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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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hast, seinen Bruder und seinen Vetter umzubringen …«
    »Ich habe doch gesagt,
ich wusste nicht, wer sie waren!«
    »Das ist eine Lüge. Du
könntest ihm zumindest den Respekt erweisen, den er als oberster Drachenlord
und Gesandter der Nordland-Drachen verdient, Eure Königliche Majestät. Ist das verdammt noch mal zu viel
verlangt? «
    »Wenn mir so
langweilig ist … ja !«
    »Äh … entschuldigt
mich«, wurde sie von Ragnar unterbrochen, und da sie unbedingt hören wollte,
was er zu sagen hatte, drehte Keita ihren Stuhl, um ihn direkt anzusehen.
    »Ja, Lord Ragnar?«,
fragte Dagmar und versuchte, ihre Stimme zu dämpfen.
    »Na ja …« Er griff
unter den Tisch, zog etwas hervor und knallte es auf den Tisch. Ein Buch. »Na gut.
Schön. Du hast mich erwischt.«
    Dagmars Rücken, schon
jetzt schmerzlich gerade, streckte sich wirklich noch gerader. »Ragnar!«
    »Es tut mir leid. Mir
war auch langweilig. All dieses Gerede über Verwandte, die ich nicht kenne, nie
kennenlernen wollte und die mich wirklich nicht im Geringsten interessieren.
Also habe ich ein Buch hereingeschmuggelt.«
    Königin Annwyl, die
menschliche Herrscherin aller Südland-Territorien und eine der gefürchtetsten
Kriegerinnen aller Zeiten, zeigte mit dem Finger über den Tisch auf Dagmar und
schrie: »Ha!« Dann hob sie die Fäuste und jubelte:
»Ja! Ja! Ja! «
    »Ach, halt die
Klappe!« Dagmar sah Ragnar an. »Dir ist aber schon klar, Mylord, dass ich mich
wirklich bemühe , ihr die Grundlagen der Etikette
beizubringen?«
    »Ich bin nicht einer
deiner Hunde, Barbarin!«
    »Nein, bist du nicht.
Denn meine Hunde sind klüger .«
    Annwyl schnappte nach
Luft. »Wilde Bestie!«
     
    Ragnar musste zugeben,
dass er fasziniert war. Er hatte noch nie erlebt, dass sich Dagmar Reinholdt in
eine verbale Auseinandersetzung verwickeln ließ. Jedenfalls in keine, bei der
die Stimmen erhoben wurden. Und er erinnerte sich jetzt deutlich daran, wie sie
in Gegenwart ihrer Schwägerinnen war. Eine gemeine, gehässige Gruppe von Hexen,
denen es Spaß machte, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Zu dumm für sie, dass
das nahezu unmöglich war, denn Dagmar war es egal. Es war ihr egal, wie sie sie
nannten, es war ihr egal, wie sie sie behandelten, es war ihr egal, ob sie sie
mochten oder nicht. Für Dagmar zählte nur die Sicherheit ihres Volkes und ihr
Vater, Der Reinholdt selbst.
    Dennoch konnte es nur
eines bedeuten, wenn Dagmar bösartige Beschimpfungen von sich gab und die offensichtlich
wahnsinnige menschliche Herrscherin wütend anschrie, die sich so leicht
langweilte – dass sie sich wohlfühlte. Nicht so, wie wenn man nach einem langen
Spaziergang in einem weich gepolsterten Sessel sitzt. Sondern sie fühlte sich
im Kreis dieser Menschen und Drachen so wohl, dass sie ihre wahre Natur und
Gedanken preisgab und darauf vertraute, dass Annwyls Beleidigungen nicht weiter
gehen würden als »Barbarin« und »wilde Bestie« – Worte und Sätze, die Dagmar
nur als Kompliment auffasste.
    Er konzentrierte sich
wieder auf die Königin, die inzwischen »Langweilig! Langweilig! Langweilig!«
skandierte, während Dagmar zu erklären versuchte, wie man während des Essens
Adlige und Würdenträger behandeln sollte, die zu Besuch waren. Würdenträger und
Adlige, die nicht allzu oft zu Besuch waren, hatte er das Gefühl.
Offensichtlich führte die Menschenkönigin ihren Hof ganz anders als die
Drachenkönigin ihren. Um genau zu sein … er sah sich rasch in dem riesigen
Rittersaal um. Nein. Nur diese kleine Gruppe und die Diener. Keine Adligen oder
Würdenträger weit und breit. Aus irgendeinem Grund brachte diese Erkenntnis Ragnar
dazu, die Menschenkönigin zu mögen.
    Wie eine wahre
Kriegerin hatte Annwyl Narben. Eine ganze Menge. Im Gesicht, auf den Händen und
Armen. Er war sich sicher, dass sie unter ihrem ärmellosen Kettenhemd und der
Lederhose noch mehr davon hatte. Außerdem trug sie die Male ihrer Inbesitznahme
durch Fearghus mit großem Stolz – sie trug keine Armreifen oder -bänder, die
die eingebrannten Drachen verdeckt hätten, die sie auf den Unterarmen trug. Sie
schien mit der Inbesitznahme nicht dieselben Probleme wie Keita zu haben, und
es fiel ihm zunehmend schwerer, sie als eine gewöhnliche wahnsinnige Monarchin
zu sehen.
    Ragnar beugte sich ein
wenig vor, um das Buch besser sehen zu können, das sie auf den Tisch geknallt
hatte. Er studierte den Umschlag und lachte. Die grünen Augen der Königin
richteten sich auf ihn, und er konnte verstehen,

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