Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
für sie ausgesucht hatte. »Weißt du jetzt wieder, wer ich bin?«,
fragte sie ihn und gab sich Mühe, ihre Augen gefährlich aufblitzen zu lassen.
    Gwenvael lachte. »Ich
weiß nicht, wie ich es geschafft habe, dich zu vergessen.«
    »Ich auch nicht. Ich
bin, mit einem Wort, unvergesslich.«
    Gwenvael legte ihr den
Arm um die Schulter und küsste sie auf die Stirn. »Alles in Ordnung, kleine
Schwester?«
    »Wir müssen reden«,
murmelte sie leise.
    »Über Esyld?«
    Keita blinzelte
überrascht und schaute zu ihrem Bruder auf. »Woher weißt du das?«
    »Dieser Blitzdrache
hat es uns vorhin erzählt. Warum hat Mutter ihn überhaupt losgeschickt, um sie
zu holen?«
    »Eine lange
Geschichte. Und es steckt natürlich viel mehr dahinter.«
    »Natürlich. Aber sag
mir, reisen dieser Blitzdrache und seine Barbaren-Entourage bald wieder ab …
heute Abend zum Beispiel?«
    »Nein. Denn Esyld ist
nur ein Teil davon.«
    »Was ist der andere
Teil des Problems?«
    Keita kratzte sich die
Wange. »Die Eisen. Möglicherweise.«
    »Was für Eisen?«
    »Eisendrachen, du
Idiot.«
    Gwenvael ließ seinen
Arm fallen und starrte seine Schwester mit offenem Mund an. »Was ist mit
ihnen?«
    »Unsere Mutter scheint
zu fürchten, sie könnten einen Krieg planen.«
    »Das kannst du nicht
ernst meinen.«
    »Doch. Zumindest meint
Mutter es ernst.«
    »Mutter hasst sie. Sie
hätte nur zu gern eine Chance, sie alle umzubringen.«
    »Genau. Sie will
Krieg, aber ich hoffe, dass ich das verhindern kann.«
    »Hältst du es wirklich
für weise, dich zwischen Mutter und ihre Liebe zu Blutbädern zu stellen?«
    »Das muss aufhören.
Als Erstes hat sie die Nordländer benutzt, um ihren Krieg zu bekommen, jetzt
hat sie die Eisendrachen im Visier.«
    »Oder sie hat recht
und sie haben uns im Visier.«
    Keita zuckte die
Achseln. »Ich denke, alles ist möglich.« Sie schaute stirnrunzelnd zum Paravent
hinüber. »Was tust du da hinten, Liebes?«
    »Es ist sehr glänzend.
Ich habe das Gefühl, dass man mich meilenweit sieht.«
    Keita hob die Hände
zur Decke. »Warum? Warum müsst ihr nur alle immer an mir zweifeln?«
    Ein langes Seufzen kam
von der anderen Seite. »Hätte ich nicht vorher gewusst, dass du seine Schwester
bist …«
    »Komm heraus! Zeig es
uns!«
    Nach einiger Zeit kam
die Tochter des Warlords hinter dem Paravent hervor, und Keita klatschte in die
Hände. Sie hatte wirklich ein Auge für diese Dinge, nicht wahr?
    Und als sie hörte, wie
ihr Bruder neben ihr scharf die Luft einsog, wusste sie, dass sie nicht die
Einzige war, die so dachte.
    Natürlich machte es
Dagmar Reinholdts Gesicht nicht weniger unscheinbar, aber es betonte ihre
Augen, und ihre Augen waren umwerfend.
    Keita ging näher an
Dagmar heran und zog am Rock des Kleides, um den Effekt noch zu erhöhen. »Du
siehst beinahe perfekt aus«, sagte sie.
    »Beinahe?«,
wiederholte Gwenvael ungläubig.
    Keita stellte sich
wieder hinter Dagmar und nahm ihr das Kopftuch ab. Sie nahm eine Bürste vom
Ankleidetisch und zog sie der Nordländerin durch die Haare, bis sie
einigermaßen glänzten und die Locken ihr bis auf die schmale Taille fielen. » Jetzt sieht sie perfekt aus.«
    Keita schob sie wieder
vor den Spiegel. »Ich weiß, das Oberteil ist ein bisschen weit ausgeschnitten«,
sagte sie und steckte Dagmar schnell ein paar kleine Blumen, die sie mitgebracht
hatte, ins Haar, bevor diese sich wehren konnte, »aber ich kenne den Geschmack
meines Bruders. Dachte mir, ich werfe dem Lüstling einen Knochen zu.«
    »Das ist ein schönes
Kleid, Keita«, sagte Dagmar. »Danke.«
    »Natürlich. Ein
gewöhnliches graues Kleid für jeden Tag ist absolut in Ordnung, Schwester, aber
du willst doch nicht, dass bei wichtigen königlichen Diners auch noch jemand
glaubt, du seist eine Dienerin.« Sie zwinkerte Dagmar im Spiegel zu und erhielt
etwas zurück, das verdächtig nach einem Lächeln aussah.
    Keita drehte Dagmar
wieder zu sich um und nahm ihr die Augengläser ab. » Kannst du ohne diese Dinger sehen? «, schrie sie.
    »Nein«, fuhr die
Tochter des Warlords sie an, und ihr Lächeln erstarb, während sie ihr die
Augengläser aus der Hand riss und sie wieder aufsetzte. »Und ich bin auch nicht
taub! Stimmt etwas nicht mit eurer Familie, wovon ich bisher nichts weiß?«,
fragte sie.
    Und Keita antwortete
in vollkommener Aufrichtigkeit: »Die Frage wirst du schon spezifischer
formulieren müssen, Lady Dagmar.«
     
    Ragnar starrte seinen
Bruder und seinen Vetter finster an. »Ihr wollt mich allein

Weitere Kostenlose Bücher