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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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wie viel ich auf dem Sklavenmarkt für sie bekommen
würde. Sie ist hübsch genug, schätze ich.«
    »Schätzt du?«, fragte
Keita nach. »Und du«, sagte sie zu ihrem Bruder, »wo zum Teufel warst du
überhaupt?«
    Der Blaue deutete in
Richtung Stadt. »Im Pub.«
    »Tja, während du dir
von ein paar Barschlampen das Schwert hast polieren lassen, Bruder, haben mich
unsere Cousinen endlos zum Trinken gezwungen. Stundenlang.«
    »Dich gezwungen,
Keita? Ehrlich?«
    »Was soll das heißen?«
    »Nichts.« Er streckte
den Arm nach seiner Schwester aus. »Ich bringe sie zurück in ihr Zimmer.«
    »Nein, das wirst du
nicht.« Keita deutete auf Ragnar. »Er bringt mich hin.«
    »Muss ich?«
    »Ja, Barbar, du
musst.« Sie streckte die Arme aus. »Trag mich!«
    »Kann ich dich nicht
einfach an einem Bein hinschleppen?«
    »Wenn ich wieder
auskotze, was in meinem Magen ist, werde ich direkt in dein Gesicht zielen.«
    »Wie verlockend.«
Ragnar hob Keita auf seine Arme. »Ich habe sie.« Ragnar ging los, weg von der
Burg. Aber nach ein paar Fuß blieb er stehen, und ohne den jungen Drachen auch
nur anzusehen, warnte er: »Und starr mich nicht so wütend an, Junge.«
    »Ja!«, schrie Keita,
ohne jemand Spezielles zu meinen, bevor sie vollends bewusstlos wurde.
     
    Keita wachte unter dem
Nachthimmel und mit dem Geräusch fließenden Wassers auf.
    Es war ein schöner
Anblick, doch sie konnte ihn nicht genießen. Stattdessen drehte sie sich um und
kroch eilig zum nächsten Busch, wo sie alles von sich gab, was von all diesem
verdammten Wein noch übrig war.
    Erst nach dem vierten
oder fünften Würgen mit aufgestützten Armen und flach auf den Boden gepressten
Handflächen spürte sie durch das Hemd, das ihr jemand angezogen hatte, eine
Hand auf ihrem Rücken, während eine andere Hand ihr die Haare zurückhielt.
    »Geht es dir jetzt
besser?«, fragte eine leise Stimme.
    Sie versteifte sich
und zwang sich, sich an die vergangenen Stunden zu erinnern. Sie glaubte nicht, etwas getan zu haben, das es
nötig machen würde, das beschädigte Ego eines männlichen Wesens zu besänftigen.
Vielleicht, weil sie glücklicherweise vor anderthalb Jahrhunderten aufgehört
hatte, sich betrunken zu verabreden. Sie hatte es immer gehasst, beim Aufwachen
mit sanftem Lächeln, Blumen und Frühstück am Bett konfrontiert zu werden, und
das von einem männlichen Wesen, an dessen Namen sie sich nicht einmal
erinnerte.
    Anhängliche Idioten.
    »Meine Nase …«
    »Gebrochen.«
    Sie ergriff die Hand,
die ihr hingehalten wurde, und ließ sich von Ragnar aufhelfen. Langsam gingen
sie zum Fluss. Keita kniete nieder und nahm sich ein bisschen Zeit, um sich den
Mund auszuspülen. Danach riss sie sich zusammen, wie es jedes gute Mitglied des
Königshauses konnte, und steckte den ganzen Kopf in das eiskalte Wasser.
    Als ihr Gesicht sich
taub anfühlte, setzte sie sich wieder auf und schleuderte sich die nassen Haare
aus dem Gesicht. »Jetzt.«
    Ragnar kniete vor ihr,
nahm ihre Nase zwischen zwei Finger jeder Hand und schob sie mit einem Ruck
zurück an ihren Platz. Keita schloss die Augen und atmete zitternd aus.
    »Danke.« Sie stand
auf, setzte sich aber genauso schnell wieder, während Ragnars Arme sie
auffingen, bevor ihr Hintern auf dem Boden auftreffen konnte.
    »Mach die Augen zu«,
murmelte Ragnar. Er legte seine Hand an ihre Stirn, die Handfläche auf ihre
Haut gepresst, seine Finger massierten sanft ihre Kopfhaut. Sie hörte ihn leise
Zauber sprechen, fühlte seinen Atem über ihre Lippen streichen. Und innerhalb
von Augenblicken legten sich ihre Schmerzen.
    Seine Hände glitten
weg, und er musterte sie eingehend. »Geht es dir jetzt besser?«
    »Viel besser. Danke«,
sagte sie noch einmal.
    »Gerne.« Er setzte
sich neben sie auf den Boden.
    »Warum hast du das
nicht für deinen Vetter getan, nachdem Annwyl ihm das Bein gebrochen hatte?«
    Er lächelte leicht.
»Heilen ist eine Kunst für Frauen.«
    »Ist das deine Meinung
oder ihre?«
    »Es ist nicht meine,
aber ich habe noch nie eingesehen, warum man unerträgliche Schmerzen leiden
sollte. Andererseits nannte mich mein Vater immer ›den Weichen‹.«
    »Dein Vater … nicht
gerade der hellste Drache, den ich kenne. Ich war nur zwei Wochen da, und
trotzdem hatte ich ihn überredet, einen kompletten Teil seines Berges für mich
auszuhöhlen.«
    Ragnar warf ihr einen
Seitenblick zu und runzelte ein wenig die Stirn. » Das ist also mit Olgeir Mountain passiert?«
    »Mhm. Ich habe ihm
gesagt, dass ich

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