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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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sich Keita. »Sie fängt immer Streit mit mir an.«
    » Sie hat angefangen?«
    Keita sah ihn wütend
an. »Willst du damit sagen, dass ich den Streit angefangen habe?«
    »Ich sage, dass ihr in
meinen Augen beide gleich schuldig seid.«
    »Ich hätte wissen
müssen, dass du dich auf ihre Seite stellst.«
    »Ich stelle mich auf
niemandes Seite.«
    »Lügner!« Sie stand
auf und begann, das Mieder ihres Kleides aufzuschnüren.
    »Was tust du da?«
    »Euch allen entkommen.
Ich wusste, ich hätte nicht zurückkommen sollen.«
    »Keita, geh nicht.« Lass mich zumindest nicht allein
hier.
    »Ich werde nicht
bleiben, wo ich nicht erwünscht bin.«
    »Und wer hat das
gesagt? Deine Brüder und ihre Gefährtinnen
schienen ziemlich froh zu sein, dass du wieder da bist.«
    »Tja, schade!« Sie
riss sich das Kleid praktisch vom Leib, bevor sie es nach Ragnar schleuderte.
Er hatte immer noch nicht verstanden, was er eigentlich genau getan hatte, um
ebenfalls ihren Zorn zu verdienen.
    »Wo willst du hin?«
    Sie stürmte nackt in
die Mitte des Hofs und verwandelte sich. »Weg.«
    »Aber was ist mit …«
Sie flog davon, und Ragnar seufzte: »… dem Plan?«
    Er sah auf das Kleid
in seiner Hand hinab. Es hatte ziemlich hübsch an ihr ausgesehen.
    »Diese Farbe betont
deine Augen«, sagte der fremde Drache hinter ihm, was Ragnar leicht
zusammenzucken ließ.
    »Wo zur
Schlachtenscheiße kommst du denn jetzt her?«
    »Von überall und
nirgends.« Ren bewegte seine Hand durch die Luft. »Ich bin eins mit allem, was
um uns ist. Das Land, das Meer, das …«
    »Du riechst nach
Frau.«
    Rens Hand fiel herab,
und er setzte sich auf den Platz auf der Bank, den Keita verlassen hatte. »Um
genau zu sein, rieche ich nach mehreren Frauen, aber danke, dass du es bemerkt
hast.« Er grinste und deutete auf das Kleid. »Keita ist beleidigt abgerauscht?«
    »Könnte man sagen.«
    »Muss ihre Schwester
gewesen sein, oder?«
    Ragnar antwortete mit
einem weiteren Seufzen.
    »Lass dich nicht davon
runterziehen. Das tun sie immer.«
    »Ich bin nicht daran
gewöhnt. Nordland-Frauen verhalten sich einfach nicht … so.«
    »Er hat recht.« Dagmar
setzte sich auf Ragnars andere Seite. »Wir verhalten uns nicht so. Stattdessen
sind wir im Stillen heimtückisch, nachtragend und bösartig. Aber ich werde dir
mal etwas sagen … wenn ich glauben würde, dass ich beide Schwestern dafür
bezahlen könnte, dass sie sich zusammenschließen und in die Festung meines
Vaters gehen, um mit meinen Schwägerinnen einen Streit anzufangen wie den, den
du eben erlebt hast, dann würde ich es tun.« Dagmar rang die Hände. »Ich würde alles dafür geben.«
    Ren lachte, während
Ragnar sich den Kopf kratzte und sagte: »Das war ein wirklich langer Tag.«
     
    Keita haderte mit
sich, während sie zu Fearghus’ Höhle mitten in der Finsteren Schlucht flog.
Dort konnte sie allein vor sich hinbrüten oder einen der Wächter anmachen, die
die Höhle seit der Geburt der Zwillinge ständig bewachten. Allerdings war sie,
wenn sie recht darüber nachdachte, nicht in der Stimmung, jemanden anzumachen,
zu flirten oder zu vögeln. Sie war allerdings in Stimmung, ihre Schwester ins
Gesicht zu schlagen. Das hätte
sie jetzt gern getan.
    Die Schlampe! Diese
selbstgerechte, herzlose Schlampe!
    Sie beschloss, dass
zur Höhle ihres Bruders zu fliegen ein genauso guter oder schlechter Plan war
wie jeder andere, neigte die Flügel und begann, um die Finstere Schlucht zu
kreisen. Doch als sie ein Lagerfeuer auf einem der Hügel sah, änderte sie ihre
Flugroute und flog hinüber. Es war spät, und sie wollte nachsehen, dass alles
sicher war, so nahe bei ihrer Nichte und ihrem Neffen. Doch als sie genauer hinsah,
machte sie einen Sturzflug und landete so hart auf ihren Klauen, dass der Boden
unter ihren Krallen bebte. Und sobald sie sich die Haare aus dem Gesicht
geschüttelt hatte, jubelte ein Chor von weiblichen Stimmen: »Keita!«
    Sie ging näher heran
und nahm ihre menschliche Gestalt an, damit sie die Weinflasche nehmen konnte,
die ihr von einer ihrer Cousinen hingehalten wurde, und die Decke von einer
ihrer Tanten.
    »Hab gehört, du seist
zurück, kleine Miss«, sagte ihre Tante Bradana, eine von Bercelaks viel älteren
Schwestern. »Konntest du uns nicht früher besuchen kommen?« Bradanas Stimme
klang wie Wagenräder auf Stein, was daher rührte, dass ihr vor fast vier Jahrhunderten
während einer brutalen Schlacht die Kehle durchgeschnitten worden war.
    »Stell meine Motive
nicht in

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