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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ab. »Es ist etwas anderes.«
    »Vielleicht solltest du mir sagen, was es ist, damit ich mir einen Plan für die beiden stursten Frauen der Welt überlegen kann.«
    Rhi seufzte wieder. »Das werde ich, aber später.« Sie machte zwei Schritte, blieb stehen und fügte hinzu: »Aber geh nicht fort.« Sie ging noch ein paar Schritte, blieb stehen. »Ich meine, geh nicht sehr lange fort. Also, nicht einen Monat oder so.« Ein paar Schritte, ein weiterer Halt. »Ich meine, wenn es furchtbar wichtig ist, solltest du natürlich gehen. Ich würde es vollkommen verstehen. Aber ich wüsste es zu schätzen, wenn du in der Nähe bleiben würdest, zumindest irgendwo in der Umgebung …« Rhi unterbrach sich. »Jetzt gehe ich mir selbst auf die Nerven.«
    Kichernd ging Éibhear zu seiner Nichte hinüber und streckte ihr die Hand hin. »Ich weiß, was dich von solchen großen Sorgen ablenken wird, kleine Nichte.«
    Rhis Lächeln wurde strahlender und ihre Nase kräuselte sich, als sie ihre kleine Hand in seine schob. »Bücher kaufen?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    »Bücher kaufen.«
    Izzy staunte mit offenem Mund den Tisch an. »Ist das dein Ernst?«, fragte sie den Drachen neben sich.
    Er zuckte die wuchtigen Schultern. »Es ist ein bisschen außer Kontrolle geraten.«
    »Ein bisschen ?«
    Er verzog das Gesicht und schaute die Bücher an, die auf drei Karren geliefert worden waren. »Na ja, du liest doch gern, oder?« Sie hörte das Flehen in seiner Stimme.
    »Eigentlich nicht.« Sie klopfte ihm auf die Schulter. »Viel Spaß dabei, die alle in die Bibliothek zu bringen.«
    »Hilfst du mir nicht?«
    Sie ging auf die großen Türen zu. »Eher würde ich mich selbst in Brand stecken.«
    »Das kann ich auch übernehmen«, brummelte er.
    Izzy blieb stehen und schaute über die Schulter zu ihm zurück. »Was war das?«
    Er seufzte. »Nichts.«
    »Das dachte ich mir.«
    Da bemerkte Izzy den Jungen. Er stand in der Ecke, wo er sich wahrscheinlich versteckte und hoffte, dass Éibhear ihn nicht bemerken würde. Das konnte sie verstehen. Wenn er sich auf etwas konzentrierte, zog Éibhear ein äußerst finsteres Gesicht. Damit sah er aus wie der massenmörderische Mistkerl, als den man ihn in den letzten Jahren bezeichnet hatte.
    »Wie wäre es, wenn du ihm mit all den Büchern hilfst, äh …?«
    Mit aufgerissenen Augen stammelte der Junge: »Fred … Frederik. Reinholdt.«
    »Dagmars Neffe.« Auch wenn das allein durch sein Aussehen nicht schwer zu erkennen war. Er war blass, als habe er nie die Sonnen gesehen, und groß wie die meisten Nordlandmänner. Er sah nicht schlecht aus, nur ein wenig ängstlich im Kreis dieses unzivilisierten Haufens. »Kannst du lesen?«
    »Ein bisschen.« Er wandte den Blick ab. »Es fällt mir noch schwer.«
    »Egal. Lesen lernt man, indem man es tut, und die Götter wissen, Éibhear kann Hilfe gebrauchen.« Sie nahm den Jungen an der Schulter und führte ihn zu dem Tisch. »Das muss bis zum Abendessen weggeräumt sein.«
    Éibhear stieß den Atem aus. »Verdammt. Das Abendessen.«
    Lachend ging Izzy.
    Éibhear warf dem süßen Hintern, der den Bankettsaal verließ, einen finsteren Blick nach, dann wandte er sich wieder dem Jungen zu. »Frederik?«
    »Ja, Sir.«
    »Schön, dich kennenzulernen. Ich bin Éibhear.«
    Der Junge blickte stirnrunzelnd zu ihm auf. »Du bist sehr … groß.«
    »Du auch … für einen Menschenjungen.«
    »Bist du wirklich ein Drache?«
    »Bin ich.«
    »Und die Lady?«
    »Die Lady?«
    »Die gerade gegangen ist.«
    Éibhear lachte. »Ich würde Izzy keine Lady nennen. Damit fängst du dir womöglich eine. Das ist Generalin Iseabail, Tochter der Talaith.«
    »Ihr habt weibliche Generäle? Sie zieht in die Schlacht? Und ihr lasst sie?«
    »Das wirst du noch lernen, Junge: Man lässt die Frauen der Südländer rein gar nichts tun. Man geht ihnen einfach aus dem Weg und betet, dass sie einen nicht überrennen.« Er zeigte auf die Bücher. »Bringen wir die einfach in die Bibliothek. Ordnen können wir sie später.«
    Als Izzy die Stufen vom Bankettsaal herunterkam, bog Morfyd gerade um die Ecke. Sie trug das weiße Gewand der heilenden Priesterin und ihre Tasche mit den Kräutern und Zauberutensilien über der Schulter.
    »Morfyd!« Izzy winkte, und Morfyd eilte herüber. Sie umarmten sich.
    »Izzy! Ich habe schon gehört, dass du wieder da bist. Ich freue mich so, dich zu sehen.« Morfyd trat einen Schritt zurück und musterte sie von oben bis unten. »Du bist zu dünn.«
    »Wirklich?«

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