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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Talaith geschickt hatten, aus den Händen schlug und ihn in die nächste Schänke schob.
    Nicht, dass Éibhear etwas gegen das Trinken, Herumhuren oder Töten gehabt hätte. Das hatte er nicht. Aber er hatte immer das Gefühl, dass auch Lesen und Bücherkaufen gut in diese Liste passten.
    Frederik reichte ihm ein weiteres Buch. »Ich wünschte, ich könnte besser lesen.«
    »Verbring deine Zeit hier drin, dann wirst du es bald können. Lesen lernt man, indem man es tut. Das kann fast jeder bis zu einem gewissen Grad, wenn er übt.« Er beugte sich vor und fügte leise hinzu: »Abgesehen davon ist es ein wunderbares Versteck vor deiner Familie, wenn es sein muss.« Achselzuckend richtete er sich wieder auf und schaute auf den Buchrücken. »Es sei denn natürlich, sie spüren dich auf und …«
    »Mein lieber, süßer Sohn!«
    Éibhear unterdrückte ein Seufzen und drehte sich langsam um. Er lächelte. »Hallo, Mum.«
    Izzy hatte den kochenden Eintopf gerade noch einmal umgerührt, als es klopfte.
    Eilig ließ sie den Kochlöffel auf den Tisch fallen und rannte durch den kleinen Raum. Sie riss die Tür auf und strahlte.
    Brannie hielt mit breitem Grinsen zwei Flaschen von Bercelaks Bier in die Höhe. Doch was – oder in diesem Fall: wer – hinter Brannie stand, brachte Izzy dazu, sich an ihrer Freundin vorbeizudrängen und sich direkt in die Arme des Drachens zu werfen, der dort stand.
    »Celyn!«
    Starke Arme legten sich um ihre Taille, hoben sie hoch und drückten sie. »Meine kleine Izzy.«
    »Hört auf damit, ihr zwei«, sagte Brannie und trat ein. »Es gibt Eintopf, Brot und Bier … Wir können uns die Umarmungen für später aufheben.«
    Éibhear umarmte seine Mutter und lächelte, als sie ihm ins Ohr flüsterte: »Oh, wie ich dich vermisst habe, mein Sohn.«
    »Ich habe dich auch vermisst, Mum. So sehr.«
    »Hast du mich auch vermisst, Junge ?« Éibhear hörte den höhnischen Unterton in dieser anderen Stimme und zog verärgert die Oberlippe hoch, als er seinen Vater in der Tür entdeckte.
    Seine Mutter schob ihn eilig von sich und fragte: »Und wer ist dieser junge Mann?«
    Vater und Sohn knurrten sich an, bis seine Mutter Éibhear anstieß. »Stell uns vor, Sohn!«
    »Das ist Frederik Reinholdt. Lady Dagmars Neffe.«
    »Oooh, na, du bist mir ja mal ein strammer Junge!«, rief seine Mutter aus. Sie winkte Frederik näher. »Ich bin Königin Rhiannon, aber du kannst mich Königin Rhiannon nennen.«
    Mit leicht offenem Mund und starrem Blick nahm Frederik die Hand, die ihm Rhiannon reichte, und verbeugte sich tief aus der Hüfte. »My … Mylady.«
    Rhiannon lächelte strahlend, als sie sich vorbeugte und sagte: »Was bist du bezaubernd! Ich könnte dich auf der Stelle auffressen!«
    »Mum!«
    »Na ja, das meine ich doch nicht wörtlich!«
    Izzy nahm den Eintopf vom Feuer und stellte ihn auf den Tisch, während Brannie Schüsseln und Löffel herausholte und Celyn das Bier einschenkte. Es war ein altes Ritual, das sie vor ein paar Jahren begonnen hatten. Schwer zu glauben allerdings, angesichts von alledem, was passiert war.
    Auch wenn Izzy wusste, dass viele ihr nicht glaubten, hatte sie nie vorgehabt, dass die Dinge zwischen ihr, Éibhear und Celyn so endeten. Sie war jung gewesen und … neugierig. Es hatte ein paar unter ihren Soldatenkameraden gegeben, die anboten, diese Neugier zu befriedigen. Manche höflich, manche mit einem direkten »Ich vögle dich richtig durch«, was Izzy nur dazu gebracht hatte, nach der nächsten Waffe in Reichweite zu greifen oder Hiebe zu verteilen. Celyn dagegen hatte ihr Interesse einfach dadurch geweckt, dass er lieb, lustig und selbstbewusst war. Er biederte sich nicht an, weil er es nicht nötig hatte. Und eines Nachts, allein im Wald, hatten sie den nächsten – zumindest für sie – logischen Schritt gemacht.
    Es war ihr nie in den Sinn gekommen, dass alles so böse enden würde. Andererseits hätte sie auch nie gedacht, dass Éibhear es herausfinden würde. Und falls doch, hätte sie nicht gedacht, dass es ihm etwas ausmachen würde. Und auch wenn die sechzehnjährige Izzy, die sich Hals über Kopf in den Drachen verliebt hatte, als sie ihn und seine blauen Haare das erste Mal sah, hatte glauben wollen, dass sie ihm wichtig war, dass er eifersüchtig war – die abgebrühtere, realistischere Neunzehnjährige, die sie zu der Zeit gewesen war, hatte es besser gewusst. Hatte gewusst, dass es mehr um sein Ego und den Wettstreit mit seinem Cousin ging als um sie

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