Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
Morgen‹«, äffte Izzy ihn brummelnd nach, während Rhi ihr Kleid vorführte.
»Ich denke, es ist das Kleid. Tante Keita sagt, die Farbe betont meine Augen.«
Abrupt richtete sich Izzy auf und sah ziemlich wach aus. »Keita ist hier?«
»Aye. Sie ist heute Morgen angekommen.«
»Gut. Jetzt kann ich vielleicht herausfinden, wer bei den verfluchten Höllen mich hergerufen hat.«
»Weißt du das immer noch nicht?«, fragte Éibhear.
Izzy biss die Zähne zusammen. »Zufällig nicht. Und sprich nicht mit mir!«
»Aber du bist so freundlich!«
Rhi kniff ihn in den Arm und flüsterte: »Hör auf!«
»Aber sie macht es mir so leicht!«
Sie seufzte resigniert, dann schaute sie an Éibhear vorbei. »Morgen, Frederik.«
»Äh … Morgen …« Der Junge runzelte die Stirn, und sie beobachteten ihn, wie er dastand … und die Stirn runzelte.
Schließlich hatte Rhi genug und erinnerte ihn: »Rhianwen.«
»Richtig. Richtig.« Er nickte. »Rhianwen. Ich muss nur daran denken …« Dann schnippte er mit der Hand in ihre ungefähre Richtung, und Éibhear beschloss, es sei wohl das Beste, nicht zu fragen, was das heißen sollte.
Stattdessen konzentrierte er sich auf den nahe gelegenen Übungsplatz. Im Ring waren Talwyn und eine der Kyvich-Hexen. Eine Frau mit schwarzen Tätowierungen im Gesicht und auf den Armen, und wenn Éibhear richtig sah, fehlten ihr mehrere Finger an beiden Händen. Es sah aus, als wären diese Finger abgehackt worden.
Talwyn hielt ein riesiges Schwert, aber ihre rechte Schulter war zu tief. Die Kyvich sah das ebenfalls und rammte ihr eine verstümmelte Hand dagegen. Ein Schlag, der einem kräftigen Menschen die Schulter gebrochen hätte.
»Halt die Schultern gerade, Idiotin! Das habe ich dir schon so oft gesagt!«
Talwyn korrigierte die Schultern. Die Kyvich ging um sie herum und boxte ihr von hinten gegen den Oberschenkel. »Kräftige das Bein, oder ich lasse dich wieder bluten!«
Ohne den Blick von Talwyn und ihrer Ausbilderin abzuwenden, streckte Éibhear die Hand aus und hielt Izzy am Arm fest. Er riss sie zurück, bevor sie über den Zaun springen konnte.
»Lass es!«, befahl er.
»Das ist meine Cousine, die sie da herumschubst!«, knurrte Izzy und versuchte, ihm ihren Arm zu entreißen.
»Du bist erschöpft, du hast nichts gegessen und du bist immer noch sauer auf mich, auch wenn du gelogen und das Gegenteil behauptet hast. Du würdest es nur an dieser armen, missgestalteten Hexe auslassen.«
»Sie ist nicht missgestaltet. Sie hat diese Körperteile im Kampf verloren. Und ich bin nicht immer noch sauer auf dich. Lass es endlich gut sein!«
»Rhi, du kannst doch Lügner so gut erkennen. Hat deine Schwester mir verziehen, oder wickelt sie mich nur ein, während sie plant, eine arme, hilflose Hexe zu verprügeln, um meiner jungen Nichte zu helfen?«
Rhi ließ den Blick zwischen ihnen wandern und sagte dann: »Wie wäre es, wenn ich euch beiden ein bisschen Brot hole? Ihr müsst am Verhungern sein! Bin gleich zurück.« Dann war sie schon auf dem Weg zur Burg, und zwar schneller, als Éibhear es in diesem langen Kleid für möglich gehalten hätte. »Lass mich los!«, befahl Izzy. Sie versuchte gar nicht erst, ihren Arm wegzuziehen.
»Erst, wenn du mir versprichst, nett zu den Todfeindinnen der Hexenschwestern deiner Mutter zu sein.«
Izzy griff nach dem goldenen Dolch, den sie im Schwertgürtel trug, und lachend ließ Éibhear sie los. Sie zog die Waffe nicht, versuchte aber auch nicht noch einmal, über den Zaun zu springen. Stattdessen standen sie nebeneinander und schauten zu.
»Sie ist gut«, gab Éibhear schließlich zu, nachdem er seine Nichte fast eine halbe Stunde beobachtet hatte.
»Gut ist sie schon seit ihrer Geburt. Aber sie will die Beste sein.«
»Und ihr Bruder?«
»Der will einfach nur gut sein. Sein Vater scheint zu glauben, Vögeln sei alles, wonach er strebt«, – wie sein Onkel Gwenvael , doch das blieb unausgesprochen – »aber ich glaube nicht, dass er auch nur annähernd so zielstrebig ist, wie er gerne vorgibt. Ein bisschen wie deine Schwester …«
»Einen schönen guten Morgen meiner geliebten Familie!«
»… Keita«, sagten Izzy und Éibhear gleichzeitig, dann lachten sie.
Izzy wandte sich zu Keita um.
»Oh, mein süßes Mädchen«, sagte Keita und umarmte Izzy. »Was bist du schön!« Sie machte einen Schritt zurück, nahm Izzys Hände und betrachtete sie von oben bis unten. »Einfach wunderschön!«
Nickend fragte Izzy: »Was willst du,
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