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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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an.«
    »Nicht freiwillig«, warf Brannie ein.
    »Dann werden sie also gezwungen«, mutmaßte Izzy, der Éibhears Lage schon wieder leidtat.
    »Sie haben eher keine große Wahl«, antwortete Celyn. »Normalerweise ist es die Entscheidung zwischen den Mì-runach und den Salzminen.«
    »Viele nehmen die Salzminen.«
    »Aber wenn du die ersten zwei Jahre Ausbildung überlebst … wirst du Mì-runach.«
    »Wenn du die Ausbildung überlebst?«
    »Was schwer genug ist, aber wenn du ein vollwertiger Mì-runach bist, ziehst du trotzdem ohne Rüstung in den Kampf …«
    »… ohne Farben …«
    »… ohne wirklichen Anführer.«
    Schockiert, die Hände an die Wangen gepresst, fragte Izzy: »Haben sie wenigstens Waffen?«
    »Manchmal schon, denke ich.« Celyn schüttelte den Kopf. »Ich will ehrlich sein, Iz. Ich würde es nicht tun.«
    »Aber …« Izzy verzog unwillkürlich ungläubig das Gesicht. »Éibhear?«
    »Nach dem, was Austell dem Roten passiert ist …« Der junge Drachenkrieger-Rekrut war während der letzten Schlacht des Krieges gegen die Eisendrachen umgekommen. Izzy hatte gehört, dass Éibhear das sehr mitgenommen hatte und er sich aus irgendeinem Grund selbst die Schuld daran gab, aber keiner wollte Izzy je genau sagen, warum. Nach einer Weile hatte sie aufgehört zu fragen, da sie das Gefühl hatte, sie wollte auch gar nicht so genau wissen, warum Éibhear sich selbst die Schuld gab.
    »Na ja«, fuhr Celyn schließlich fort, »mein Cousin war danach nie wieder ganz der Alte.«
    »Er ließ sich nicht ausbilden. Hat sich geweigert, zuzuhören.«
    »Hat gegen jeden gekämpft. Éibhear war einfach wütend.«
    »Also hat ihn Großvater zu den Mì-runach geschickt?«, fragte Izzy und winkte Brannie, ihr die Bierflasche herüberzureichen.
    »Ich war nicht überrascht, dass Onkel Bercelak ihn geschickt hat«, stellte Celyn fest. »Aber ich war überrascht, dass die Königin ihn gehen ließ.«
    »Weil es Éibhear war?«
    »Weil kein Drachenprinz je bei den Mì-runach war, egal in welcher ihrer Formen.«
    »In welcher ihrer Formen?«
    Brannie zuckte die Achseln. »Die Mì-runach gibt es schon fast so lange wie die Drachenarmeen. Aber sie hatten keinen offiziellen Namen, bis Großvater Ailean dazustieß. Davor waren sie einfach ›diese irren Bastarde, die für ein Pint und eine Hure töten würden‹.«
    »Ganz reizend.«
    Celyn lachte. »Jetzt sind sie ein bisschen organisierter, aber sie sind immer noch irre Bastarde. Und soweit ich gehört habe, passt Éibhear perfekt dazu.«
    »Man erzählt sich, dass das ganze Eisland erleichtert aufgeatmet hat, als Éibhear der Verächtliche endlich das Gebiet verließ.«
    Izzy beschloss, dass sie genug getrunken hatte, und schob ihren halb vollen Becher von sich. »Dann glaubst du also nicht, dass die Mì-runach gezwungen wurden, ihn fernzu…«
    »Die Mì-runach haben ihn in den Eisländern behalten, weil sie dort in den letzten Jahren gebraucht wurden. Und ich bin mir sicher, bei seinem Ruf und mit seinem Kampfgeschick wäre keiner von den Mì-runach einverstanden gewesen, wenn Éibhear einfach zu einem Familienbankett oder dem Geburtstag deiner Schwester geflitzt wäre.«
    »Wenn du zu den Mì-runach gehörst, sind sie deine Familie. Nur deine Gefährtin zählt mehr.« Brannie dachte kurz nach. »Falls einer von ihnen überhaupt eine hat.«
    »Dass also seine Brüder den Mì-runach Anweisung gegeben haben, ihn die letzten zehn Jahre in den Eisländern festzuhalten …?«
    »Ist nie passiert.«
    Izzy ließ sich auf ihrem Stuhl nach hinten fallen. »Warum bei allen Höllen lassen sie ihn dann in dem Glauben?«
    Celyn tätschelte ihr über den Tisch hinweg die Hand. »Weil dein Vater und deine Onkel grausame Mistkerle sind, Schatz. Wie kannst du das immer noch nicht bemerkt haben?«
    Izzy riss ihre Hand weg. »Ach, halt die Klappe!«
    Königin Rhiannon setzte sich neben ihren jüngsten Sprössling auf den Hügel mit Blick auf die Burg der Insel Garbhán und ihre Anlagen. Beim letzten Mal, als sie hier mit ihrem Sohn gesessen hatte, hatte er gerade den sehr hässlichen Übergang vom Kind zum Erwachsenen durchgemacht. Als sie jetzt zu seinem Profil aufschaute, sah sie, was diese Veränderung ihn gekostet hatte. Da waren keine weichen Linien mehr. Keine makellose, zarte menschliche Haut. Jetzt war sein Kiefer stark, und sie konnte sehen, dass er mindestens einmal gebrochen gewesen war. Seine Wangenknochen waren scharf, und er hatte Narben am Hals und im Gesicht, was bedeutete,

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