist los?«
»Diese Familie ist lächerlich!«
Kopfschüttelnd machte sich Talaith wieder an die Arbeit und brummelte: »Das sage ich ihr schon seit ihrer Geburt. Trotzdem ist sie immer noch jedes Mal furchtbar schockiert.«
»Ich kann dich hören!«, schrie Rhi von der Treppe aus und erschreckte sie beide.
»Sie ist ganz gut im empörten Davonrauschen«, bemerkte Éibhear, als seine Nichte in einer Wolke aus rosa Satin und Seide verschwand.
»Dein Bruder behauptet immer, ich hätte ihr beigebracht, wie man das macht, aber ich habe Keita mehrmals dabei erwischt, wie sie ihr Unterricht gegeben hat.«
»Es ist eindeutig ein Keita-Davonrauschen, mit einem Hauch von meiner Mutter.«
Talaith kicherte, tauchte das Tuch in eine Schüssel Wasser und wrang es aus. Während die Gefährtin seines Bruders sich wieder über ihn beugte, beobachtete Éibhear Izzy, die mit Annwyl in die Halle kam. Izzy sah ihn vor Annwyl, riss die Augen auf und verengte sie dann misstrauisch. Er grinste, und ihre Augen wurden noch schmaler. Doch als Annwyl sich zu ihm umdrehte, ersetzte er das Grinsen rasch durch ein schmerzliches Zusammenzucken und hob die Hand an den Kopf.
»Éibhear? Bist du das?« Annwyl eilte an Talaiths Seite. »Ihr Götter! Was ist mit dir passiert?«
»Seine Idioten von Brüdern«, beschwerte sich Talaith. Wieder drückte sie ihm das Tuch an den Kopf.
»Was ist bloß los mit ihnen?« Annwyl tätschelte ihm die Wange. »Du armes, armes Ding.«
Hinter
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